Vollverstärker

Mission Cyrus II Variante 1 - ca. 1988
mit PSX Variante 2 - ca. 1989
Koppel-Kondensatoren-Bestückung: Panasonic BP
- der Entspannte -

verkauft für 518,- €, Verstärker voll revidiert

Verstärker:

  • das Ur-Modell des Cyrus II
  • schnörkelloses Design
  • kein Balance-Regler
  • Phono MM/MC umschaltbar
  • drei Line-Eingänge
  • eine Tape-Schleife mit Tape-Record-Umschalter
  • Kopfhörerbuchse
  • Gehäuse mit wenig Gebrauchsspuren, kleine Macken an den Kanten, Verschraubungen der Front auf Unterseite wie immer angeknackst, keine großen Kratzer, ansonsten recht passabler Zustand.
  • Je 4 Stück TO-220-Endtransistoren pro Kanal

PSX:

  • Kräftiges Zusatz-Netzteil zum Betrieb eines Mission Cyrus II Verstärkers
  • Großer Ringkerntrafo,
  • Schlitzfolien-Ladekondensatoren mit Mission-Aufdruck
  • unveränderter Originalzustand, Nexttel-Lack wie immer an den Kanten verschlissen und speckig.

Der Verstärker (nicht das PSX) wird in Kommision angeboten..

Das Gerät sieht für seine Generation sehr gut erhalten aus, der Netzschalter ist allerdings abgegriffen und die bei allen diesen Geräten mit der Alterung nicht mehr so elastischen Kunststoff-Laschen, an denen die Front von unten verschraubt ist, sind wie immer gebrochen. Am  Record-Wahlschalter ist an der Kante ein die schwarze Seitenbeschichtung abgelöst und das ganze per Edding kaschiert. Das alles tut der Funktion und dem guten Allgemeinzustand allerdings keinen Abbruch.

Die Revision

In diesem Gerät wurden

  • die Wahlschalter ausgebaut, zerlegt, in mehreren Schritten gereinigt und versiegelt (u.a. per Entoxiadations-Ultraschallbad)
  • die Lötstellen wo nötig nachgearbeitet
  • sämtliche kleinen Elektrolytkondensatoren erneuert, polare Typen gegen Panasonic 105°C FM-Typen, bipolare Typen gegen Panasonic BP-Typen 85°C (bipolare Typen gibt es meines Wissens nur in 85°C Ausführung, habe jedenfalls noch bei keinem Hersteller einen 105°C-Bipolar-Elko gefunden).
  • Die Phono-Versorgung wie folgt geändert: 2 Zuleitungs-Brücken durch MOX  1W-1Ohm-Widerstände ersetzt (Ladestrom-Begrenzung), die Gleichrichterdioden von 1N400x auf UF4007 Ultrafast-Dioden umgestellt (besseres Schaltverhalten) um damit anstelle der ursprünglichen 470uF-Lade-Elkos weit bessere 1000uF 50V Panasonic FM-Typen ohne Ladestrom-Störungen verwenden zu können.

Das Photo stammt aus einem anderen Gerät: die Bestückung ist im angebotenen Gerät die gleiche - die Platine allerdings etwas anders.

Die Bestückung komplett mit Panasonic BP-Typen für die bipolaren Koppel-Kondesatoren ist mein persönlicher Favorit für den Einsatz in ausgeglichenen Ketten die mit den anderen angebotenen Bestückungen etwas zu forsch und schrill erscheinen. Wer stundenlanges konzentriertes Cyrus-Zuhören entspannt genießen will, braucht diese Bestückung. Von den machbaren Varianten die mit farbenfrohsten, Mitten und dem sanftesten Hochtonbereich. Informativ unaufdringlich. Wobei das Ergebnis keineswegs "lasch" klingt, es nimmt aber vor allem der IC-bestückten Phono-Vorstufe die etwas künstliche Härte des Originals mit der größten Überzeugungskraft.

Andere Bestückungs-Varianten (siehe auch Fixpreis-Revisionen und andere andere angebotene Geräte), namentlich mit WIMA-MKS2 und Nichicon Muse in den bipolaren Koppel-Positionen, bieten wiederum etwas andere Charateristika. Das Grundgerät verleugnet allerdings keine der Bestückungsvarianten, es bleibt ein typischer Cyrus II - schon alleine weil ich auf übertriebene Änderungen wie Dämpfungsmaßnahmen, geänderte Nominal-Werte oder Kondensator-Parallelschaltungen nur bei echten klanglichen Vorteilen zurückgreife. In diesem Gerät ist nur die Stützkapazität der Endstufe auf den Wert der späteren Varianten (100uF -> 220uF) erhöht und die Spannungsversorgung des Phono-Teils ein wenig überarbeitet (siehe oben).
Dieses Modell kommt ohne den koaxialen Balance-Regler, was bei Bedarf (auf Anfrage; im Gegensatz zu allen späteren Cyrus II-Modellen) auch den Einsatz anderer, hochwertigerer Potentiometer ermöglichen würde. Für diesen Zweck ist sogar bereits eine zweite Reihe Bohrungen für ein tieferes Rastermaß auf der Platine vorgesehen.

Netzkabel und Handbuch werden mit geliefert, ein Datenblatt dazu.

Warum nur mit Zusatz-Netzteil?

Mit dem PSX zeigt dann das Gerät erst wirklich, was in ihm steckt. Es müssen dazu immer die Sicherungen für die interne Endstufen-Versorgung entnommen werden, im Moment ist das Gerät an dieser Stelle auf PSX-Betrieb eingestellt.

Das PSX An so einem PSX gibt es - im Gegensatz zum eigentlichen Verstärker - für den genaralüberholenden Techniker wenig zu tun. Die großen Elkos haben aufgrund der hohen Qualität, des günstigen Oberfläche-Volumen-Verhältnisses und der sehr geringen Erwärmung am Einbauort eine lange Lebensdauer und sind auch nach vielen Jahren nur schwer mit ebenbürtiger Ware zu ersetzen, schon gar nicht, wenn sie in letzter Zeit benutzt wurden und daher eingespielt sind.

Die Wirkung eines PSX an einem Cyrus II?
kurz: frappierend (wenn man nicht am Problem vorbei hört)!
Ich würde sagen: erst hiermit wird der Verstärker wirklich attraktiv, es begibt sich alles in die Ruhelage, das Gerät spielt lockerer, schneller, kontrollierter - bei einer grundsätzlich so sauber klingenden Konstruktion genau der richtige Anbau, ein "Muss".
Ohne PSX ist der Verstärker im Mittelfeld der Konkurrenz, seine leichte Tendenz zu analytischer Härte verzeiht man ihm nur widerwillig, bis dieser Turbolader ins Spiel kommt. Dann packt das Gerät derart zu, dass man sich an manche Vor-Endstufen-Kombinationen erinnert fühlt. Der Verstärker macht im Gespann einen viel weiteren klanglichen, als preislichen Sprung, so viel ist sicher.

Eine neue, hochwertige Nexttel-Lackierung ließe sich auf Anfrage möglicherweise organisieren. Dazu sollten allerdings erst mehrere Gehäuse zusammen kommen, sonst lohnt der Aufwand nicht. Technisch tut das dem Gerät allerdings keinen Abbruch.