Fixpreisangebote

AVM Monoblöcke erste Generation

(Seriennummern-Kreise 1 bis 3)

Komplett-Überholung mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
Grundpreis ab 1.057,-€**
Energiesparendes Standby mit neuen Steuermodulen/Standbytrafos ab 1.461,-€** Details
(Abholpreis, zuzüglich Versandkosten - Sub-Module und Relais bei entsprechenden Varianten der Steuerplatine werden extra berechnet)
**bei Inanspruchnahme Skonto

Die Überarbeitung Ihres Gerätes umfasst mindestens:

  • Alle Elektrolytkondensatoren. Eingebaut werden durchgängig Panasonic HA/FC/FM. Die 12 bis 20 goldenen axialen 50V-6800µF oder 8 50V-10.000 µF snap-in -Röderstein-Kondensatoren des Hauptnetzteils werden durch 8 radiale Panasonic 50V 10000µF 105°C HA-Typen ersetzt (bei Niedervolt-Varianten auch Nichicon GU 15.000µF-Typen), die zwei für die Treiber und Steuerplatinen-Versorgung zuständigen 63V 4700µF Röderstein werden zu 63V 4700µF 105°C Panasonic HAs.
  • neue Treibertransistoren von Toshiba oder Fairchild mit Kühlfahnen
  • alle verdächtigen Kleinsignal-Transistoren neu
  • alle Leuchtdioden in der Endstufe neu
  • die Steuerplatinen-Netzteile werden neu aufgebaut (neue Zenerdioden mit Kühlfahnen, neue Stabilisator-ICs, Leiterbahnen verstärkt), vergossene Sub-Module durch neue Platinen eigener Fertigung ersetzt.
  • Offset geprüft, Offset beide Blöcke <5mV
  • Einschaltverzögerung/Start-Offset mit neuem Trimmer neu abgeglichen (minimaler Einschaltknacks)
  • Ruhestrom "handwarm" abgeglichen (im Dauerlauf mit geschlossenem Gehäuse) - Abgleich auf 170mA Netzstrom-Aufnahme - also ca. 40W Ruheleistung pro Block

Zwei M1 Monos, fotografiert ohne Blitz, damit man die "ON"-LEDs leuchten sieht

Erst mal was Allgemeines zu diesen Monos und den noch fast baugleichen Modellen der ersten drei Varianten:

...und ich weise hier ausdrücklich darauf hin, dass das folgende ausschließlich für die hier behandelten Modelle der ersten Monoblock-Generationen der 80er-Jahre gilt, in spätere AVM-Geräte sind selbstverständlich die damit gemachten Erfahrungen eingeflossen und Konstruktionsschwächen beseitigt worden...

AVM hatte in diesen Monoblöcken eine Schwachstelle eingebaut:
Die Spannungsversorgung der Steuer/Eingangsplatine.
Hier werden aus ca. +/-50V stabilisierte +/-15 Volt für etliche ICs und Transistoren gewonnen. Das geschah wohl vor allem aus falscher Sparsamkeit, denn die beste Lösung wäre eine zusätzliche, passende Wicklung am Standby-Netzrafo mit eigener Gleichrichtung, Siebung und Stabilisierung gewesen. Die Steuerplatine benötigt bereits einen nennenswerten Strom, und der fließt über einen üppigen 35V Spannungsfall. Um Spannungsfall und Leistung an den Regel-ICs zu verringern, die für eine so hohe Eingangsspannug genausowenig vorgesehen sind, wie für die resultierende Abwärme, hat man 5W Zenerdioden in Reihe geschaltet. Diese werden natürlich entsprechend heiß - die Regel ICs danken es und können nur so innerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden. Da die Zenerdioden aber ungünstig montiert sind, verglühen statt dessen sie mit der Zeit. Zenerdioden können einen erheblichen Teil ihrer Wärmeleistung über die Oberfläche ihrer Anschlussbeine abgeben - wenn man sie lang genug lässt - aber das hat man ihnen bei AVM nicht gegönnt. Ihre überhitzten Lötstellen zerbröseln und die ganze umliegende Platine wird braun, die zu dünn ausgelegten Leiterbahnen werden locker, die Lebensdauer wird (wie bei jedem Bauteil) pro 10°K Temperaturerhöhung in etwa halbiert.

Kühlfahnen an den Zenerdioden - Ausrichtung so, dass möglichst wenig Abwärme an die umgebenden Elkos gerät

So fallen in AVM-Monos manche Zenerdioden viel zu früh aus, indem sie ihre Zenerspannung verkleinern. Dabei sinkt ihre Leistung. Was sie weniger verbraten, müssen dann die Stabi-ICs mehr aushalten. Manche werden gar zum Kurzschluss, in jeden Fall nehmen sie über kurz oder lang die Stabi-ICs mit ins Grab. Andere verglühen und unterbrechen - das bekommt zwar den Stabi-ICs besser, aber die angeschlossene Schaltung funktioniert danach ebenso wenig.

Gebrauchte AVM-Monos brauchen also IMMER neue Zenerdioden UND neue Stabi-ICs, dabei müssen die Zenerdioden so frei wie möglich und an möglichst langen Beinen montiert werden, damit sie weder ihre Lötstellen, noch umliegende Elkos in Mitleidenschaft ziehen. Danach läuft die Sache weit stabiler als im Originalzustand.
Seit ich auch eine Quelle für Dioden-Kühlfahnen aufgetan habe, konnte ich das Problem noch dauerhafter entschärfen - denn wie oben erwähnt - leiden die Bauteile ja vor allem an der Hitze. Mit montierten Kühlfahnen verzehnfacht sich in etwa die Oberfläche, deren Temperatur (und damit die der Sperrschicht) wiederum sinkt um mehrere zehn Grad (°C/°K). Bei dreißig bis vierzig Grad Abkühlung wiederum steigt die Lebenserwartung auf das 2 hoch 3- bis 4-fache, also um den Faktor 8 bis 16 - womit wir in einem Bereich landen, wo die Lebensdauer der Stabilisierung nicht mehr der begrenzende Faktor für die Gesamtlebensdauer ist...

komplett revidierte Steuerungen mit neuen Sub-Modulen - auch die Trimmer (hier kann man den Einschalt-Knacks minimieren) sind neu.

Wer solche AVM-Monos gebraucht kauft...

...der muss entweder das große Glück haben, dass sie fast keine Betriebsstunden (auch nicht Standby!) absolviert haben, oder bereits fachgerecht repariert wurden. Kleiner Anhaltspunkt was man für so was heutzutage (2016) ausgeben kann: bei gut erhaltenen, vollständigen Gehäusen 300€ pro Paar, mehr keinesfalls, denn ohne Revision (siehe oben) sind die Geräte so gut wie unbrauchbar bzw. durchaus nicht ungefährlich für die angeschlossenen Lautsprecher. Bei um die 760€ knapp kalkulierten Revisionskosten ergibt das insgesamt um die 1060€ für ein Paar, mangels Konkurrenz auf dem Mono-Endstufen-Einsteiger-Markt für ein haltbares Duo mit drei Jahren Garantie noch akzeptabel.

Die von oben sichtbare Steuerplatine ist bei benutzten Geräten IMMER braun und bei sachgemäß reparierten Geräten IMMER mit Draht verstärkt ("geflickt"). Das macht auch AVM in der eigenen Werkstatt nicht anders - wobei hier ebenfalls sorgfältig die (neuen) Dioden mit langen Anschlussbeinen, aber ohne Kühlfahnen montiert werden - alles schon gesehen.

unten: die durchgeführten Bauteile-Beine wurden nicht gekürzt, sondern als Leiterbahn-Verstärkung oder Ersatz verwendet- die mechanisch und thermisch stabilste Lösung, optisch natürlich kein Glanzlicht. einzige bessere Alternative: ein neues Platinen-Layout - den Aufwand habe ich bisher gescheut.

hier ein überarbeitetes Board der nächsten Generation - ohne Sub-Module

Das ist ein QUALITÄTSMERKMAL, kein Mangel.

Alle unbearbeiteten älteren AVM-Monos fallen zwangsläufig irgendwann aus. Wer in ebay zu solchen AVM-Monos in Zusammenhang mit "technisch einwandfrei" liest: "wurde nie repariert", der sollte besser nicht zu hoch steigern. Schon nach dem Transport könnten die guten Stücke ausfallen, weil die verbrannten Lötstellen durch Vibration den Rest bekommen haben.

Was sonst noch verschleißt oder zu wechseln ist

Die Treibertransistoren werden relativ warm, AVM hat auf die verwendeten BD139/140 irgendwann begonnen, Kühlfahnen zu montieren. Ich schmeiße die Fahne samt Transistor raus und nehme stattdessen einen hochwertigen Toshiba-Treiber mit von vornherein größerer Oberfläche, inzwischen zusätzlich mit hochwertigen Aufsteck-Kühlfahnen.
Natürlich sind die kleineren Elkos - wie in jedem Gerät - nach den Jahren zumindest angeschlissen, in Treibernähe der AVMs hatte ich aber schon richtig taube Exemplare.
Alles raus...
Dasselbe auf den Steuerplatinen, die bleiben ja auch nicht kalt. Da bringen neue Elkos übrigens auch klanglich etwas, denn hier sitzt die Eingangsstufe, die mit einer besseren Versorgung sehr wohl auch besser funktioniert.
Dann wurden in den Geräten teilweise Kleinsignaltransistoren BC546A/556A verbaut, deren Gehäuse aus kleinen, von der Anschlussseite mit Kunstharz ausgegossenen "Näpfchen" besteht (nicht so sehr die Philips-Typen mit der silbergrauen Beschriftungs-Fläche, die sind in der Regel o.k.)

(...geraten bei mir allerdings nach und nach auch immer häufiger in Verdacht und werden darum inzwischen meist ebenfalls pauschal erneuert - A.d.R. 2017).

Achtung! Diese Transistoren setzten gerne aus oder prasseln, diese Gehäuse neigen zu Einschlüssen mit unberechenbaren Eigenschaften.
Raus damit!
Wobei ich inzwischen durchgehend alle kleinen Transistoren und auch die oft aussetzenden grünen Leuchdioden einfach pauschal gegen RoHS-konforme (und nicht zuletzt dadurch weniger ausfallträchtige) wechsele - geht schneller und man braucht nicht nach Details zu suchen - und den Materialpreis kann man an solchen Punkten wirklich vernachlässigen. Schließlich können auf der Steuerplatine auch die ICs gelitten haben, wenn die Spannungsversorgung mal defekt ging - da muss man suchen. Oder, was schneller und unter dem Strich wieder billiger und zuverlässiger ist: bei offensichtlich hoch gelaufener Steuerplatinen-Versorgung mache ich einen Rundumschlag und wechsele pauschal alle ICs auf der Platine - natürlich bei den Signal-führenden Teilen immer parallel auch im anderen Kanal.

Und dann hatte ich wegen der nicht im Platinen-Layout vorgesehenen radialen Bauform moderner Hochleistungs-Elkos bei früheren Exemplaren immer die goldenen, axialen Röderstein-Elkos im Gerät gelassen, denn diese sind selten defekt oder auch nur nennenswert verbraucht. Sie sind aber auch kein klanglicher Überflieger in meinen Ohren, immerhin liegt das Hauptnetzteil mit seiner Impedanz direkt im Lautsprecherkreis - ich meine...da kann man sich jegliche Kabeldiskussion schenken, wenn man hier nicht denselben Maßstab anlegt.

Ein anderer revidierter Monoblock noch mit original-Röderstein Elkos im Hauptnetzteil

Und Kabel sind NICHT die Lösung für alle Anlagenprobleme (oft eher das Sahnehäubchen auf dem Kuhfladen), können aber zum Nadelöhr für das Signal werden, wenn der Rest hochwertig ist - und können eine ganz wichtige Rolle im "Fine-Tuning" spielen, z.B. über ihre minimale Impedanzanpassung und andere physikalische Effekte - die wiederum entscheidenden Einfluß auf die Arbeitsweise und das Eigenleben der mehr oder weniger gegengekoppelten Ausgangsstufen nehmen. Und GENAU SO wirken auch bessere Elkos im Hauptnetzteil.

Ich hatte 2011 Jahr zwei AVM Mono-Pärchen zur Revision, eine Variante 3, eine Variante 1, der Schaltplan fast identisch, noch mehr nach der Grundüberarbeitung. Bei dem einen Paar waren bereits radiale Elkos vorgesehen und daher konnte ich Sie im Kundenauftrag mit wechseln, bei dem anderen Paar habe ich die axialen Rödersteine im Gerät gelassen. Der Unterschied war absolut frappierend, die Neubestückung im Netzteil katapultiert die Stufe weit über den Preis des teuren Elko-Satzes hinaus. Dynamisch und räumlich setzen sich die sonst gleichen Blöcke derart voneinander ab, dass ich seit dem immer mit einem Platinen-Umbau der älteren Modelle auf radial geliebäugelt habe. Innerhalb Jahresfrist konnte ich dann auch zwei Pärchen und zwei Einzel-Monos ersteigern und habe bei diesem Exemplar zum ersten Mal sowohl mit Zener-Dioden-Kühlfahnen, als auch mit neuen Platinen-Bohrungen für neue Netzteil-Elkos gearbeitet - ist gar nicht so schwierig zu verwirklichen, wenn man vorher richtig rechnet...

Ein Monoblock nach Austausch der Netzteil Elkos

Probleme mit Verguss

wenn jemand mein Homepage- und ebay-Angebote aufmerksam verfolgt hat: ein Paar Monos war zwei mal angeboten. Wie kommt es, dass ich dem Käufer auf Garantie wunschgemäß sein sorgfältig überarbeitetes Pärchen - trotz allem vorigen Aufwand - ausgetauscht habe?
Es gibt einen Schwachpunkt, den ich bis dahin nie erwähnt hatte, da er statistisch nicht besonders bedeutsam ist, aber einen vorbeugenden oder heilenden Eingriff normalerweise vereitelt:
Der gelegentliche Kunstharz-Verguss der beiden Sub-Module auf den Steuer-Platinen der ersten Generation. Genau der hatte hier vorgelegen. Selbstverständlich ist ein Austausch vergossener Teile unmöglich, allerdings enthalten diese Module immerhin keine verschleißenden Elkos, sondern hauptsächlich Halbleiter. Und von denen wiederum gehen nur eine bestimmte Generation von Klein-Transistoren kaputt (bzw. setzen aus), und vor allem bei einer vorher angeschlagenen Versorgung kann gelegentlich auch eins der zwei enthaltenen ICs angeschlagen werden oder aufgeben. Die für mich damals nicht ersetzbaren vergossenen Module in diesem Paar wiesen allerdings keinerlei Auffälligkeiten auf, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich hier noch etwas auftreten sollte war daher relativ gering. Doch - leider - machte die vergossene Offset-Regelung dann nach Jahr und Tag doch unerwartet Probleme - ich habe dem Kunden also ein anderes Paar (mit jüngeren Steuerungen ohne Sub-Module, an sich der gleiche Schaltplan) revidiert und die Monos auf Garantie ausgetauscht, dabei parallel angefangen das Problem komplett aus der Welt zu schaffen, indem ich die beidem Platinchen per CAD-Programm nach-programmiert und geroutet habe. Noch bevor die beiden bemängelten Monos (einer zeigte Knack-Geräusche und etwas Offset)  wieder da waren, trafen bei mir eine kleine Menge professionell auf meine CAD-Vorlage hin nachgefertigte Sub-Modul-Platinen ein, die ich natürlich ohne Verguss montiert habe, so dass einerseits das Problem behoben, aber auch eine spätere Reparatur erstmals ermöglicht ist.

die neu aufgelegten Boards Version 1.0 - Platinen geroutet mit "EAGLE", gefertigt von MME (www.mme-pcb.de)

so sehen die Steine des Anstoßes aus: ganz rechts sehen Sie die vergossenen und dadurch irreparablen Originale, in der Mitte offene Original-Module, die als Muster dienten und links die von mir nach-gerouteten Module bereits fast fertig bestückt.

Für die erste Serie: the missing link

wäre ein übertriebener Ausdruck.

"the only way to a sustainable first edition" trifft die Sache besser...

Hier hat in meiner Sammlung von M1-Ergänzungen und Revisions-Möglichkeiten noch eine Ersatz-Möglichkeit für Platinchen gefehlt.

Vorab die Ausgangssituation:
Ich hatte 2023 noch zwei komplette Blöcke dieser allerersten Generation in Einzelteilen herum liegen, nach Augenschein beide ausgefallen durch einen damals noch zu hoch dimensionierten Strom in der Treiberstufe (Emitterwiderstand war damals noch 2x 100Ohm, später stets 2x 220Ohm). Die beiden wollte ich aus "was ist machbar"-Neugierde heraus wieder beleben. Zumal die fehlenden bzw. zu schwer beschädigten Steuerplatinen dieser Reste-Sammlung sich inzwischen durch die selber entwickelten Nachfolger-Steuerungen (siehe unten) ersetzen ließen - eine Verbindung des Ältesten mit dem Neuesten.
Es gab da z.B. das Problem zu lösen, dass die allerersten Endstufen-Ringkern-Trafos zwar dieselbe Leistung hatten, aber beim Transport verrutschten und dabei die umliegenden Bauteile abscherten, einen Trafo-Verguss mit unverrutschbarem Schrauben-Loch gab es hier noch nicht. Nur von einer Mittenschraube per Scheibe angeklemmt und gehalten, hatten die offenen Ringkerne einfach keinen guten Seiten-Halt.
Das Trafo-Problem wurde bei deren "Wiederauferstehung" nicht durch neue, vergossene Trafos gelöst, sondern "sparsam" durch Anfertigen eines Kupfer-Rohr-Stücks mit vier Nasen, die durch die Platine mit der riesigen Massefläche unter dem Trafo fest verlötet und dann mit Schrumpfschlauch umkleidet wurden. Jetzt konnte sich der Trafo seitlich keinen Millimeter mehr rühren, von der neuen Halterung ist von oben dennoch nichts zu sehen.

Vorserien-M1 mit modernster Steuerung, die Ringkern-Leistungstrafos ohne Verguss sind unsichtbar auf ein unten verlötetes Kupferrohr gesetzt um wirkungsvoll Verrutschen zu verhindern 

Das letzte verbleibende Hindernis

...waren nun die noch nicht geklonten weiteren Sub-Module, denn meine Reste-Teile-Sammlung enthielt für die Erstlings-Endstufen-Platinen nur vergossene "soft-clipping" und "auto-muting"-Zusatz-Module:
Diese ältesten M1-Vorserien-Monos und vermutlich auch alle Geräte, die noch als Eigenbau-Projekt in Umlauf gingen, weisen nämlich gegenüber den Werks-Serien-Geräten mit Seriennummern-Kreis 1 noch je zwei weitere Zusatz-Platinen auf, deren Schaltung in späteren Versionen unverändert ins Gesamt-Layout integriert wurde. Nicht nur in der Steuerplatine, auch im Endstufen-Bereich ist hier also die Bestückung des Soft-Clippings und der Mute-Klemmschaltung auf Extra-Mini-Boards montiert. Und die wiederum waren eben nicht selten irreparabel vergossen und zeigen gefährliche Aussetzer wegen der verwendeten "Näpfchen-Transistoren". Für diese Submodule habe ich nun anhand vorhandener Fotos von offenen Modulen und dem bekannten Rastermaß das Layout geklont, Platinen bestellt und neu bestückt.
Kostet für die beiden Platinchen noch mal 50€ Aufpreis, ist dabei DIE nachhaltige Lösung für viele M1-Besitzer der ersten Stunde. Und das Gesamt-Ergebnis steht späteren M1-Blöcken in nichts nach.

Vergossene, in diesem Fall auch noch angeschmorte Sub-Module. Unbearbeitete Weiterverwendung ist hier einfach zu gefährlich.

Andere Exemplare dieser Platinchen waren offen montiert und dienten als Vorlage

Neues Layout der Ersatz-Platinen, damit kann man die vergossenen Module nun ersetzen

eine Vorserien-M1 mit Ersatz-Submodulen auf dem neuesten Stand der Schaltungs-Änderungen und der Steuerung von 2023.
Man beachte: den originalen Flach-Kabel-Verbinder gibt es nicht mehr zu kaufen, hier wurde ein aktuell beschaffbarer 10-Pol-Stecker eingesetzt.

Ruhestrom

Und natürlich wurden neben Ersatz dieser vorher unzugänglichen Teile auch noch die neuesten Errungenschaften meines AVM-M1-Revisionsplans umgesetzt. Ich hatte zwischenzeitlich ein paar jüngere AVM-Blöcke da, die sich wesentlich besser abgleichen ließen, weil der Ruhestrom-Fühltransistor hier in eine Bohrung im Kühlkörper gesetzt wurde. Bei den Ur-Modellen sitzt der entsprechende Transistor mitten auf der Platine zwischen den Kühlkörpern und fühlt an sich nur Strahlung und Luftströmung, die Monos driften daher je nach Außentemperatur und Luftzug recht heftig, ein Ruhestrom-Abgleich ist unter diesen Umständen nie wirklich genau und entsprechend Zeit- und Nerv-raubend. Hier nun habe ich jetzt ein wenig Aufwand getrieben und neben Einsatz eines neuen, dichten, zuverlässigen und dauerstabilen Bourns-Spindeltrimmers zur genauen Einstellung den verwendeten BD140-Transistor gegen einen gleichen Typs, aber im vollisolierten Gehäuse getauscht. Der wird mit einem kleinen Streifen Rasterplatine über ein Flachbandkabel mit der Platine verbunden und mit Wärmeleitpaste an den Kühlkörper geschraubt.
Der Effekt ist eine verblüffende Verbesserung des Ruhestrom- und Temperatur-Verhaltens, statt vorher mehrerer Stunden Abgleich bekommt man die Einstellung jetzt (unter etwas Fremd-Erwärmung mit Heißluft) in einer Viertelstunde derart genau auf den Punkt, dass sich auch in tagelangem Betrieb bei schwankender Raumtemperatur an der Stromaufnahme so gut wie nichts mehr ändert - die Drift reduziert sich auf einen winzigen Bruchteil des Original-Aufbaus.

und hier die letzte Fassung: der isolierte Ruhestrom-Transistor ist zur thermischen Stabilisierung kopfüber links seitlich am Kühlkörper montiert, der Einstell-Regler rechts unten ist zu einem hochwertigen, dichten, blauen 25-Umdrehungen-Spindel-Trimmer von Bourns geworden.

Summe der Maßnahmen

Zusammengefasst erhalten Sie hier also die bisher zuverlässigste und stabilste Überarbeitung der Ur-Version des AVM-M1-Monoblocks, meine neueste Generation sozusagen - was Sie dabei aber direkt nach Überarbeitung stets abwarten müssen, ist die normalerweise einige Monate lange Einspielphase - denn bei den verwendeten, auf Jahrzehnte Betrieb ausgelegten Long-Life-Elkos bekommen Sie optimalen Klang  erst nach langem Betrieb - nach etwa einem halben Jahr gibt es kein "kopflastigens", leicht agressives Neugeräte-Verhalten mehr, erst eingespielte Blöcke zeigen einen optimal vollem Grundton-Bereich.

Zu dieser von mir oft wiederholten Behauptung mit dem "Einspielen", vor allem bei Elektrolyt-Kondensatoren:
messtechnisch ist es sicherlich nicht leicht nachvollziehbar, woran dieses empirisch festgestellte Verhalten liegt.
Aber ich gehe davon aus, dass man da tatsächlich etwas messen könnte, wenn man nur die richtigen Parameter auf's Korn nimmt - nur fehlt mir allein schon ein entsprechend präziser Messpark - das gibt in meinen Augen sogar genug Stoff für mehrere Doktorarbeiten ab (Werkstofftechnik, Elektrotechnik, Gehirnforschung, Psychoakustik...).
Und dann ist da auch noch die Krux mit zweifelnden Dogmatikern, wenn ich so was aus Erfahrung behaupte. Denn wie erklärt man ein für einen selbst durchaus nachvollziehbares Verhalten einem Messtechnik-Fanatiker, der gar nicht hören will, was seine bisherigen Messverfahren nicht so ohne weiteres nahe legen?
"Du kannst mir zeigen (vorspielen), was Du willst, ich seh' (hör') nur was ich glaub'...". ist im Grunde das fest gefahrene Motto. Und wer will, kann an den Unterschieden ja auch durchaus mit voller Überzeugung "vorbei hören" - natürlich spielt jeder CD-Spieler oder Verstärker auch irgendwie alle Töne...
Für mich ist eine solche Indifferenz aber auch auf ähnlichem Niveau, wie wenn jemand behauptet, es spiele keine Rolle, ob Dinu Lipatti Bach spielt, oder ein Synthesizer das zugehörige Midi-File. Definitiv spielen auch hier beide alle Noten...
Ich kann die Skepsis ja in Grunde verstehen, ich finde durchaus, dass man nicht unreflektiert esoterischen Blödsinn und Halbwahrheiten in die Welt setzen und glauben darf, man sollte immer hinterfragen, auch das eigene Ohr.
Nur: wo das eigene Ohr auf irgendwelche Parameter empfindlicher reagiert als verfügbare Messverfahren (und das erfahrene Ohr ist durchaus empfindlich, im übrigen der eigentliche Maßstab allen Tuns im Bereich Hifi), da muss man letztlich die Messverfahren ans Ohr anpassen und nicht umgekehrt. Und bis es in Zweifelsfällen so weit ist, bleibe ich ich schlicht bei meinen wiederholbaren Erfahrungen. Ich meine...
...zu Stradivaris' Zeiten hat dem Maestro auch keiner einreden wollen, dass er seinen Aufwand einschränken soll, weil seine Erfahrungen ja messtechnisch nicht nachvollziehbar wären. Und heutzutage rätseln die Wissenschaftler herum, wie genau er denn seine Instrumente so überlegen gut bauen konnte. Man kommt mit wachsendem Grundlagenwissen der Sache sogar nach und nach auf die nicht ganz leicht nachvollziehbare Spur - in der Hifi-Elektronik ist die Problematik halt ähnlich vielschichtig, vieles, was vor drei Jahrzehnten für Humbug gehalten wurde, ist inzwischen entweder entlarvt - oder die Standard-Folklore. Insofern: warten wir mal ab, ob sich das "Einspielen" elektronischer Komponenten nicht über kurz oder lang genauso selbstverständlich in wissenschaftlich fundierte Modelle gießen lässt, wie es sie für die heutzutage gängigen Parameter bereits gibt.

wie vorgefunden: unrevidierte Endstufe - die kleineren Elkos sind alle nur noch Schrott, Leuchtdioden und BC546/556-Transistoren häufige Ausfallursache

Arbeit und Ergebnis

Inzwischen wasche ich nach der Demontage die Platine umfassend, in der Folge sieht die Grundplatine nur im Bereich großer Erwärmung noch etwas angeschlissen aus, im Großen und Ganzen sieht das Gerät dann aber wieder so neuwertig ist, wie es elektrisch auch ist.

Nach Austausch der  kleinen Elkos und Halbleiter - im Hintergrund noch die originalen Röderstein-Netzteil-Elkos

Elektrotechnisch und vor allem klanglich sind die Blöcke nach der Revision nagelneu, besser als sie je waren.

Ich mag den topfigen Sound der original verwendetenen Röderstein und ERO-Elkos nicht, schon gar nicht im "ausgelutschten" Zustand. Selbst wenn sie noch keine äußeren Anzeichen aufweisen, sind sie in der Regel "durch" mit ihrer Lebenserwartung, wenn nicht sogar an der Dichtung oder gar am Alu-Becher. Mag dieser Typ im Neuzustand noch "Geschmackssache" gewesen sein, inzwischen sind die "güldenen" eher ein Betriebs-Risiko, egal ob in Foren mein radikales Vorgehen nun gut gefunden wird oder nicht. Im Rahmen einer Generalüberholung mit 3 Jahren Garantie liefere so was ganz bestimmt nicht mehr aus...

ausgelaufene "Rödersteine" - alle alten Elkos werden ersetzt, selbst wenn man so etwas noch nicht sieht.

Mit Panasonic HA/FM/FC (oder inzwischen Nichicon GU, A.d.R. 2017) leben die Geräte auf und spielen richtig rund und musikalisch - und vor allem aber dynamischer und rhythmischer als in der Originalbestückung. Auch die Japan-Treiber mit ihrer besseren Stromlieferfähigkeit kontrollieren die MOSFETs besser und gewöhnen ihnen dadurch ein paar Unarten und Härten ab.

Die Beschaltung ist für MOSFET-Stufen ohnehin untypisch, aber absolut korrekt: der Treiber ist mit dem jeweiligen Leistungs-FET-Paar in Form eines Darlington-Transistors beschaltet, was einerseits die unangenehmen Eigenschaften der nicht-linearen Gate-Kapazität und deren Umlade-Vorgänge eliminiert, andererseits der kompletten Endstufe die bipolare Charakteristik der Treiber aufdrückt, die bei dem relativ niedrigen Ruhestrom ein viel angenehmeres Klirrspektrum - vor allem im Übernahmebereich - als die eigentlichen Leistungs-Elemente aufweisen. Keine Spur von nervigem MOSFET-Klang, nur deren Robustheit!
Denn mit Gate-Source-Spannungsbegrenzung wird durchaus gearbeitet, womit der Maximalstrom sanft und vor allem absolut zuverlässig genau da begrenzt wird, wo wirklich Zerstörung drohen würde. Ohne vorherige Nebenschäden in der Begrenzung sind die Stufen auch durch die PTC-Eigenschaft und den nicht vorhandenen "secondary breakdown" der FETs daher kaum klein zu bekommen (aber bitte nicht drauf anlegen...)

Und noch eins: ich hatte auch die nachfolgenden Evolution-Monos auf dem Tisch und konnte sie ausgiebig hören. Nicht schlecht, alles eine Nummer größer, eigentlich fast der gleiche Schalt- und Bauplan... aber die Nachfolger kommen irgendwie nicht ran an das Original, egal was man tut. Mächtiger sind sie schon, besser geeignet für große, wirkungsgrad-arme Lautsprecher mit kritischen Impedanzgängen in riesigen Räumen.
Doch sie erreichen nicht die Stimmigkeit der ersten drei Varianten des "Mono-Blocks", den sie in der hier angebotenen Neufassung mit den verschlissenen Exemplaren, wie sie sonst gehandelt werden auch überhaupt nicht mehr vergleichen können.

Alles in allem: Wenn Sie mal AVM Monos "@ their best" hören wollen, sind Sie hier richtig!

Zu Beginn der 2020er

...können wir nun bereits auf eine ansehnliche Menge AVM-M1-Mono-Bearbeitungen zurück schauen. Dabei würde ich behaupten, dass die Geräte uns immer besser gelingen, dass wir aber auch die Bearbeitung inzwischen umfangreicher und tiefer durchführen, weil jede Menge Erfahrungen dazu gekommen sind. Unter anderem waren wir bis vor ein paar Jahren noch der Meinung, ausschließlich Kleinsignaltransistoren mit vergossenen "Näpfchen", vielleicht mal eine LED oder ein VAS/Treiber-Transistor setzt aus - bis wir wiederholt feststellen mussten, dass u.a. auch Philips-Kleinsignal-Transistoren nach 40 Jahren nicht mehr durchgehend zuverlässig arbeiten. Seit etwa 3 Jahren wechseln wir daher auch die gesamten Kleinsignal-Transistoren pauschal aus - wir wollen einfach nichts unnötig wieder sehen. Wir erkennen z.B. auch am Zustand von ausgebauten Zenerdioden und Spannungsreglern, wann es unbedingt angebracht ist, auf den Steuer-Platinen sämtliche ICs zu erneuern. Im Steuer-Bereich setzen wir inzwischen vor allem die langlebigeren Panasonic EB ein, die zudem bezahlbar sind. Generell werden OPA37-Eingangs-ICs zu NE5534 auf Sockel zurück gebaut - weil das einfach besser klingt - die Schaltung ist auch unverändert genau darauf ausgelegt geblieben, als der Hersteller zwecks besserer Daten den Typ gewechselt hat - nur sind bessere Messwerte halt nicht alles...
Dann etablieren wir stets die gleiche Kreisverstärkung und damit dasselbe Gegenkopplungs-Maß, da hat AVM mindestens 3 Varianten am Start gehabt, wir bauen alles auf die eine spätere um. Das gleiche gilt für das Soft-Clipping, ältere Modelle sind noch auf 220V und die Maximal-Leistung des Endstufen-Trafos berechnet, bei 230V und 4 Ohm kommt es da zu sehr hässlichem, instabilem Übersteuerungsverhalten. Da bauen wir stets auf die spätere Variante um, die die Soft-Clipping-Grenze an der tatsächlichen Endstufen-Spannung bemisst - Pegel-, Netzspannungs- und Last-unabhängig. Erst gestern habe ich in einer der ältesten Versionen eine Schwäche der Einschalt-Automatik entdeckt - ältere Steuer-Boards schalten aus verschiedenen Gründen in Stellung "Automatik" auch ohne Signal viel zu leicht ein und oft überhaupt nicht mehr aus - das sind alles bekannte Phänomene, deren Ursachen wir ermittelt haben und entsprechende Lösungen bereit halten.

Letztlich klingen die Kandidaten aber auch seit Jahren zunehmend besser - es sind nur Details, doch in Summe hätte ich bei meinen ersten dieser Monos noch nicht gedacht, dass ein solch hohes Niveau, wie wir da inzwischen erreicht haben, auf dieser Basis überhaupt machbar ist. Die M1 sind bei uns "erwachsen" geworden. Ich fand schon immer, dass die M1 klanglich alle mir bekannten direkten Nachfolger übertreffen, zumindest, wenn man den Punkt "Maximal-Leistung" mal hinten anstellt (jüngere AVMs aus dem letzten Jahrzehnt, dazu kann ich mangels Hör-Erfahrung leider nichts sagen). Der oft und bei vielen Firmen beobachtete "Wohlklang des Erstlings", der trifft auf unsere neu aufgebauten M1-Geräte inzwischen ganz besonders zu.

Der Standby-Trafo

Eine ganz alte Grund-Version mit Strom-Spar-Update

Und seit jüngstem haben wir noch eine Lösung, die als Umbau vor allem diejenigen interessieren dürfte, die die volle Automatik-Funktionalität der M1 zwar genießen, dabei aber weder ihre Geräte "nieder brutzeln" noch sich über die Jahre dafür dumm und dusselig zahlen wollen - die aber eben GENAU diese Geräte hobby-mäßig durchgehend und langfristig nutzen wollen.
Denn AVM hat ja damals eigentlich mit der Wahl der Versorgungsspannungen auf Effektivität und Verschleiß-Armut gepfiffen - zwar hatten erste Bastel-Versionen der M1 tatsächlich noch eine Abschaltung des Spannungesverstärkers und der Treiberstufe vorgesehen, genutzt wurde die aber dann nicht und letztlich wieder aus dem Platinen-Layout genommen. Die Erzeugung einer +/-15V-Versorgung auf der Steuerplatine aus +/-50V, um dort die Logik und den Eingangs-Operationsverstärker zu speisen, diese "einfache" Lösung war vielleicht für AVM betriebswirtschaftlich überaus sparsam, für den Käufer jedoch schon damals ökologischer wie ökonomischer Unsinn und zudem eben noch Verschleiß-fördernd und Klang-hemmend. Man hat einfach einen Trafo mit einer einzigen Doppelwicklung verwendet, obwohl man für große Bereiche des Geräts eigentlich höchstens die halbe Gleichrichterspannung benötigt, in Bereitschaft sogar ausschließlich die halbe Spannung. Der Rest wurde schlicht verheizt. Entsprechend liegt die Standby-Leistung der Geräte bei ca. der Hälfte des Vollbetriebs, der überwiegende Teil dieser Energie verpufft.

Und hier kommt unser Zulieferer Müller-Rondo wieder ins Spiel:
Wir hatten ein Kundengerät da, bei dem war durch ...ich sag mal "weniger qualifizierten Eingriff" ein Standby-Trafo irreparabel defekt. Es wurde besprochen ob wir da noch helfen können. Im Vorfeld haben wir uns entschlossen, Trafos aus dem Voigtland zu ordern.

Der Müller-Rondo-Trafo hat dieselbe Nennleistung wie der originale Standby-Trafo, ist aber sowohl wesentlich kleiner, als auch effektiver - und er ist um Welten besser ans Gerät angepasst

Und zwar Trafos mit zwei Spannungen, eine für den Spannungsverstärker in gewohnter Höhe und eine halb so hohe für die Steuer-Platine und die Logik auf der Basis-Platine. Hiermit würde es möglich sein, die 5W-Zenerdioden, die wir in den letzten Jahren stets mit lebenserhaltenden Kühlfahnen versehen hatten, komplett zu streichen und die Spannungsregler-ICs ohne jede Gefahr direkt aus dem Lade-Elko zu speisen. Und wenn man den Gleichrichter und die Lade-Kondensatoren ohnehin auf einer Platine unterbringen und verkabeln muss, warum nicht gleich noch eine Schaltung entwickelt und mit drauf gepackt? ...Gleich noch die in Standby leer mit laufenden, nur Wärme erzeugenden Bereiche der Endstufe auch gleich mit abschalten - dazu musste das Steuersignal für den Endstufen-Leistungs-Trafo (und die "ON"-LED) ausgewertet, auf zwei Polaritäten umgesetzt und Schalt-Transistoren zugeführt werden, das Ganze noch mit Strom-Begrenzung, da kapazitiv belastet. Die Schalt-Transistoren dann eingefügt an Stelle der Versorgungs-Entkopplung für den Spannungsverstärker, hier gibt es zur Trennung und Entkopplung ohnehin zwei 15-Ohm-Widerstände, die die Puffer-Elkos speisen. Nebenbei wurde diese auf das neue Zusatzboard verlegte Schwachstelle dabei noch unbrennbar gemacht...

die Zusatzversorgung von beiden Seiten - die verwendete diskrete Logik schaltet in Standby die +/-50V des Standby-Trafos gleich mit ab

Basis für all das ist der neue, dem Original an Effektivität nochmal weit überlegene 20VA-Ringkerntrafo, der sich recht klein zwischen den ursprünglichen Schrauben-Löchern des originalen Standby-Trafos montieren lässt, darüber sitzt nun mit Abstandhaltern auf eben diesen Schrauben-Löchern die Versorgungs-Platine. Alle Ableitungen hin zu Steuerboard und Endstufe sind zusammengefasst in einem 8-poligen Stecker. Hinzu kommt eine Quer-Einspeisung für die LEDs und den Optokoppler zur Trafo-Steuerung - denn mit der halben Spannung und halbierten Vorwiderständen wird selbst hier nur noch die Hälfte verbraten - in Standby genauso wie im Vollbetrieb.

die Verkablung ist an der Steuer-Platine etwas aufwändig, die gekühlten Zener-Dioden entfallen

so sieht der Anschluss aus

Blick unter die Haupt-Platine: Gegenkopplungs-Faktor und Soft-Clipping sind über Widerstände angepasst, teils sieht man die Anschlüsse des neuen Standby-Trafos (unten rechts)

Das ganze ist nun fertig und mein Leistungs-Messgerät misst eine Leistungsaufnahme von 6 Watt pro Monoblock in Standby - im Original zeigt es 20 Watt. Wermutstropfen: Das ganze derart umzubauen dauert Stunden, die Platine samt Einbau habe ich durch gerechnet und komme inklusive Montage auf ca. 240€ pro Block. Dazu kommt der Trafo mit 72€ pro Block (beide Preise nach Skonto-Abzug).

Dem entgegen steht eine Einsparung von 14W in Standby - Bei Stromkosten von 30Ct/kWh amortisiert sich der Mehrpreis also bei ca. 1000 eingesparten Kilowattstunden. Das sind etwa 8,5 Jahre Standby - ab da ist die Schaltung "abgeschrieben" und verdient nur noch. Geht man davon aus, dass der Verschleiß durch den geringen Verbrauch ja wesentlich gemindert ist und diese Geräte schon in der heißen Fassung oft Jahrzehnte funktioniert haben, wir mit unserer Revision auf eine erneute Lebensspanne von ca. 30 Jahren abzielen und dass manch einer die Geräte tatsächlich eingeschaltet auf Automatik laufen lässt, dann würden im Verlauf der nächsten 22 Jahre noch mal ca. 800€ an Strom gespart - pro Block.

Für bequeme AVM-Dauer-Benutzer also durchaus eine Überlegung wert, die Verzinsung von etwas über 300€ Investition bei Rücklauf von ca. 1100€ insgesamt über 30 Jahre - 800€ Zins-Überschuss - wären nach meinen bescheidenen Rechenkünsten (korrigieren Sie mich) eine lineare effektive Verzinsung von ca. 8,5%, eigentlich ganz ordentlich - dafür klingt's auch noch besser und hält länger.
Gut, Greta würde sagen "ganz abschalten" - doch den Verbrauch ohne jegliche Abstriche in der Funktion zu dritteln ist natürlich auch schon eindeutig Umweltschutz. Dazu empfehlen wir Windstrom...

Nächste Entwicklungs-Generation, Fremdfertigung geplant

Die halbe Zeit einer AVM M1-Revision verbringen wir nur mit der schlecht konstruierten Steuer-Platine, zusammen mit dem Kunden baden wir das unterirdische thermische Design der Niederspannungsversorgung aus. Und wenn wir mit Zusatzplatinen und passendem Trafo die Sache noch haltbarer, nachhaltiger, sparsamer machen, dauert das zusätzlich EXTRA lange.
In der Zwischenzeit sieht man aus Polen Klon-Steuerungen der dritten Version für etwa 60€ im Angebot, solche mit Lautsprecher-Relais (das eigentlich immer kaputt geht oder mindestens schlechter wird), die man angeblich für die Vorgänger auch einsetzen kann. Kann ich nur warnen, wir haben da ganz andere Erfahrungen: kombiniert mit den älteren Ausführungen geht der Start aus Standby regelmäßig mit geschmolzener Haupt-Netzteil-Sicherung in die Hose, weil der Start-Ablauf sich komplett geändert hat und die Endstufen der dritten Version sich halt doch anders verhalten. Wo auf der Hauptplatine keine Klemmung zum Einschalten bestückt bzw. diese ab-bestückt ist (weil die ja kontraproduktiv wäre, wenn sich der Lautsprecher-DC-Offset sich mit ausgeschaltetem Relais schon einregeln soll - kein Einschalt-Plopp), dann fällt der Einschalt-Stromstoß des Haupt-Netzteils deutlich größer aus. Die Endstufe gibt hier kurz und kräftig Gas während die Spannung hoch läuft. Wir machen da für eine solche Platinen-Fehl-Kombination die Klemmung wieder rein und bestücken ein zusätzliches RC-Glied mit Freilaufdiode, um bei steigender Hauptnetzteil-Spannung der Endstufe "die Füße still zu halten" - sonst braucht man einen Sicherungs-Wechsel-Automaten im Gerät... Zu beachten: die Zeitkonstante muss etwa die Hälfte der Einschaltzeit des Relais sein, sonst schafft es der Offset u.U. nicht rechtzeitig auf Null. M1 Version 1 und 2 mit Steuerung Version 3 ist einfach eine Fehl-Kombination. 
Jedenfalls bieten andere zumindest für die seltene letzte Fassung der M1 billig Austausch-Boards, lösen damit aber keinesfalls das Konstruktions-Problem, das Ersatz-Board ist keinesfalls besser als eine von uns geflickte Platine. Nur dass es für die verbreiteten ersten beiden Versionen eben überhaupt nicht passt. Aber dieses Angebot hat meinen Plan weiter reifen lassen, es endlich mal richtig zu machen:

Die Größenordnung des handwerklichen Aufwands beim Flicken der Boards rechtfertigt an sich schon eine Austausch-Platine. Allerdings nur, wenn die eben KEINE von der Vorlage geerbten Macken mehr hat (wie das polnische Angebot). Und wenn wir sie nicht von Hand bauen müssen, denn - das kann ich Ihnen verraten - das sprengt absolut jeden wirtschaftlichen Rahmen, dazu ist die Schaltung zu umfangreich. Die Prototypen, 7 Boards in Summe, haben mich eine Woche Handarbeit gekostet, das waren um die jeweils 200 Bauteile mit wenigstens je zwei Lötstellen. Macht ca. 1750 konzentriert ausgeführte Hand-Lötstellen, nichts darf vergessen oder auch nur verdreht werden.

der Gedanke war: Man müsste ein Board haben, das für alle 3 Varianten funktioniert, alle bewährten Schaltungsteile enthält und am besten mit einem neuen Standby-Trafo mit zwei Wicklungen kombiniert wird.
Noch besser sind meine Ergänzungen zur Abschaltung des Spannungsverstärkers auch gleich enthalten.
Und am allerschönsten wäre, wenn auch die so wichtige erste Stufe am Eingang, bei der ich immer noch den NE5534 als Operationsverstärker musikalisch bevorzuge, endlich etwas "audiophiler" versorgt würde, zu deutsch: von der Spar-Variante, am hintersten Ende langer Leiterbahnen an thermisch überlasteten 15V-Standard-Linearreglern zu hängen, würde ich gerne abweichen und die vielfach bewährte und zum OP passende Regelung mit LM117/LM337 einsetzen - und das an kurzen, sternförmigen Strippen und mit rauschunterdrückenden Fußpunkt-Kondensatoren. 

Und hier nun das Ergebnis 

 

Prototyp erste Fassung der neuen M1-Steuerung noch mit einfacher Maximal-Überstrom-Sicherheitsabschaltung

oben: nach unten zu montierende Bestückungsseite
jüngerer Prototyp der neuen M1-Steuerung zweite Fassung mit der SOA-Überstrom-Sicherheitsabschaltung aus der M3-Schaltung
unten: nach oben zu montierende Rückseite mit den Einstellern "Nullabgleich-Überstromerkennung" und "Null Einschalt-Plopp"

Man sieht im hinteren Bereich: da liegt die bekannte Schaltung der Steuerung von den Platinen der Version 2 komplett als SMD-Variante quer. Das braucht auch nicht größer sein, das ist Verschleiß-arm und behandelt nur Signale und Pegel, keine Leistung - bis auf die traditionelle Durchleitung des Lautsprecher-Ausgangs zwecks Strom-Messung und ggf. Not-Abschaltung. In der Mitte liegt das neue Niederpannungs-Netzteil mit den genannten einstellbaren Linear-Reglern - Mindestens der Prototyp weist diese Leistungselemente noch in Durchsteck-Montage auf, die kann man also auch wechseln. Und am vorderen Ende sind der Inhalt der bekannten Zusatzplatine sowie einige Steuer-Transistoren der Logik platziert. Alle Verschraubungen und Anschlüsse der Vorgänger-Platine bleiben erhalten, es kommt allerdings ein Steck-Anschluss für den neuen Ringkern-Standby-Trafo dazu. Hat man solche Boards mal fertig zur Hand, beschränken sich die Revisions-Arbeiten komplett auf die "untere Etage" - da kommt halt noch der Wechsel des Trafos dazu und auch der Wechsel von ein paar Vorwiderständen an den Front-Leuchtdioden und dem Optokoppler für den Haupt-Netzteil-Start: wenn schon eine halb so hohe Spannung vorhanden ist, dann nehmen wir die auch hier, das spart locker auch noch mal ein bis zwei Watt an Wärmeentwicklung. Wenn schon, denn schon wirklich sparsam...

oben/unten:
Der Zusatz-Stecker verbindet den Trafo, die Versorgung der LEDs (rot) und des in Standby jetzt abgeschalteten Spannungsverstärkers (gelb/violett)

 

die jüngste Prototyp-Generation mit SOA-Überstrom-Erkennung in Betrieb

Muster-Aufbau

zum Zu-Ende-Entwickeln des Boards habe ich mir erst mal einen Monoblock aus Resten zusammengestellt, der steht jetzt noch ziemlich verwaist OHNE Steuerboard da, denn ich hatte zunächst nur zwei dieser Boards. Von einem Kollegen konnte ich dann ein Paar M1 zweiter Generation kaufen und herrichten, die ließen sich mit den Erfahrungen aus dem Einzelmuster auch funktionstüchtig fertig stellen. Somit habe ich ein Paar zur Ansicht. Und zum Verleih. Zu verkaufen wird es erst sein, wenn ich fremd-gefertigte Platinen zur Verfügung habe, unter Umständen dann auch mit Serien-Boards.
So oder so stelle ich dieses Pärchen hier jetzt mal aus um Interessenten den Mund wässrig zu machen. Die Sache wird nämlich einen ganz großen Vorteil haben:

Wenn Sie den Revisions-Artikel bisher gelesen haben, ist Ihnen die größte Schwachstelle der Geräte ja bekannt. Die Versorgung des Steuer-Boards wird unter großer Wärmeentwicklung bei gewaltigem Stromverbrauch aus der Versorgung des Spannungsverstärkers abgeleitet, dabei "verbrät" jeder Block auch in Bereitschaft 18W Dauerleistung, was über die Jahre eine gesalzene Stromrechnung einzig dafür erzeugt, dass das Gerät bei weitem schneller kaputt geht.
Meine bisherige Lösung war eine Anbau-Platine auf Stelzen, die die Standby-Leistung auf ein Drittel reduziert und damit 2/3 Strom eingespart hat. Die Rechnung habe ich schon aufgemacht: selbst die bisherige Revision PLUS Anbau rechnet sich bereits für Standby-Automatik-Fans - und zwar total.
Weil nämlich die komplette, erweiterte Revisions-Rechnung sich schon unterhalb der Hälfte der zur erwartenden Lebensdauer amortisiert - dieses Geld zu investieren hat also immerhin einen "return on invest" von etwa 2, Inflations-bereinigt natürlich weniger. Zählt man den Stress mit defekten Geräten noch dazu, war das schon durchaus vorteilhaft in jeder Beziehung. Mit dem neuen Board allerdings sieht das noch deutlich besser aus, denn damit liegt der Revisions-Preis selbst mit neuem Trafo vermutlich nur wenig über dem bisherigen - die Zeit-Einsparung bei der Bearbeitung ist derart drastisch, dass das noch gar nicht kalkulierte Board gar nicht so teuer werden kann, dass es die Summe weit steigert. Ob und wie weit das unter jetzigen Umständen (Liefersituation und Teile-Einkauf sind 2022 katastrophal verglichen mit vor-Corona-Zeiten) natürlich unter oder über dem bisherigen Preis landen wird, wage ich nicht genau zu prophezeien - doch auch Strom wird ja teurer...
Ich tippe mal wegen des Trafos auf etwa 50-100€ mehr als bisher, mal sehen.

Im Augenblick habe ich allerdings nicht die Ressourcen, die Sache anzukurbeln, durch den Ausfall meines Kollegen ist das zeitlich knapp, finanziell ebenfalls. Daher hier mal die Frage in die Runde:
Wen interessiert so ein Board? Sowohl im Rahmen einer kompletten Revision mit 3 Jahren Garantie, als auch als Upgrade für ein bereits revidiertes Gerät?
Im zweiten Fall ist die Angelegenheit derart übersichtlich, nicht aufwändiger als 2 Stunden, dass man da einen Fixpreis von meinetwegen 1 Stunde Einbauzeit zuzüglich der Preise für Trafo und Modul machen könnte um dann die Garantie wieder auf frische 3 Jahre zu erhöhen - das wird bei ca. den halben Kosten einer Komplettrevision liegen und die ausgebauten, überholten Steuer-Boards lassen sich zudem noch privat verkaufen. Und weil das so übersichtlich ist, würde ich das sogar wie unsere Cyrus- und Musical-Fidelity-Handhabung außerhalb der Warteliste handhaben, sowie sich ein paar Interessenten gesammelt haben und gleichzeitig genug Boards am Lager sind.

Wenn sich da genügend Interessierte finden, eventuell auch per Anzahlung (natürlich mit ein Bonus als Folge!) die Fertigung mit anstoßen, dann würde ich das entsprechend beschleunigen.

Hauptplatine von unten, man sieht die Anschlüsse des neuen Ringkern-Trafos

an den oben liegenden Leiterbahnen schön zu erkennen: alle Anschlüsse wie gehabt, der Eingangs-OP (rückseitig Nähe Eingangs-Kabel-Anschluss - kommt rechts von der rot markierten Cinch-Buchse) bekommt seine Masse und Speisung per Direktleitung vom zentralen Vorstufen-Netzteil.

Klangliche Unterschiede

ganz ehrlich, das war aus der Erinnerung zunächst schwer zu unterscheiden: ich hatte keine Vergleichspaar da, aus dem Gedächtnis waren die überarbeiteten Originale schon gewaltig gegenüber der verschlissenen Original-Fassung verbessert. Die unaufdringlichen Vorteile, die hier dazu kommen, bleiben ohne direkten Vergleich auch entsprechend unauffällig - was im Grunde wiederum ein großes Lob darstellt. Schlechter ist es keinesfalls geworden!
Doch inzwischen habe ich die Möglichkeit gehabt, das genauer zu erkunden. Was definitiv am meisten gebracht hat: der Eingangs-OP (bei mir stets ein NE5534) ist eben direkt aus den Spannungsreglern auf eigenem Pfad und auf kürzestem Weg versorgt, ohne unnötige Verkopplung mit den Logik-ICs. Das ganze an den bewährten LM317/LM337-Reglern mit ausgefeilter, ausgesuchter Anbindung und Außenbeschaltung - die Blöcke gewinnen damit an Druck und Fundament, an Selbstverständlichkeit. Das ist einfach alles besser unterfüttert, gleichmäßiger. Die neue Steuerung hat also neben wesentlich besserer Betriebssicherheit und Haltbarkeit auch handfeste klangliche Vorteile.