CD-Spieler

Arcam FMJ CD17

verkauft für 448€

Laut in Zahlung gebendem Kunden ca. 50 Betriebsstunden, Orinalverpackung mit Netzkabel und Bedienanleitung.

Eigenschaften/Technische Daten

  • Digital zu Analog Übertragung: 24-bit Multikanal Delta-Sigma
  • DAC Laser pick-up: 3 beam Laser
  • Wellenlänge: 780nm
  • Signal to noise Pegel: 109dB (20Hz–20kHz bandwidth)
  • Distortion (1kHz): 0.002%
  • Frequenzbereich (±0.5dB): 0.3Hz–20kHz
  • Output level (0dB): 2.3Vrms
  • Output Impendanz: 47Ω
  • Abmessungen (B x H x T): 430 x 85 x 290mm
  • Gewicht (ohne Verpackung): 5.1kg
  • Max. Verbrauch: 32VA
  • Digital Ausgangsverbindung: 75Ω Coax, optisch TOSLINK

Im Blitzlicht sieht man jedes Stäubchen - das Gehäuse ist einwandfrei

Zu diesem Gerät

...kann und muss ich gar nicht viel schreiben...

es ist aktuell noch überall neu zu bekommen und daher leicht zu googeln.
Mein eigenes Urteil  - insbesondere zum Preis-Klang-Verhältnis dazu fällt übrigens weit besser aus, als ich es einem Gerät seiner Generation und Machart aus dem Bauch heraus zugetraut hätte:

allgemein kann man bei allen, auch bei allen britischen Herstellern eine Tendenz zum analytisch-Plastik-haften feststellen (also Plastik im Sinne von Kunststoff, nicht der bildenden Kunst). Vorreiter dieser Unart waren bereits in den 90er Jahren einige japanische Firmen, bei den Briten hätte ich einige Exemplare der Linn-Elektronik, ein paar aktuellere Quads und auch meinetwegen Cyrus-Geräte der jüngeren Generationen eine solche Tendenz bescheinigt. Ganz schlimm abgestimmt, nahezu indiskutabel empfinde ich einige neuere Creek-Schöpfungen, doch auch Firmen wie Naim und Exposure, die mal vor runder Musikalität gestrotzt haben, entwickeln einen Hang zum übertriebenen Detail und zu falschen Glanzlichtern. Das nur dazu, wie ich die allgemeine Tendenz der Entwicklung einschätze.

Immer wieder gibt es aber auch die eine oder andere besser abgehörte und abgestimmte Konstruktionen. So war ich über einen Cambridge Audio Azur 640C durchaus positiv überrascht - bei Cambridge ist es schon lange Tradition, Geräte mit unscheinbarem Standard-Industrie-Design mit wenigen, gekonnten, nahezu unsichtbaren Kniffen im Niveau weit aus der Masse zu heben. Und auch in diesem Arcam finde ich endlich wieder mal ein brauchbares Gerät. Der Vorbesitzer hat seiner Aussage nach lange gesucht für seine Komponenten und gibt dieses Gerät auf, weil er mit seinem Symphonic Line Reference selbstredend nicht konkurrieren kann. Gut ausgesucht allerdings war der Arcam gemessen an seinem Kaufpreis - zumindest, wenn man nur Neuware in Betracht zieht.

Die Konstruktion

Und auch wenn ich SMD-bestückten Kostruktionen von vornherein gerne kritisch gegenüber stehe, weil man die mit bedrahteten Bauteilen erarbeiteten Erkenntnisse eben nicht unreflektiert auf einen vor allem mechanisch völlig anders (re)agierenden SMD-Aufbau übertragen darf - der aufwändige Arcam macht seine Sache gut, da hat ganz offensichtlich jemand erfahrenes ein abschließend abstimmendes Ohr drauf geworfen, das ist eben kein Gerät, das wie die "Chinaböller" zwar nach Musterbuch gestrickt, aber dann ohne Beurteilung und Korrektur der psychoakustischen Wirkung auf den Markt gesch... ...oben wird. Ganz klar: mit der Abstimmung dieses Arcam nach Gehör hat man Aufwand betrieben, man merkt das zwischen allen Zeilen. 

Was Sie von jeder aktuellen Digitalquelle eigentlich erwarten können und sollten, ist in diesem Arcam immerhin gegeben - eine Selbstverständlichkeit, möchte man meinen. Denn egal ob ein Wandler-Chip jetzt Wolfson, TI, AD oder von sonst wem hergestellt wurde, aus nahezu allen gehobenen aktuellen CD-Spielern und Wandlern lässt sich SEHR viel heraus holen. Mit Einhaltung der entsprechenden Design-Regeln müssen alle verarbeiteten Formate auch einen Mindestgrad an Störfreiheit erreichen, hervor stechende Jitter-Aufdringlichkeiten und sonstige Digital-Artefakte dürfen nicht auffallen.
Nun, müssten - leider wird nicht weniger schlampig als in der Vergangenheit gearbeitet und immer noch wird bei einer Mehrzahl an Konstruktionen das Machbare nicht erreicht.

Ich bin dabei übrigens der Meinung, dass internes up-sampling und gekonntes digitales (vor-)filtern zwar neben expandierenden High-Definition-Übertragungs-Formaten den Stand der Technik darstellen, im Rahmen der am Markt verkauften Geräte total über-bewertet werden. Es ist letzlich ziemlich egal, ob der Wandler jetzt mit Aufnahmen in 24bit/192kHz bzw. Filterdaten in einem solchen Format gefüttert wird und diese auch theoretisch präzise umsetzen kann, solange die kompletten Geräte, in denen der entsprechende Wandler läuft dann sparsam durchdacht, konstruiert und ausgestattet sind.

Denn das Mehr an Auflösung, was sich durch diese feiner Rasterung erreichen lässt, liegt im Grunde weit unter den Stör-Schwellen, die ein schlampig gemachtes Gerät dem Signal zumutet - wenn meinetwegen eine verrauschte oder von Laufwerks-Steuer-Strömen verseuchte Spannungsversorgung und eine ebenso unpräzise Taktung mit einer schlecht gemachten Masseführung und den Streufeldern eines mies konstruierten Schaltnetzteils zusammen wirken, kann man nicht erwarten, dass man dem Ergebnis wirklich entspannt zuhören kann, egal wie "high" die "definition" der Daten war.

Solchen Geräten zeigt schon ein aufwändig gemachter und gut in Stand gesetzter Uralt-Philips-Player, wo der Hammer hängt. Und der CD17 hier erst recht.
Doch auch die höheren Weihen kann man ihm nachsagen, er spielt nicht nur tonal richtig, er übertreibt es auch nicht mit der Analyse und lässt den Zusammenhang bestehen, das "klein wenig mehr" als die Summe der Einzelteile.

Der Arcam ist wie gesagt von echten Menschen mit Erfahrung gemacht, die heraus geholt haben, was in seinem Preis-Segment zu holen ist. Klar und sauber, gut und tief gestaffelt, auch gut ausgestattet, lässt er einem wirklich die Konzentration auf den Inhalt und lenkt nicht mit Übertreibungen ab. Nur so kommt man an den Kern der Sache, wenn eben nichts übertrieben wird, legt das auch feinere Strukturen offen, die sich sonst gar nicht eröffnen.
Ich finde zwar nicht, dass er einem Farlowe-CD-Spieler von Exposure das Wasser reichen kann, schon gar nicht, wenn ich mit dem per "direct clock"-Ergänzung fertig bin - da ist er als Neugerät dem Gebrauchten gegenüber nicht konkurrenzfähig - nur leider bekommt man so ein gebrauchtes Gerät auch selten bis nie angeboten.

Dieses Gerät hier habe ich dagegen nun aber wenig gebraucht, ohne Verschleiß-Spuren mit ein paar anderen Komponenten zusammen in Zahlung genommen und kann Ihn so anbieten, wie ich Ihn von der Wertigkeit her einschätze. Und der Angebotspreis ist für dieses Gerät absolut angemessen - klare Empfehlung.

da ist kein Fleck drauf, sondern der Blitz spiegelt im Klebeband