CD-Spieler
Rotel RCD-975
Ab 558,-€, komplett revidiert
3 Jahre Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
Die Revision für Kundengeräte wird hier angeboten.
Eigenschaften:
- Schwenkarm-Laufwerk Philips CDM9
- zwei Wandler -ICs TDA1305 im Dual-Mono-Differential-Modus
- Ringkern-Trafo
- Viele Rubycon "Black Gate"-Elektrolytkondensatoren im Wandler verbaut
- Fernbedienung
Revision:
- Elektrolytkondensatoren nach Bedarf erneuern
- wo nötig neues Antriebsrad für die Schublade
- Lötstellen nacharbeiten
Frontansicht mit Blitz
Schublade
Beschafft als Beweis und nun übrig - für den Weiter-Verkauf revidiert
Wir hatten Anfang 2024 einen RCD-975 im Kundenauftrag, da hatte der Kunde doch allen ernstes ein selber gemachtes Messing-Riemen-Zahnrad für die Schublade eingebaut.
JA, diese Antriebs-Räder verlieren Zähne, wenn sich der Kunststoff verändert. Die verlieren auch bei Gewaltanwendung Zähne. Und letzteres ist ABSICHT. Eine Soll-Bruch-Stelle, das billige Plastik-Rad wird geopfert, weil auch am leichtesten zu ersetzen und zu erneuern. Baut man hier etwas Unzerstörbares ein, dann wird im Zweifel halt rundherum alles kaputt gehen, nur das ansonsten vorgesehene Teil dann eben nicht mehr.
Es erfolgte Rückbau auf "normal", Revision und dann ging das Ganze zurück zum Kunden. Wo sich dann allerdings Lese-Fehler heraus stellten, das Gerät kam noch mal zurück. Was war geschehen?
Der CD-Plattenteller hatte sich (wie so oft) auf der Motorachse gelöst und ein wenig verschoben, mit falscher Focus-Höhe gab es Aussetz-Probleme. Doch durch den lockeren Halt war es mal besser, mal schlechter, so dass die Suche erst mal ins Leere lief.
Derweil hat der Kunde allerdings eine Behauptung aufgestellt, die wir hier nicht glauben mochten. Das Verhalten der Schublade hätte sich geändert. Denn es lief der Motor nach Einziehen der CD noch etwas über eine Sekunde nach, das konnte man hören. Glückliche Weise kannte ich das bereits vom Sugden SDT1, gleicher Chipsatz, gleiches Laufwerk - gleiches Verhalten. Daher ging ich davon aus, dass das von Philips so vorgesehen war, aus Sicherheitsgründen. Und DAS sollten wir nun beseitigen, damit nichts kaputt geht. Wie nun die Vermutung bestätigen, dann dieses Verhalten einfach JEDER RCD-975 hat?
Es gab einen bei "Kleinanzeigen", den haben wir erworben und konnten im Vergleich feststellen dass wir Recht hatten, der Plattenteller war inzwischen korrekt neu verklebt und das Kunden-Gerät konnte nach Hause.
Und wir hatten einen RCD-975 übrig, den wir nun für Sie hergerichtet anbieten.
Ich muss übrigens im Text ausschließen, dass wir am CDM9-Laufwerk dieses Geräts im Ernstfall Wunder vollbringen könnten: das Laufwerk ist obsolet und nicht Bestandteil der Garantie, weil einfach nicht günstig und in gesicherter Qualität beschaffbar. Es lösen sich regelmäßig die Plattenteller, oft aber löst sich auch der Focus-Magnet zu Staub auf und blockiert die Linse - diesen zweiten Fall können wir nur durch einen besser erhaltenen Schwenkarm beheben - was preislich völliger Poker ist und leicht den Gesamtpreis des gesamten hier angebotenen Geräts erreichen mag.
So oder so ist bei diesem Gerät nichts derartiges zu erkennen und der Teller ist frisch neu auf der Achse verklebt.
Gutes Konzept
Für viele Industrie-CD-Player gilt: im Bereich der zeitlich präzisen Wandlung bleibt man sogar hinter den Möglichkeiten des eingesetzten Taktgebers oft weit zurück, weil man die Wandler sehr stiefmütterlich "um drei Ecken" mit dem Bit-Clock-Signal versorgt. In meinen Artikeln zur "direct clock" bin ich darauf eingegangen.
Nun gibt es aber seit jeher Konstrukteure, die das Grundprinzip eines CD-Spielers und die großen Vorteile eines Ein-Gehäuse-Geräts in diesem Zusammenhang verstanden haben, solche Konstrukteure setzen wie ich auf eine "Master-Clock" in der Nähe des Wandler-Chips und verbinden in einzig korrekter Weise das Laufwerk als synchrone Zuliefer-Instanz mit dem Wandler, anstatt die Billig-Variante zu wählen, bei der der Wandler per langer Leitung, mit Frequenzteilern und PLLs dem Laufwerk nach geordnet wird.
Rückseitig normal ausgestattet, ein S/PDIF-Anschluß und zwei Analog-Ausgänge (wobei der Chipsatz in der Lage sein dürfte, per Daten-Reduktion den Pegel runter zu regeln - das kann ich ohne Fernbedienung nur kaum prüfen - die Verwendung wäre praktisch, aber kein "high end")
Ohne Blitz sieht man das Display besser - und damit auch die Funktion
Innen-Überblick - links Laufwerk, Steuerung und Netzteil, rechts der Wandler mit der System-Clock
Zu der Art Playern, die von vornherein eine für die Wandlertaktung korrekte Topologie verwenden, gehören z.B. sämtliche Micromega Stage-Geräte, aber eben auch dieser Rotel. Man kann sich sicher streiten, was und wie viel der Dual-Mono-Aufbau des Wandlers bringt, in diesem Fall laufen die beiden sonst für Stereo-Betrieb ausgelegten Analogausgänge der DAC-Chips gegenphasig, also symmetrisch und steuern so gemeinsam den Ausgangs-Operationsverstärker mit doppeltem Pegel an - das erhöht zumindest schon mal spürbar den Stör-Abstand, ist aber auch aufwändig in der digitalen Signal-Vorbereitung.
Netzteil
Laufwerk
Auf dem Wandler-Board sind die an der Unterseite SMD-montierten Philips TDA1305-DACs als weiße Rahmen markiert, gleich rechts daneben sitzt das Clock-IC mit dem Gummi-verhüllten Quarz. Die ICs rechts machen aus dem Multiplex-Datenstrom des Laufwerks-Controllers ein digitales Dual-Mono-Signal für die Beiden Stereo-Wandler-ICs, aus der Schaltung hat sich mein Bruder für die Logik-Platine seines Philips CD751/753-Projekts und meines "revelation-Exposure" Anleihen genommen.
Dieser Rotel ist ein hervorragendes Philips-Derivat
Es gibt zwar charakterliche Unterschiede z.B. zu den ähnlich ausgestatteten Micromega Stage-Geräten, doch dies ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie ein recht schlicht gehaltenes Industrie-Gerät durch gekonnte Konstruktion mit einfachen Mitteln guten Klang zaubern kann. Der Aufbau ist logisch korrekt die Balance der eingesetzten Mittel sehr effektiv und das klangliche Ergebnis kann sich hören lassen:
für so einen schlichten, flachen Player in einer bezahlbaren Neu- und Gebraucht-Preisliga sind die digitalen Artefakte am machbaren Minimum. Der Player klingt durchaus typisch nach Rotel, ein wenig schlanker und glatter als z.B. ein Harman, aber bleibt durchaus angenehm und bietet auch ordentlich Information. In einer Budget-Anlage z.B. mit einem älteren, revidierten Musical Fidelity-A-Verstärker und/oder etwas runder und weicher abgestimmten Boxen ein wirklich angemessener Partner.