Quad 303
Preis mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
verkauft 2024 für 945,-€** (Mitnahmepreis) zuzüglich Netzkabel
**bei Inanspruchnahme Skonto
Revision:
- kompletter Neuaufbau. Hartpappe-Platinen durch Glasfaser-verstärkte Epoxy-Platinen ersetzt, Zukauf aus England - auf besseres Material geklontes Original-Layout
- Platinen mit hochwertigem Neumaterial bestückt: Metallfilm-Widerstände <=1%, Bourns Spindeltrimmer, sorgfältig ausgesuchte aktuelle Transistor- und Dioden-Typen
- Endtransistoren alle original
- präziser Abgleich
Eigenschaften:
Schlichte Stereo-Endstufe mit
- 240°Stereo-DIN-Stecker-Eingang (Quad-üblich)
- Speziellem Netzkabel-Anschluss mit Bulgin-Netzverbinder
- Geregeltes Netzteil asymmetrisch (1x67V)
- ca. 2x45W an 8Ohm bei ca 4A Spitzenstrom-Begrenzung
- Lautsprecher über Koppelkondensator angeschlossen
- Alle Netzteil/Lautsprecher-Koppelkondensatoren Nichicon 2200µF 200V - optimaler Lautsprecher-DC-Schutz
- Ruhestrom nach Service-Manual eingestellt, sehr geringer, optimierter Ruhestrom, da die 3fach-Sziklay-Ausgänge quasi-komplementär hier am wenigsten klirren und am besten klingen
- Gehäuse etwas "an-korrodiert", Kratzerchen, Patina - aber technisch neuwertig und einwandfrei.
nachfolgende Bilder stammen original vom angebotenen Gerät
Front mit Anschlüssen
Abgelagert, ausgeweidet
Drei Quad 303 mit je einer Vorstufe standen noch im Regal. In der Erwartung, dass sie IRGENDWANN mal gleich richtig überholt werden. Die alten Hartpappe-Platinen mit ihren schwarzen Stellen waren mir dabei immer schon ein Dorn im Auge.
Nachdem ich jetzt ein Jahr lang einen Kollegen wöchentlich als Minijobber zur Hilfe hatte, waren diese Quads dann fällig. In England bietet jemand ER4-Boards mit ansonsten stilecht geklontem Layout an, drei Sätze bestellt, los ging's
Bestückt wurde mit Neuware, keine Kohleschicht-Widerstände wie im Original, für nicht brennbare oder höher belastete Positionen Vishay PR-Typen. Bourns Spindeltrimmer, aktuelle Kleinsignal-Transistoren mit passenden neuen Anschraub-Kühlkörpern.
Schwierig gestaltete sich die Beschaffung der Netzteil- und Lautsprecher-Koppel-Kondensatoren. Denn in den originalen Klemmen sind die meisten modernen Elkos mit gleichen Werten zu groß im Durchmesser. Und die Nennwerte wollten wir wiederum beibehalten, das macht die wenigsten Ladestrom-Störungen, überlastet auch Endstufen und Lautsprecher nicht mit Subsonic, ja schützt natürlich auch optimal bei eventuellen Schäden - man muss ja auch alle "worst-case-Szenarien" mit bedenken. Am Ende waren es nicht wie vorgefunden 63V-Typen, sondern welche mit satten 200V Spannungsfestigkeit.
Rückseite mit Kühlkörper - 5 gleiche Leistungstransistoren sitzen unter der Mittenabdeckung
Rechte Seite
von unten
Offen, man sieht: eine spätere Version, Elkos mit Anschlüssen nach oben, Brücken-Gleichrichter auf Halte-Bügel
die neuen, frisch Hand-bestückten Platinen von unten
der Platinensatz von der Bestückungs-Seite: 1x Netzeil 2x Endstufe
Das aufgeklappte Gerät im Ganzen
Inbetriebnahme
wir hatten befürchtet, dass man sich bei der Transistor-Wahl vielleicht ein Problem eingefangen hätte, doch es lief alles auf Anhieb und war leicht nach Service-Manual abzugleichen.
Hörprobe
Ja beeindruckend für ein Gerät von 1967. Die uneingespielte Quad 303 konnte aus dem Stand belegen, warum Sie wohl zurecht über viele Jahre in vielen (nicht nur britischen) Studios in ihrer Profi-Version die Abhör-Endstufe war. Die Sauberkeit zeigte sich wie von den schaltungstechnisch eng verwandten Exposure-Geräten gewohnt, dabei legte der keine Ziegelstein eine beachtliche Lebendigkeit und Musikalität an den Tag.
Ja klar, es gab 15 Jahre später zehnmal stärkere Endstufen, die auch DC übertragen - mit auf die Spitze getrimmten Klirr-Werten. Um Wirkungsgrad-arme Luftpumpen von Lautsprechern zu bedienen, aber was wurde dabei besser?
Hier ist dagegen alles klein, einfach, extrem Störungs-arm und klingt einfach "selbstverständlich" - und das ganze kommt auch mit stabiler Abbildung daher. Gut, man muss hier wirklich keine der oben genannten 4-Ohm-Leistungs-Schlucker anschließen, das funktioniert zwar auch irgendwie mehr schlecht als recht, macht dabei aber mit Sicherheit nicht den Spaß wie in einer gut gewählten Kombination. Mit ihrer Balance zwischen Leistung, Stabilität, Farbigkeit und Fokussiertheit an einem typisch britischen 8-Ohm-Wandler, da ist die 303 im Grunde ihrer Zeit voraus - wie übrigens auch z.B. der Revox A50/78/78MK2 - ähnliche Prinzipien.
Und so kann die 303 mit etlichen 20 Jahre jüngeren UK-Konstruktionen mit Leichtigkeit mit halten, sogar bereits bei den technischen Daten. Und etliche 80er und 90er-Jahre Endstufen-Konstruktionen wird sie sogar ausstechen, ganz zu schweigen von aktueller Ware.
Hier haben Sie nun mal die Gelegenheit, sie als regelrechtes "Neugerät" kennen zu lernen.