2-Wege-Lautsprecher

Bluesline BEAT - Paar leicht ramponierte Ausstellungs-Stücke

Leider hat mir nicht nur, aber überwiegend vor allem der Kollege, der sie in Nürnberg vorgeführt hat, den Lack vielfach angeschlagen und verkratzt. Wer den Lautsprecher in 1A-Optik haben möchte, muss ein klein wenig Wartezeit und GEld drauf legen, dann bringe ich den Hochglanzlack wieder auf Vordermann. Das mache ich aber nicht ohne Interessenten, der Lautsprecher soll hier nicht nagelneu herumstehen und zwischenzeitlich wieder beschädigt werden...

Keine Preisverhandlung, zum "drauf legen" zu gut
gesetzliche Gewährleistung
ab 1500,-€** (Abholpreis, kein Versand, Lieferung in die nähere Umgebung)
**bei Inanspruchnahme Skonto


Mein Zweit-Pärchen von vorne

Warum hat er sie?

...ich fand und finde sie überwältigend gut...
Gerade in ihrem bei mir angedachten Einsatz-Bereich. Probe-Hören mit revidierten Briten.
Die Box ist Bass-Reflex und trotz ihrer schlanken Erscheinung "unten herum" eher dick - ein Lautsprecher, der gerade bei geringen bis mittleren Pegeln zur Höchstform aufläuft. Und im Gegensatz zu etlichen Dynaudio-bestückten Konstruktionen, Standard-Hifi sozusagen, brauchen diese Wandler keinen "Tritt in den Hintern" um "in die Gänge zu kommen". Einen mittleren Dämpfungsfaktor und einen Verstärker mit gutem tonalen Charakter vorausgesetzt, wird man hier mit wenig Leistung glücklich - es gehen immerhin um die 90dB/W/m, alles ist schnell, sauber, Stimmen sehr natürlich, Club-Atmosphäre geht zauberhaft. Niemals vermisst man dabei einen Subwoofer, trotzdem hier nur 120mm-Koni in Bewegung sind. 

Rückseite Bassreflex, unten Anschluss im Bereich der abgetrennten Weichen-Kammer

Die Box ist nach unten hin völlig "offen" abgestimmt - hat den Nachteil, dass im Bassbereich die Grenze nicht etwa thermisch erreicht wird. Zieht der Verstärker wirklich durch, dann kann auch mal die Schwingspule auf die Polplatte knallen, das macht einen lauten "Peng", das ist dann definitiv zu viel Hub. Gut, da muss man aber auch an einem dickeren Verstärker recht flockig "Gas geben" - Empfehlung: nicht schlagartig auf höchste Lautstärken, wann das dann ja mal passiert, dann ist das nur ein harmloses Einzel-Ereignis - einfach die Lautstärke wieder minimal zurück nehmen.

Das schreibe ich hier übrigens nicht, weil es damit ein Problem gibt, sondern im Sinne einer Bedienanleitung - in dem Punkt ist der Lautsprecher eben nicht auf höchste Pegel ausgelegt, ich höre oft recht laut damit und hatte dieses Phänomen trotzdem bereits vor etlichen Jahren das letzte Mal. Was sich hier im Text erst mal irgendwie wie ein Nachteil liest, hat natürlich auch mit der Stärke des Lautsprechers zu tun - hier einen 2x35W Exposure X oder XV angeschlossen, ist eben völlig ausreichend und klingt überragend - ja selbst mit einem alten Cyrus One, Ion Obelisk, einem Nait 1 oder einem Onix OA20 macht der Wandler was her, ohne dünn zu wirken. Ein anderer Super-Kandidat wäre ein Sugden A21a oder - den hatte ich absolut nicht auf dem Zettel - ein B200 von Musical Fidelity oder ein Abacus-Verstärker.
Ein Symphonic Line RG9 oder Bluesline Stage dagegen ist für diesen kleinen Lautsprecher fast schon eine Nummer zu groß in Sachen"Mächtigkeit" - die "Beat" harmonieren ganz absichtlich mit den kleineren Formaten.

ScanSpeak Chassis

Bestückt ist die Box mit Chassis von Scanspeak bzw. auf Scanspeak-Basis, doch ist das jetzt nicht ganz die Stangenware, die Beschichtung ist anders, auf den Körben der meines einen Boxenpaars habe ich Micro-Precision-Schilder vorgefunden. Alles recht gediegen. Der Witz allerdings ist dann schon die komplette Konstruktion. Die MDF-Gehäuse sind vor der Lackierung erst mal sorgfältig mit Acryl überzogen worden, der Lack selber stellt eine noch härtere Schicht dar - der geschichtete Aufbau "weich nach hart" hat eine genau erprobte Reflektions-Eigenschaften. Die Box ist auch nicht innen Flächen-gedämmt wie die meisten, Erwin Walter hat da eher eine Resonanz-Abstimm-Methode, die Wandung wird an ausgewählten Punkten mit Klötzchen beklebt, reine Erfahrungssache, wo man die setzt, um bösartigen Stehwellen auf den Leib zu rücken OHNE die Impulsivität und Musikalität einzuengen.

Ja und warum geb ich die her?

tu ich gar nicht wirklich. Meine beiden anderen werde ich behalten. Nur stehen die anderen beiden nur rum, durch Corona jetzt schon ein weiteres Jahr. Ich hatte halt damals das Modell gehört, zwei Paar bestellt und war zu dem Zeitpunkt noch der Meinung, es käme da schon mal jemand vorbei, der sie hört und sofort haben will. Nun hat sich aber gezeigt: wir haben fast keine Laufkundschaft. Und die Kunden die kommen, suchen bei uns - oh Wunder - in den seltensten Fällen nach Lautsprechern zwischen 2000 und 3000€ - das kosten sie nämlich laut Liste. Das hier angebotene Paar war zwar auch an einen Kollegen verliehen - doch auch da ging es trotz seiner Güte nicht weg - andere Verkaufs-Interessen. Über die Zeit sind natürlich Dellen in den Lack gekommen, die würde ich bei Interesse noch nach-lackieren und die Box wieder durchgehend aufpolieren.

Die letzte Überflieger Kombi da dran: revidierte Kunden-Geräte, ein Philips CD104 an o.g. Musical-Fidelity B200 - war ich mal wieder total überrascht was das Gespann konnte.