CD-Spieler

Musical Fidelity Pan

Verkauft 2015 für 744,- €

Musical Fidelity CDT und Pan sind übrigens absolut baugleich

Revision:

  • Laufwerk Reinigung, Mechanik Schmierung.
  • Lasereinheit/Spindelmotor nach Bedarf neu
  • Alle Platinen komplett mit neuen Elektrolytkondensatoren bestücken
  • neue Ausangs-Röhren, z.B. neue Electro Harmonix ECC88 nach Bedarf

Eigenschaften:

  • Liest CD-R oft zögerlich ein, spielt sie aber einwandfrei
    (CD-R im Sanyo-Grund-Konzept des Basis-Geräts vermutlich ursprünglich nicht vorgesehen)
  • Komplette galvanische Entkopplung der Steuer/Digital/Wandler-Platine zur Analog-Ausgangsstufe mit hochwertigem Audio-Übertrager
  • Röhrenausgangsstufe ECC88-Röhren

Der PAN in seiner ganzen Schönheit

Ein Gerät mit flachem Deckel

Die meisten CDT/PAN-Geräte haben einen gewölbten Kunststoff-Deckel über dem Laufwerk, mit kleinem CD-Sicht-Fenster und integriertem CD-Puck, so wie ihn das Spender-Gerät für Laufwerk und Steuerungs-/Wandler-Platine eben mit geliefert hat. Bilder dazu und einige weitere Information finden Sie in Verkaufs-Artikel zu einem früher revidierten CDT. Bei späteren Modellen der Serie wollte man dann "schicker" sein - und noch puristischer, indem man der CD den Puck auch noch von Hand aufsetzt, bevor man sie abspielen kann. So wurde an Stelle der Wölbung ein rundes Loch in den Deckel geschnitten und dann mit Silikon (wie hier) oder Acryl-Klebeband eine getönte, passend geformte Glas-Scheibe aufgeklebt.
Schicker ist das tatsächlich, leider aber "nichts Genaues", wie ich bei diesem Eigengerät zum wiederholten Mal feststellen musste.

...hier im Betrieb, Spur 12 kann man nur bei funktionierender Wiedergabe erreichen...
Komfortabel ist er nicht: Netzkabel, Klappe, Knöpfe, Ziffernanzeige, Cinch-Buchsen, ein paar Frosch-Augen das ist alles
- keine Fernbedienung, keine Kopfhörerbuchse, kein Programmierschnickschnak

Optisch stimme ich Musical Fidelity ja durchaus zu bei der Wahl des Deckels, sieht wertiger aus.
Technisch gesehen ist das allerdings eine "geschnitzte" Lösung, die bei der Überarbeitung immer eine Menge Mühe macht - aus folgendem Grund:

Der Deckel wird von einer inneren starken Spiral-Feder in der rechten hinteren Ecke des Laufwerks sowie von einer kleinen Kolben-Feder zwischen Deckel und Rahmen stets nach oben gedrückt, und zwar über eine Kreis-Segment-förmige Zahnstange (für ein Silikon-Öl-gedämpftes Brems-Zahnrad zwecks Butter-weichem auf-Fahren) hinten rechts in Gelenk-Nähe. Damit der Deckel im geschlossenen Zustand unten bleibt, wird er vorne rechts mit einem "Schnapper" verriegelt, nun wird die rechte Seite also vorne die meiste Zeit mit großem Hebel nach unten gezogen, in der rechten hinteren Ecke mit kleinem Hebel gewaltig nach oben gedrückt. Einerseits bricht dabei oft mit der Kunststoff-Alterung innen das dünne Wider-Lager der Feder ab, wie hier auch, da kann man alternativ eine Schraube einbauen.
Andererseits verbiegt sich gerne der Deckel mit der Zeit. Mit dem gewölbten Mittelteil, das durch seine Höhe eine deutliche Versteifung des Deckels bewirkt, macht das im Original-Zustand keine Probleme, wohl aber mit aufgeklebter Glas-Platte. Irgendwann reißt der Kleber ab während sich der Kunststoff verformt - und danach kann er sich um so besser weiter verbiegen. Die innere Feder ist für diese Konstruktion einfach zu stark, muss allerdings normaler Weise den Deckel (der mit Glas eher schwerer ist als vorher in Kunststoff mit Puck) bis zur höchsten Position heben können, leider ist die Feder im geschlossenen Zustand ja auch am meisten gespannt. Der verformte Kunststoff lässt irgendwann überhaupt kein brauchbares Verhalten beim Öffnen/Schließen zu. Viel Nacharbeit ist gefragt, absolut ideal kann die Lösung trotzdem nicht werden.

Oben: Die rechte hintere Laufwerksecke, das Deckel-Scharnier. Kleber gerissen, Kunststoff verbogen
Unten: das Wider-Lager der Feder ist abgebrochen (die Bruchstelle sieht man hell unter der Schraube und dem gelben Öffner-Kontakt-Kabel).

Im vorliegenden Fall habe ich also zunächst alles zerlegt und gereinigt, den Glasdeckel abgenommen, das Brems-Fett ergänzt, das Wider-Lager wieder hergestellt, den Kunststoff-Teil des Deckels unter Heißluft wieder begradigt, mit Acryl-Klebe-Streifen das vorher Silikon-verklebte Glas auf den leicht angeschliffenen Kunststoff gerade wieder aufgesetzt und vor allem aus Rest-Beständen eine eigene, schwächere Spiral-Feder von Hand gebogen. Die vermag jetzt zwar den Deckel nicht mehr im alten Stil ohne manuelle Unterstützung in die vom Gelenk her maximale End-Position zu heben, dafür kann sie aber auch die Verklebung nicht so schnell wieder aufreißen. Wenn man das Gerät in keinen extrem staubigen Raum aufstellt, oder es anderweitig abdecken kann, wäre eine weitere vorbeugende Maßnahme, den Deckel einfach bei Nicht-Gebrauch unverriegelt zu lassen.

So, jetzt haben wir den Pferdefuß des Glas-Deckels ausreichend behandelt, dieses mechanische Detail tut dem Rest des Geräts natürlich keinen Abbruch, das Geheimnis des guten Tons liegt woanders...

Salz-Luft?

Ich glaube, der PAN muss eine ganze Zeit in einer etwas chemisch aggressiveren Umwelt gestanden haben, darauf deuteten z.B. angerostete Schrauben und sonstige Korrosions-Spuren an Laufwerk und Gehäuse.

Der Disk-Motor war in ganz schlimmem Zustand, beim Drehen von Hand "schrie" er regelrecht auf vor lauter Lager-Schaden, weiße Spuren auf den Fahr-Stangen, Federn und Druck-Guss-Teilen sprachen alle die gleiche Sprache: Feuchtigkeit und nicht nur reines Wasser in der Luft...

Es gab einiges zu putzen, viele Schrauben zu ersetzen, Gewinde zu ölen, ein neuer Disk-Motor musste hinein und eine neue Laser-Einheit. Und nun ist auch das alles wieder sauber und gut.

Übersicht nach der Revision

Die Steuerungs/Wandler-Platine im Eingangs-Zustand, voller Flussmittel-Reste und/oder sonstigen Feuchtigkeits-Spuren.

Dieselbe Platine nach dem "recapping" frisch gewaschen, man beachte die hochwertigen Kondensatoren in sorgfältiger Montage

Die ECC88-Röhren Ausgangs-Stufe samt Versorgung links und Eingangs-Übertrager rechts,
Den sonst so verbogen angeschlossenen Spannungsregler habe ich mit einer Keramik-Isolierscheibe begradigt und auf Abstand gebracht.

Der nun folgende Text stammt in überarbeiteter Form komplett aus meinem ersten PAN-Angebot:

Vermutlich einer der ersten Röhren-CD-Spieler

Den Pan, wie er für den Kontinent genannt wurde (er ist dem CDT tatsächlich absolut baugleich), habe ich das erste Mal Anfang der 90er Jahre auf der Highend (damals noch bei Frankfurt) gehört, und es gab wenige so überzeugende Auftritte, schon gar nicht in dieser Preisklasse. Die Kette war einfach quicklebendig (er lief an einem der B-Verstärker, ich erinnere mich noch an die Finger-Kühlkörper unter den Gehäuse-Schlitzen).
Insofern war dieser Defekt-Ankauf zwanzig Jahre später ein wenig Jugend-Erinnerung.

Was ich mich damals gefragt habe, kann ich heute erklären: warum macht man so was? Zuerst ist es natürlich schon ein gewisser Show-Effekt, da zwei Frosch-Augen-Öffnungen hinten auf dem Toplader-Gehäuse zu haben, aus denen es auch noch glimmt. Man kann wegen der Klappe sowieso nichts auf das Gerät stellen, auf die "Class-A"-Geräte im gleichen Design vor lauter Hitze natürlich genauso wenig.
Doch wenn man sich das ganze anhört, hat die Konstruktion auch noch eine andere Qualität. Und zwar eine, die ich z.B. gerne mit Verstärkern kombiniere, die eine gewisse dynamische Übertreibung, etwas Härte an den Tag legen - damit ist der CDT/PAN dann ein Spitzen-Gespann. Weil er unaufdringlich farbig und locker im Detail zu Werke geht, vor allem mit guten, neuen Röhren. Seine Gangart hängt stark von der Qualität seiner Glaskolben und deren Kathoden-Emissionskraft ab, sind die nach 2000-5000 Betriebsstunden (Hersteller- und Typ-abhängig) "ausgelutscht", dann klingt er auch so.

Was aber ist der Sinn hinter der Röhrenstufe überhaupt? Ich meine - es gibt doch jede Menge wirklich guter Operationsverstärker oder Transistoren, die sind sparsamer, niederohmiger, linearer, ...ACH?
Ich muss jetzt mal vorbeugend jeden verwarnen, der meint, nur Röhren könnten es und was anderes geht gar nicht, dazu noch einen Schuss vor den Bug all der Spezialisten, die sich mit irgendwelchen Zusatz-Röhren-Kistchen beschwatzen lassen, die meinetwegen zwischen CD-Spieler und Verstärker ins Kabel geschaltet werden und da dann alles besser machen. So was ist Blödsinn, oder besser: Beutelschneiderei - das kann sich jeder selber überlegen, warum eine solche "Verbesserung" nicht wirklich funktionieren kann, von der Korrektur krassester Fehlanpassungen mal abgesehen. Es wird nie aus einem schon schlechten Analog-Signal ein besseres, wenn man nur genügend weitere Elemente in seinen Weg einfügt, mag vielleicht oft schmeichelhafter klingen, dafür dann aber eben schlicht falsch, mit dem Begriff "High Fidelity" im eigentlichen Sinn haben solche Anbauten eher wenig zu tun...

Korrektur 2015

Als ich die folgenden beiden Absätze geschrieben habe, bin ich in den Schaltplan des CDT/Pan noch nicht allzu tief eingestiegen, so dass mir einige Details entgangen waren. Nach weiteren Revisionen dieses Typs muss ich bekennen, dass das Gerät (trotz größerer Kompaktheit) technisch doch eher der Kombination "Missing Link" hinter einem Standard-CD-Player gleicht. Etwas, was ich bei erster Betrachtung so nicht erwartet hätte, was allerdings dennoch von Ergebnis her gut gemacht ist. Stellt sich für mich die Frage, wie der positive Teil des Wirk-Mechanismus eigentlich zustande kommt, Erfahrungen mit anderen Playern zeigen etwa folgendes:
Die rückwirkungsfrei entkoppelnde Ausgangsstufe, die die angeschlossene Leitungimpedanz und deren Groß-Signal-Ereignisse von den Signal-bildeneden Stufen fern hält, indem es z.B. keinerlei "über-alles-Gegenkopplung" oder Netzteil/Masse-Verknüpfung gibt, spielt eine große Rolle beim "guten Ton". Eine gut gemachte Röhrenstufe erfüllt diese Forderung beinahe zwangsläufig mit zahlenmäßig geringem Aufwand an Einzel-Verstärker-Elementen, ohne dabei eigene HF-Instabilität oder relevante Verzerrungen (THD/IM) hinzu zu fügen. Und ein gut entkoppeltes/entkoppelndes eigenes Netzteil ist bei einer Röhre wegen der hohen Impedanzen/Spannungen ohnehin Pflicht. Und dann lässt sich aus meiner Erfahrung dazu sagen: mit niedrigen Versorgungs-Spannungen ist es meist schwieriger, eine packende Dynamik auf die Leitung zum nächsten Kettenglied bekommen, als mit höheren, Spannung ist physikalisch gesehen die (eine) antreibende elektro-motorische Kraft, die im Strömungsfeld einen Strom in Bewegung setzt. Natürlich gilt das alles nur dann, wenn man die Spannung im Fall einer Leistungs-Entnahme auch aufrecht erhalten kann, doch das ist in der Elektronik ebenfalls für hohe Spannungen verhältnismäßig einfacher zu beherrschen, man hat einfach mehr "Druck". Dazu kommt beim CDT/PAN, dass es einerseits eine zusätzliche HF-Filter-Wirkung des gewählten "Nachbrenners" gibt. Den folgenden, zu hinterfragenden Text rücke ich jetzt nachträglich ein, das ist so zu lesen, wie man es idealer Weise macht - und wie es im PAN dennoch (nur) teils verwirklicht ist. Umso Erstaunlicher ist für mich, dass die Maßnahme das Gerät auf einen Rang katapultiert, den die darin verwurstete Sanyo-Elektronik in Rein-Form nie hätte belegen können, ich habe trotz intensiver Suche noch nicht das "Spender-Gerät" gefunden, nur einen passenden Einzel-Schaltplan für die Steuerung - doch es liegt nahe, dass man sich ein paar obere Teile aus einer Plastik-Mini-Kompakt-Anlage (Steuerung, Laufwerk, Deckel) hat liefern lassen, um diese im eigenen Gehäuse-Konzept zu integrieren, die meiste Mühe steckt in der (übrigens nicht galvanisch die Digital und Analog-Masse trennenden) Trafo-gekoppelten Röhren-Ausgangsstufe mit eigenem Netzteil.

und nun der alte Text, mit viel Wahrheit und ein paar Fehl-Annahmen:

Der CDT/Pan macht aber ganz etwas anderes. Da werden nämlich nicht zusätzlich Röhren hinter einen bereits vorhandenen Standard-Ausgang gebaut, sondern die Liste der Bauteile im Analog-Signalweg auf ein optimiertes Minimum zusammen gestrichen (wer mir nicht glaubt, mag beim "Lampizator" weiter lesen).
Der eigentliche DA-Wandler-Chip wird mit seinem Stromausgang direkt in den teuren Audio-Übertrager geleitet, dessen Induktivität auch Teil der Filterung ist. Die Sekundärwicklung ist dann galvanisch völlig von allen Masseverkopplungen und Steuer-Platinen-Störsignalen getrennt und liegt direkt am Eingang der Röhrenstufe, die (ich habe die Schaltung von der Platine nicht abgeschrieben) vermutlich ohne jede Gegenkopplung in SRPP-Schaltung direkt die Cinch-Ausgänge ansteuert. Es geht nicht kürzer, es geht nicht linearer, es geht nicht Rückwirkungs-freier. Es gibt nämlich so gut wie keine anderen elektronischen Bauteile, die eine derart lineare U/I-Kennlinie besitzen, wie eine Spanngitter-Triode. Auch das Rauschmaß dieser Bauteile noch zu unterschreiten ist den Halbleiter-Entwicklern jahrelang schwer gefallen. Dazu kommt, dass bei den hohen Röhren-Betriebsspannungen bei einer Anwendung wie hier auch nur ein kleiner Mittel-Bereich der Kennlinie genutzt wird - und entsprechend sind die Verzerrungen noch geringer. Die Schaltung kommt daher ohne jede Linearisierungs-Tricks aus und landet dennoch in der absoluten Spitzenklasse der Gradlinigkeit. In SRPP-Schaltung, zumal mit Spanngitterröhren, ist zudem der Ausgangswiderstand verhältnismäßig gering, so dass auch die Klangverlust-arme Überwindung langer oder schlechter Kabel nicht allzu schwer fällt.
Im Gegensatz zu aufgesetzten Schaltungs-Verschönerungen haben diese "Show-Röhren" also einen echten Sinn.

und das hört man eben

das Konzept geht auf, ich frage mich sogar ketzerisch, warum man nicht auf einen Philips-Wandler gesetzt hat bei der Trafo-Abnahme des Wandlerstroms, doch schon der "Feld-Wald-und-Wiesen"-DAC-Chip des CDT/Pan spielt ohne irgendwelche Takt-Verbesserungen und mit einer nicht allzu ausgefeilten Spannungsversorgung grandios. Der Chip mag allerdings auch Stärken haben, von denen ich (noch) gar nicht weiß, es könnte meinetwegen eine synchrone Anbindung ans Digitalteil zwecks geringerem Jitter oder ähnliches sein, was den Konstrukteur auf diesen Typ gebracht hat. Ich habe den Chipsatz nicht notiert, das guck ich mir ein andernmal genauer an.

Ebenfalls alter Text, aber immer noch 100% zu unterschreiben:

An dieser Wandler-Grund-Bestückung allerdings nachträglich auch nur Versuchs-halber irgendetwas zu ändern halte ich auch für völlig unangebracht, das Gerät ist zwar nicht für die Vitrine, sondern Gebrauchs-Hifi-Gerät, aber eben auch Sammlerstück - dem tut man keine beliebigen Änderungen an. Reversible Anbauten wie einen neuen Taktgeber ließen sich sicher vertreten, das Wandlerkonzept um zu schmeissen entspricht aber schon einem Neubau, das hat mit den Gerät dann nicht mehr viel zu tun, mit mir ist das jedenfalls nicht zu machen.
Ich biete ihn daher OHNE jede Änderung an, es wurden ausschließlich Verschleißteile durch Neu-Teile der gleichen Klasse mit unverändertem Nennwert ersetzt, durch immer mindestens gleiche Qualität bei mindestens so guten Grenzwerten.

Und seit jetzt die neuen EH-Röhren drin stecken, macht er vor allem am Exposure XV-Vollverstärker Laune, er tendiert genau in die Richtung, die ich auch dem A1(-X)/David gerne nachsage, ein extrem gut durch gezeichneter Zentral-Bereich der Musik, farbig und detailreich. Die Grob-Dynamik ist nicht sein Lieblingsthema, er liebt z.B. Kammermusik, Jazz-Combos und Folk - da blättert er bei mancher CD völlig neue Seiten auf. Auf diesem Niveau kann man ihn aber nicht so eingeschränkt betrachten - er ist genügend Universalist, seine liebenswerten Vorlieben sind nicht zu ausgeprägt,um ihn einzuschränken. Und auf jeden Fall war er einer der ersten Player, die für bezahlbares Geld wieder eine recht analoge Ausrichtung ins Spiel gebracht haben. Man kann mit ihm Stunden über Stunden hören, er zeigt einem Detail und Farbe, ohne dass er nervt.

Und noch mal als Ergänzung von 2015

ich konnte inzwischen noch einige Hör-Sitzungen mit dem PAN durchführen, er kommt mit einer "singenden Schnelligkeit" daher, die man dem Konzept vom technischen Standpunkt erst mal so nicht zutraut. Was auffällig ist: das verwendete Wandler-Konzept (ein Sanyo-Chip, der alle damals bekannten Wandlungs-Konzepte in Kombination ins Feld führt) ist nicht wirklich das sauberste und Artefakt-freiste, was man sich vorstellen kann. Doch lässt die zusätzliche Ausgangs-Filterung (Trafo/Röhren-Eingangs-Kapazität) von diesen Störungen bemerkenswert wenig durch, statt sie wie andere Ausgangsstufen per Intermodulation als disharmonische Spiegelfrequenzen im Audio-Band hörbar erscheinen zu lassen. Und dann hat man eine durchaus auch ein wenig positiv zu bewertende Spielwiese in Sachen Röhren-und Kabel-Wahl, die Rückwirkungs-arme Röhrenstufe reagiert heftig auf den Röhren-Wechsel. Man merkt Charakteristika, das Alter und die Mikrophonie der Röhren durchaus - wobei die (im Vergleich zu den Möglichkeiten von Halbleiter-Ausgängen) relativ hohe Ausgangs-Impedanz die Auswahl eines genau (u.U. auch genau zur gewählten Röhre) passenden Cinch-Kabels zu einer viel dringenderen Pflicht macht, wie es bei Standard-Playern der Fall ist. Jedenfalls lädt das Gerät den sammelnden Hobbyisten zum Test verschiedener ECC88-Varianten, gerade bei diesen hoch gelobten Spanngitter-Röhren und ihren russischen, amerikanischen und chinesischen Derivaten ist die brauchbare Auswahl (noch) gewaltig, bei Cinch-Kabeln ja sowieso. Gut funktionieren wird die Stufe dabei tatsächlich nur mit Röhren der gleichen Bauweise und mit sehr ähnlichen Kennlinien, also mit der ECC88 und allen echten Vergleichs-Typen. Ein Umbau/Umstecken auf Pin-kompatible Standard-Doppel-Trioden wie die ECC81/82/83 und Konsorten wird in dieser Schaltung keine brauchbaren Ergebnisse liefern.