CD-Spieler
Micromega Stage 3
Verkauft Mitte 2024 für 1110,-€** (Abholpreis, zuzüglich Versandkosten)
mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
**bei Inanspruchnahme Skonto
Umbau 2023:
Ursprünglich was das hier ein Stage 1. Ein Kunde hat dann 2023 einen völlig verbastelten Stage 3 gebracht, bei dem die Rückbauten am Gehäuse und der Steuerplatine nahezu unmöglich erschienen, mit exorbitanten Kosten verbunden. Stattdessen hat der Kunde das Gerät in Kommission in Zahlung gegeben, damit ich mit dem frisch zu revidierenden Stage 3 -Wandler-Board den vorhandenen, aufwändig in Stand gesetzten Stage 1 aufrüsten kann. Dieser also hier jetzt nicht mehr als das kleinste, sondern als das größte Gerät - der Stage-Reihe - unter Beseitigung sämtlicher Serienfehler.
Eigenschaften:
- Frontlader, Philips-CDM12-Laufwerk
- Digitalausgang
- Analog-Stereo-Cinch-Ausgang
- Gehäuse Alu gebürstet, eloxiert, guter Zustand
- Ersatz-Fernbedienung
Frontansicht (...noch als Stage1)
Revision:
- Alle Elektrolytkondensatoren (bis auf einen "OSCON"- und die Tantal-Typen) erneuert, Steuer-Platine nachgelötet,
- Laufwerk erneuert
- Netztrafo auf Müller-Rondo Ringkern-Typ 50VA und Brückengleichrichter für die Display-Heizung umgerüstet, klanglich besser, zudem ohne das typisches Gehäuse-Brummern.
- Defektes Class-D-Servo-Leistungs-Brücken-IC OQ8844 durch 3 diskret aufgebaute Servo-Brückenverstärker ersetzt
- Aufrüstung 2023 auf die "ganz große" Variante Stage 3 mit Dual-Mono-Wandlung:
2x TDA1305 mit entsprechender digitaler Signal-Vorbereitung
Dieses Gerät hat sozusagen das "volle Programm" erhalten und noch jede Menge Zusatz-Mühe bei der Erforschung von Laufwerks-Phänomenen gemacht, die man im einzelnen nicht auf den Preis schlagen kann. Genaue Information zu den Revisions-Komponenten finden Sie auf der entsprechenden Werkstatt-Seite.
Das Gerät
Rückseite (...noch als Stage1)
Ein hartnäckiger Stage
Es handelt sich hier um ein Kundengerät mit diversen bemängelten Punkten. Zunächst ging es mal um unberechenbares Schubladen-Verhalten. Und um Brummen aus dem Gehäuse. Im Laufe der Revision fand sich allerdings, dass so ziemlich ALLES im Argen war, was man sich so vorstellen kann in der Stage-Serie. Insbesondere das Einlesen klappte nicht, weil das Servo-IC - wie so häufig - auf dem Focus-Linsen-Zweig einen defekten Endtransistor aufwies und somit nur noch in Schieflage auf 2 von 4 Töpfen lief. Die meisten Probleme entstanden um das Laufwerk, leider kann man da nicht mehr einfach auf ein frisch produziertes, unzweifelhaftes Laufwerk erster Wahl zurück greifen und hat entsprechend jede Menge Mühe bei der Zusammenstellung von geeigneten Teilen. Immerhin gibt es vom VAM12.4-Laufwerk aber Millionen im Feld, so dass man hier auch langfristig immer einen Ausweg finden wird - im Gegensatz zu Neuware bleibt ein Stage also auf Dauer reparabel.
Übersicht innen (...noch als Stage1)
Bei der Schublade muss man anmerken: das Problem prellender Tasten bleibt nach Reinigung und auch nach Taster-Erneuerung, das ist ein Software-Problem, bei der vorliegenden vorletzten Firmware-Version wurde die Tastenabfrage nicht hinreichend "entprellt". Warum dann also nicht von der Version 1.95 auf die Version 1.96 aufrüsten, was für diesen Hardware-Zweig die letzte mir bekannte Version darstellt?
Leider funktionieren dann zwar die Tasten 100% einwandfrei, dafür aber die Fernbedienung nicht mehr - die reagiert dann im Roulette-Stil und extrem unempfindlich. Finde ich wesentlich wichtiger, daher haben die Tasten je einen Dämpfungs-Kondensator erhalten und ansonsten lässt sich das definierte Drücken, bei dem es zu keinerlei Störungen kommt, sehr leicht erlernen.
Leider stimmte auch das mit dem Brummen. Wobei ein ganz wesentlicher Punkt ist, ob der Trafokern des Original-Trafos oder des Ersatz-Trafos vor-magnetisiert wird. Das geschieht gewöhnlich bei externen DC-Quellen, aber auch bei jeder kräftigen sekundären Einweg-Gleichrichtung. Und leider gibt es die im Gerät. Ist im Normalfall auch schwer zu beseitigen, es geht in dem Bereich etwas eng zu: Die Display-Versorgung.
Man merkt das daran, dass beim dunkel-Schalten oder Dimmen des Displays (Bedienfeld Taste mit Glühlampen-Symbol) das Brummen - auch des Ersatz-Trafos - nahezu beseitigt werden kann. Beim Trafowechsel mit Freigabe des üblichen Montage-Platzes auf der Platine entsteht nun aber eine neue Option: der Einsatz eines kompletten (2-Weg) Brücken-Gleichrichters, der eben keine Vormagnetisierung hervor ruft, eingelötet in die normalerweise verdeckten Anschluss-Löcher des Trafos.
Display-Spannung mit Brückengleichrichter
So modifiziert ist das mechanische Brummen bei jeder Display-Helligkeit gleich leise.
Servos und Laufwerk
da hat dieser Kamerad mich noch mal wiederholt extra geärgert: der Ein- und Anbau der Servo-Verstärker-Ersatzschaltung ist schon nicht trivial. Auch die Zusammenstellung des Laufwerks aus Einzelteilen ist eher eine Sache des Hinein-Probierens: Lasereinheit mit korrekter Helligkeit, nicht schon bis auf Anschlag aufgedreht aber insbesondere auch mit passenden Fertigungs-Paramtern und Qualität und einem Antriebs-Magneten ohne Auflösungs-Erscheinungen ist der erste Punkt. Die bei Philips verwendeten Magnete bestanden nämlich viele Fertigungs-Jahre aus gepressten Spänen, überzogen mit einer Silber-Lackschicht. Findet man am Joch des Linsen-Antriebs genauso wie auf dem Plattenteller. Hier wie dort löst dich der Lack - bevorzugt wenn es feucht wurde und die Magnetspäne verteilen sich in die Umgebung. Dass damit die Linsenführung irgendwann nicht mehr funktioniert, verwundert nicht.
Dazu kommen die Motore, die einerseits - seltener - Lagerschäden durch die Benutzung haben, aber sehr häufig Korrosions-Schäden an den Kollektoren bzw. Schleifern durch's unbenutzte Herumstehen. Was hier hilft: Drehen. Gerade der Schneckentrieb-Vorschub-Motor für den Laser-Schlitten neigt zum "Hängenbleiben" nach längerer Nicht-Benutzung. Auch der Disk-Motor mag so was nicht wirklich. Und daher montieren wir in diesen Laufwerken auch bevorzugt regelmäßig Motore, die bei uns einen Tag Dauerlauf an 5V erhalten haben, in beide Richtungen - damit sind die nämlich wieder frei gerieben. Leider geht das hier beim seltener betroffenen Disk-Motor nur zusammen mit dem gesamten Sub-Chassis, denn der Plattenteller ist angeklebt und verhindert einen unkomplizierten Motor-Aus- und Einbau. Lagert man das Gerät nach Bearbeitung einige Zeit, kann es zudem erneut Probleme geben - ist wie mit rostenden Bremsscheiben, ab und zu mal bremsen sollte man eben doch.
Servo-IC-Ersatz in Aktion (...noch als Stage1)
Und an dieser Stelle: nur unzureichend eingelaufene Teile und Magnetspäne, da hat mir dieses Gerät einen schlimmen Streich gespielt. Der Vorbesitzer war nach Probehören nämlich gerne bereit die kompletten Revisionskosten dieses Voll-Programms zu übernehmen, dieses nachhaltige Gerät klingt in dieser Preisklasse ja auch überragend. Nur hatte ich eben vom Puck verdeckt übersehen (weil die meiste Zeit der Revision das Laufwerk ja auch getrennt vom Rest im Regal liegt), dass sich der Plattenteller-Magnet auch noch in Auflösung befand. Das Laufwerk wollte ich aus falscher Sparsamkeit bei einem Stage1 nicht auch noch komplett neu zusammenstellen und berechnen, hätte ich mal. Naja, wo sich doch die Lasereinheit absolut einwandfrei gemessen hatte und hier Magnet und Linse auch einwandfrei aussahen. Nun leider ist wohl vom Plattenteller was in den Magnetspalt des Linsen-Antriebs geraten, da hat er beim Kunden plötzlich nicht mehr eingelesen. Und das Gerät ging zurück und wurde mir ohne Bezahlung der Rechnung für 0€ in Zahlung gegeben. Und diese Rechnung muss er hier durch Verkauf jetzt wieder einspielen.
Inzwischen ist das Laufwerk dann eben auch neu zusammengestellt, Magnete einwandfrei. Hat mit nach Standzeit noch mal mit der Focus-Grund-Justage geärgert (das liegt an der geänderten Plattenteller-Höhe, mit den einstellbaren Ersatz-Servos glücklicher Weise kein Problem) und auch gezeigt, dass die Motore Bewegung wünschen. Doch gerade schwierige, zerkratzte gebrannte CDs spielt dieser Stage jetzt sogar hervorragend sicher, mit schnellem Titelsprung.
Brummen ist weg, wirklich jedes Detail überarbeitet. Und das wichtigste: er klingt hervorragend, ein optimal eingesetzter TDA1305, bipolare Analog-ICs in den Ausgangsstufen, nochmals weit besser versorgt, als mit dem Original-Trafo - und natürlich reparabel auf unabsehbare Zeit. Der schlimmste Zahn, das obsolete Servo-IC (wegen dem die Werksvertretung den Service eingestellt hat), der ist gezogen, jeder Fachmann kann die Servo-Kreise nun ggf. reparieren, abgleichen und in Stand halten. Das alles im überragenden Micromega Stage-Design mit gut erhaltenem Gehäuse.
Die Stage-Serie von Micromega
...ist unter den bezahlbaren CD-Spielern bis heute unübertroffen, zumindest sind die klangliche Güte und das edel Alu-gebürstete No-Nonsense-Design in der richtigen Kombination kaum zu überbieten.
Tendenz: schnell, straff, zwar nicht übertrieben voluminös, aber ohne weiteres für akzentuierten, tiefen Bass zu haben.
Die Stage-Geräte konnte man durch Austausch der Wandler-Platine in zwei Schritten aufwerten, jedes Mal wird noch mehr Aufwand Wandler, Versorgung und Ausgangsstufe gesteckt.
Der Austausch der Wandler-Platine programmiert über ein paar Leitungen des Flachband-Kabels die LED-Typ-Anzeige an der Front (um). Wenn ein Stage Gerät also vorne eine bestimmte Nummer zeigt, dann gilt die - nicht unbedingt gilt dagegen mehr die Typen-Bezeichnung auf dem Seriennummer-Schild. Weicht diese Bezeichnung nach unten von der LED-Zahl ab, haben Sie ein aufgerüstetes Gerät vor sich, Abrüstungen gab es dagegen eher selten.
Ursprünglich hatte ich angenommen, die Nummerierung sei durchgängig und die höhere Nummer zeige das bessere Gerät an. In Wirklichkeit gibt es zwei unterschiedlich alte Teil-Serien, die ältere Abfolge Stage 1 bis Stage 3 und die jüngeren Geräte Stage 4 bis Stage 6. Ein Stage 4 ist demnach ein modernerer Stage 1, das gleiche gilt für Stage 2 / Stage 5 sowie Stage 3 / Stage 6.
Ob jetzt aber die jüngere oder die ältere Teil-Serie den besseren Klang liefert, lasse ich dahingestellt. Die jüngere Serie birgt sowohl die jüngeren Laufwerke, als auch die größere Erfahrung bei der Firmware-Programmierung, sie ist z.B. im Gegensatz zur älteren Serie von vornherein für die Verwendung von CD-R programmiert. Beim Stage 1 bis 3 klappt das zwar meist auch, aber nicht aus Entwickler-Absicht - das wird für diese Geräte entsprechend auch weder vom Hersteller, noch von mir zugesichert.
In der jeweiligen Gruppe (1-3/4-6) sind die Baugruppen und die Laufwerks-Firmware größtenteils austauschbar, wobei die Stufen-Unterschiede ausschließlich in den unterschiedlichen Wandler/Ausgangs-Modulen bestehen, das Laufwerk bleibt jeweils bei einem Upgrade unberührt, sieht man mal von gleichzeitig durchgeführten Firmware-Updates ab.
Der Stage1 / Stage4 arbeitet mit einem einzelnen Wandler IC TDA1305 für beide Kanäle, besitzt dafür allerdings schon eine ausgefeilte, Kanal-getrennte Einzelreglung der Ausgangs-Stufen-Versorgung.
Beim Stage 2 / Stage 5 wird darüber hinaus das Multiplex-Stereo-Digital-Signal aufwändig zu zwei Mono-Datenströmen umgeformt und zwei im Dual-Differential-Modus arbeitenden TDA1305-DAC-ICs zugeführt, auch hier werden die Ausgangsstufen dann mit getrennt geregelten Spannungen versorgt.
Beim Stage 3/ Stage 6 schließlich wird schließlich der Analogteil noch aufwändiger versorgt. Beim Stage 3 sind die Ausgangsstufen er von zwei Zusatz-Print-Trafos im Dual-Mono-Modus gespeist, beim Stage 6 wird nur der "normale" Printtrafo verwendet, aber eine gewaltige Siebung und Aufbereitung dazwischen geschaltet, bei der zweiten Halb-Serie ist auch der Aufwand für die Aufbereitung des Digital-Signals nicht mehr so deutlich sichtbar, das ist aber der Zusammenfassung in höher integrierte ICs gedankt und bedeutet eher eine Verbesserung.
Aus Fotos im Netz kann man weiterhin erkennen, dass der Stage 6 eine "Micromega Master Clock", ein vermutlich vergossenes Clock-Modul besitzt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel eine genaue Wandler-Taktung noch an Zugewinn bringen kann - das Signal wird allgemein "dichter" und weniger nervig.
Nun heißt das alles beileibe nicht, dass der Einstiegsplayer deshalb Schrott wäre, hier ist alles sehr kompakt gehalten, die Versorgung (sprich Spannungsregelung) bis nahe an die Signalstufen heran gebaut, wie stets bei Micromega das Signal über induktionsfreie Tantal-Kondensatoren geführt. Laufwerk, Hauptnetzteil, Steuerung sind mit den teureren Varianten identisch. Bei einigen Geräten zeigte sich übrigens ein Fehler, der der Serie leider (ähnlich wie bei der QUAD 405-Endstufe) systembedingt innewohnt: aus Platzgründen auf der Laufwerks-Platine hat man bei dem vergossenen Printtrafo in Schnittbandkern-Ausführung das Spannband weg gelassen und sich auf die Verklebung durch das Gussharz verlassen. Je nach Verlauf der Alterung und je nach momentaner Betriebstemperatur bzw. Vormagnetisierung durch Gleichspannung vom Stromnetz brummen diese Geräte mechanisch gern mehr oder weniger laut. Bei manchen war das unerträglich, darum habe ich den Trafo ausgemessen und mir einen neuen, verspannten anfertigen lassen. Der lässt sich jetzt aus Platzgründen zwar wiederum nicht mehr vergießen, dafür ist das Gerät aber auch dauerhaft völlig leise - Ruhe im Karton sozusagen.
Technik und Charakter
Klanglich setzen die Stage-Geräte auf ein akkurat durchgeführtes, platzsparendes Platinenlayout und firmentypische Bauteileauswahl rund um den TDA1305ST-DAC. Ein "halber Bitstream"-Konverter mit der "continuous calibration"-Technik, preisgünstiger als die vorhergehenden R2R-Wandler-Generationen und diesen gegenüber durchaus mit Vor- und Nachteilen behaftet. Auf den ersten "Blick" klingt diese Technik zunächst mal "sauberer". Doch benötigt sie auch eine umso sorgfältigere Außenbeschaltung, wenn sie dem überzeugenden Druck und der Präsenz eines (weit aufwändiger mit Lasertrimmung gefertigten) TDA1541(A) nahe kommen will. Und hier setzt Micromega ganz bodenständig an, macht das besser als im Hause Philips selbst und kommt bei den Stage-Platinen zu sehr kompakten und wohlklingenden Ergebnissen.
der Revisions-Aufwand bei Stage-Geräten
Auf sämtlichen Platinen erneuere ich grundsätzlich alle Elkos, hier arbeiten dann anstelle der ursprünglich verbauten Rödersteine meine Lieblings-Cs von Panasonic - FMs und FCs.
es können aber bei den inzwischen betagten Geräten auch ungewöhnliche Fehler auftauchen, so z.B. haben mir einige Stage-Geräte den Laufwerks-Wechsel übel genommen. Offensichtlich sind die Schlitten-Motore der Tausch-Laufwerke Spannungs-empfindlicher und laufen daher schneller - was zu instabilem Verhalten in Kombination mit dem Tracking führt, hier hilft, wo es die Platine zulässt, eine Anpassung der Steuerspannung am Schlitten-Motor-Treiber-IC, auch kann man einfach den alten Schlitten-Motor im neuen Laufwerk verwenden. Beachtet man dies beim Laufwerks-Tausch nicht, kommt es oft zu einem "Aufschwingen" des Trackings und des Vorschubs, dann fährt der Schlitten andauernd schnell hin und her, bis die Linse das nicht mehr ausgleichen kann und die CD "springt".
Auch Displays können z.B. defekt gehen, der Nachschub dafür ist allerdings begrenzt.
Ganz besonders tückisch ist ein langsames, zellenweises Ableben des Firmware-EPROMS, denn mit defektem Betriebs-Programm ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Nach leidvollen Erfahrungen in diesem Bereich habe ich mir ein entsprechendes Lese/Programmiergerät angeschafft und sammele wo immer es geht die Inhalte der (intakten) EPROMs auf meinem Server - so lässt sich jederzeit ein nagelneues Ersatz-EPROM beschreiben und damit ein Firmware-Problem beheben.
Upgrade 2023 auf Stage 3
Hier die jüngsten Bilder der maximal aufgerüsteten Fassung
Äußerlich hat sich nur die Zahl geändert, das Wandler-Board codiert hart-verdrahtet die an der Front gezeigte Zahl.
Die gesteckten Typenschilder der Geräte habe ich gemäß der maßgeblichen Ausstattung getauscht.
...doch innen sieht man einen gewaltigen Unterschied
Die Ringkern-Trafo-Fassung hat nicht mehr die bequem mit zu tauschenden Einzel-Trafos. Aber man kann das Gerät ja sowieso nicht mehr weiter aufrüsten. Auch mit Einzel-Rinkern sind alle Sekundär-Wicklungen sauber galvanisch getrennt, allerdings mit mehr "Power" dahinter. Und mit Störungs-arm großen Abständen sowie verdrillter Wechselstrom-Zuführung für minimale magnetische Einstreuung. Am Trafo sieht man die entkoppelte Montage, die zusammen mit der geänderten Display-Heizung endlich für "Ruhe im Karton" sorgt.
Revision Stage 3 -Wandler-Board
Wie man sieht, sind hier erstmals etwas andere Wege beschritten: der etwas mehr gestresste Lade-Kondensator an jedem der vier Gleichrichter für die Kanal-getrennte Doppel-Versorgung der Analogsektionen ist wie gewohnt als Panasonic FM-Elko ausgeführt, den Stütz-Elko nach dem Spannungsregler-IC dagegen habe ich mit Panasonic AMX bestückt, denn hier ist weder Wärme noch Stress durch Ripple-Strom vorhanden, so dass dieser Elko-Typ seine klangliche Lockerheit und Plastizität durch das "flüssigere" 85°C-Elektrolyt optimal ausspielen kann.
Die Elkos der Digital-Bereiche dagegen wurden nach minimalem ESR und maximaler Haltbarkeit ausgewählt.
Die vorgefundenen Tantal-Typen sind im Gerät verblieben.
Übersicht bei laufendem Gerät
Klang
nun, ich habe mal die Behauptung gehört, der Stage 1 sei eigentlich der "schönste" der 6 Stages...
...nein, da muss was kaputt gewesen sein an den Vergleichs-Geräten. Ich finde schon dass die Upgrades ihren Mehrpreis eindeutig wert sind.
Ob der ältere "Größte" hier allerdings von seinem direkten Nachfolger aus der zweiten Bauperiode, dem Stage 6 übertroffen wird, da kann man streiten.
Der Versorgungsaufwand beim 3er ist unübertroffen und wurde beim 6er eher zurück genommen, insbesondere wird der 6er nicht mehr Kanal-unabhängig gespeist. Zudem gefällt mir als ganz dicker Minuspunkt beim Stage 4/5/6 die dreiminütige Blink-Pause nach dem Einschalten überhaupt nicht. Womit der 6er die schlechtere Versorgung ein wenig ausgleicht, das ist seine Clock. Die ist im späteren Modell präziser ausgeführt und besser angebunden. Tonal und räumlich hat der 3er allerdings die Nase vorn, beim Jitter ist eher der 6er zu bevorzugen. Doch sie sind nach wie vor ähnlich aufwändige, nahe Verwandte.
In Summe würde ich mir selbst lieber einen 3er als einen 6er gönnen - wobei ich hier den Preisrahmen auch nicht sprengen wollte, indem ich gar noch eine bessere Clock eingebaut hätte, was den 3er dann voraussehbar ganz eindeutig am 6er vorbeiziehen ließe - klanglich wie preislich.
So, wie er jetzt ist, sticht er selbst die dicksten Harmänner (HD7725) mit ihren R2R-Burr-Brown-Wandlern auch in Top-Zustand aus - mit seinem Sinn für Timing, Impulsivität, sämtliche stimmhaften Ereignisse im musikalischen Zentral-Bereich. Wobei er - wie die ganze Serie - weniger auf das große Orchester, als auf die Jazz-Kombo oder Kammermusik ausgelegt ist, Big-Band-Swing umfasst er auch noch gut. Bei 105 Musikern, die Mahler spielen, könnte dann noch ein wenig Übersicht und saubere Breitbandigkeit dem Zuhörer helfen. In vielen Punkten ähnelt er immerhin dem Exposure Revelation, dessen technischem Aufwand er allerdings unterliegt, so sauber und frei von allen digitalen Artefakten, dafür muss man halt nochmals mehr investieren.
Ob er mit einem weiteren Clock-Update, das ihn auch preislich auf den gleichen Level heben würde, dem Exposure Revelation gefährlich würde, probiere ich jedoch nicht ohne Auftrag des Käufers aus.