Vorstufe / Netzteil

Exposure XI / XII

Revision

Nach Bedarf, in der Regel ist kaum je ein Eingriff nötig. Wenn dann meist nur:

  • Umschalter und Potentiometer erneuern oder reinigen/versiegeln

Eigenschaften:

  • Phono Vorverstärker MM und MC (rückseitig umschaltbar, 2 Paar Buchsen)
    Gehäuse Alu, lackiert
  • 3 Line Eingänge
  • Tape Schleife
  • Doppel-Mono-Aufbau - ausgenommen Trafo
  • Externes Hochleistungs-Netzteil mit kanalgetrennter Spannungsregelung

Beschreibung

Gehobene Exposure Vorstufe, massive Spannungsversorgung, im solide verarbeiteten Gehäuse liegen zwei gleiche Mono-Platinen übereinander, elektrisch völlig voneinander getrennt.

Das zugehörige Netzteil würde mancher Endstufe Ehre machen, ein riesiger Custom-Ringkern-Trafo liefert eine Doppel-Wechselspannung, die über zwei Brückengleichrichter zu zwei getrennten, doppelten Gleichspannungen verarbeitet wird, wobei vier der bekannten Exposure 10.000uF Schlitzfolien-Kondensatoren zum Einsatz kommen. Das ganze wird über je zwei korrekt beschaltete LM317/337-Paare an die vier Würfelbuchsen weitergegeben, teilweise wird die hochpräzise Spannungsversorgung dann auf der Vorstufenplatine nochmals heruntergeregelt.

Selbstredend funktioniert dieses Netzteil mit seiner doppelten +/- 24V Erzeugung auch mit allen anderen Exposure-Vorstufen, die über Würfelstecker versorgt werden. An dieser wahnsinnig aufwändigen Speisung hängt in allen Pegelvariationen (wie nicht anders zu erwarten) die - ich möchte fast sagen "standardisierte" - Exposure Verstärkerschaltung. Hier natürlich mit höheren Selektionsgraden als in den Vollverstärkern, extrem sorgfältig ausgelegt und verarbeitet.

Es finden sich an sich in keinem Bereich verschleißanfällige Bauteile, die wenigen Elkos sind in unkritischen Positionen eingesetzt und keinerlei Wärme oder anderem Stress ausgesetzt. Nur auf eines muss man mit einem solchen Gerät achten: Jahrelanges Herumstehen macht es kaputt.
Warum? Erstens mögen Schalter und Potis das nicht.
Zweitens sind Tantal-Kondensatoren bestückt. Das ist eine an sich verschleißarme (weil nicht austrocknende) Alternative zum Elektrolytkondensator, mit ähnlich hoher Kapazitätsdichte. Jahrelange Spannungslosigkeit quittieren diese gepolten Komponenten gerne mit einer Ent-Formatierung, beim Wiedereinschalten kommt es häufig zu Kurzschlüssen oder "prasselnden" Problemen. Von solchen Effekten bleibt man relativ sicher verschont, wenn das Gerät wenigstens gelegentlich genutzt wird.
Die Problematik besteht übrigens bei vielen Exposure-Geräten. Wenn Ihnen z.B. eine Exposure 4 überhaupt je kaputt geht, dann am liebsten beim Wiedereinschalten nach jahrelangem Parken.

Klang

...da kann ich mich dies mal kurz fassen:
Wie Exposure so klingt, habe ich bereits beim XVer und der III/V grob umrissen. Stellen Sie sich zu der Qualität meiner alten Vor/End-Kombi einfach einen ordentlichen Schritt vorwärts vor: alles feiner, besser ausgearbeitet, mehr Luft und Präzision, mehr Druck - bei unverkennbarem Exposure-Charakter. Transistortechnik, die ihre technische Basis nicht verleugnet, aber dennoch weit in den Hintergrund tritt. Lockerer und dynamischer als die meisten teuren Mitbewerber, um Klassen besser als der Industrie-Mainstream gehört diese Vorstufe zu den Geräten, die sich mal eben aus dem Raum verabschieden können um die Musik ungestört weiter spielen zu lassen.