Endstufen Röhre

Studiotechnik Berlin (STB) Dream

Revision:

  • nach Bedarf und Möglichkeit

 

 

 

  • ca. 2x75W an 4 oder 8 Ohm
  • Endstufe 8 x EL34, selektiertes Oktett von SED, Vorstufe 4 x JJ ECC83 Selected GOLD (vergoldete Stifte!)
  • 2 x EM84 Magische Bänder als Aussteuerungs- Anzeige!
  • Ultralinear- Ausgangsübertrager
  • Alle Folienkondensatoren neu
  • Alle Röhren neu und exakt eingemessen
  • Netzteil-Elkos neu
  • die Potis auf den Platinen neu
  • NF-Innenverkabelung neu

 

 

 

 

 

Vermutlich Design Vorläufer der T.A.C.Dream (Optik) / 834 (techn. Ausführung).
Auf Anfrage distanziert sich die Firma T.A.C. allerdings von dem unverkennbar verwandten Gerät. Vermutlich wurde das Projekt von STB aufgekauft und eingemeindet, warum T.A.C. heute damit nichts zu tun haben will, ist mir rätselhaft. Der Verstärker sieht jedenfalls ganz vernünftig und T.A.C. sehr ähnlich aus. Einen exakt passenden Schaltplan habe ich im Internet gefunden und liefere Ihn in Kopie gerne mit.

Ergänzung aus Erfahrung

Die beschriebene Endstufe habe ich mit der Ladeneröffnung aus Bamberg übernommen, in diesem speziellen Fall hatte jemand einen zusätzlichen Stereo-Regler nachgerüstet um eine Art Vollverstärker aus der Endstufe zu machen.

Die Endstufe hatte sich vielfältig selbst zerlegt und auch da war der Vor-Berabeiter noch dran gewesen und hat so einiges "verbrutzelt", die Leiterplatten-Klemmverbinder waren z.B. durch (Parkinson?) Lötkolben-Einwirkung ordentlich angeschmolzen und mussten ersetzt werden. Nun hatte derjenige jedoch auch kein erkennbares End-Ziel verfolgt, und hat nur irgendwie dürftig die Funktion wieder hergestellt.
Nach Überholung des Geräts waren meinerseits vor allem sämtliche Betriebs-Gefahren beseitigt, doch mit Wiederherstellung des ursprünglichen Aufbaus zeigten sich auch Pferdefüße. Die wären

  • die geringe Empfindlichkeit, die durch einen zusätzlichen Regler keine Verbesserung erfuhr
  • die asynchrone Regelung mit den einzelnen Original-Reglern, die somit nur als Balance oder für die Grundeinstellung taugen
    und vor allem
  • die Anordnung der Röhren rein nach "Design"-Motiven, mit den empfindlichen Signalen und Eingangsröhren hinten in der Mitte - in unmittelbarer, untrenn- und unschirm-barer Nähe des Netz-Trafos und der Leistungs-Gleichrichtung.

Befüttert man diese Endstufe mit ordentlich Pegel, vor allem aus Röhren-Vorstufen, fällt vermutlich nicht viel auf vom geringen Stör-Abstand durch den Aufbau. Denn dann kann man die beiden Pegel-Steller weit abdrehen und damit auch das induktiv eingefangene Brummen der ersten Röhre. Im Originalzustand ist allerdings von der Verwendung direkt an einem CD-Spieler oder an einer niederohmigen Niedrig-Pegel-Vorstufe nicht zu empfehlen.

Inzwischen habe ich an einem Kundengerät auch noch einen kompletten Tag geforscht und nach entwickelt, wie man Geflirr Einhalt gebieten kann. Maßnahmen (alles nach Revision) waren:

  • Entkopplung der beiden Eingangsmassen über je 10 Ohm verbunden mit
  • getrennter Masse-Rückführung der Endröhren
  • Eingangsfilter der Gleichrichtung mit Strombregrenzungs-Widerständen in den Trafo-Leitungen und einem Kondensator am Trafo-Eingang sowie
  • schnellere Gleichrichter-Dioden
  • weiche Kopplung von geerdetem Gehäuse und Schaltungsmasse

Doch diese Maßnahmen an der Quelle oder den Einkoppelpunkten hatten verhältnismäßig wenig Wirkung.
Was dann deutlicher gewirkt hat, obwohl man es nur einen "workaround" nennen kann, war die Entfernung entbehrlicher Dämpfung im Bereich der Pegelsteller (die überbrückten Vorwiderstände der Regler erhöhen den Pegel um 3dB und machen zugleich die Regler-Zuleitung unempfindlicher) und die Änderung der Verstärkung der allerersten Stufe. Die Störung wird definitiv erst danach wirksam, mit 10facher Anhebung steigt der Klirrfaktor vor allem in den gradzahligen Oberwellen zwar an, dafür kommen nochmals 20dB dazu, um die man die Regler jetzt abdrehen kann, entsprechend sinkt der Störpegel mit. Mit geringen Vorstufen-Ausgangspegeln bleibt der Klirr nahezu unverändert niedrig, das Brummen fällt jetzt aber deutlich unter die Wahrnehmbarkeits-Schwelle.

So umgebaut ist diese Endstufe sicher brauchbar. Für mein eigenes Exemplar muss ich einen Teil dieser Umbauten noch nachrüsten, ich denke darüber nach den Regler wieder zu entfernen, ohne Vorstufe ist das Gerät ja ohnehin nur begrenzt einsetzbar. An der Stelle würde ich einen Standby-Regler montieren. Alternativ könnte man die Regelung aktivieren und die erste Röhren-Stufe einfach deaktivieren. Bedeutet aus Platzgründen natürlich ein IC, der Operationsverstärker würde das Gerät zum brummfreien, Klirr-armen Hybrid machen, fähig auch direkt an einem CD-Spieler-Ausgang zu laufen. Vielleicht sogar die beste Idee. Dann ist halt nicht nur die vorderste, sondern auch die hinterste Röhre nur Show.

Wenn ich Zeit habe...

Das grundsätzlich beste für dieses Modell wäre: neues Leiterplatten-Layout, dazu eine passende neue Abdeck-Platte, da ja die Röhren anders platziert werden müssen.

Mir sind noch mehrere solche STB-Endstufen zum Kauf angeboten worden. Gäbe es ein einfaches Konzept zur Entbrummung hätte ich diese durchaus ansehnlichen Geräte sicher auch angekauft. Ohne einen entsprechenden Plan, besteht da aber kein Interesse, Revisionen im Kundenauftrag haben im Grunde auch keinen Sinn, entweder ich deckele zu meinem Schaden die Rechnung (wie beim letzten Gerät), oder der Kunde zahlt gemessen am Ergebnis schlicht zu viel. Letztlich kann ich auch das hier angebotene Gerät nur nach seinem Gebrauchswert und nicht nach meinem Aufwand anbieten.

Wenn Sie also so eine Endstufe besitzen und verkaufen oder revidieren lassen wollen: nichts für mich, andere Mütter haben schönere Töchter...