Vollverstärker
Musical Fidelity Caruso Chrom
Komplett revidiert mit 3 Jahr Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
ab 750,-€** (Mitnahmepreis)
**bei Inanspruchnahme Skonto
Eigenschaften
- Gehäuse gut erhalten mit ein paar Gebrauchsspuren - verchromte Front schwarzem Aufdruck, etwas verwischt
- Lautsprecheranschlüsse: Polklemmen/4mm-Buchse
- Regler Lautstärke
- Drehschalter Quellwahl
- Drehschalter "Tape Record"
- Phono MM/MC rückseitig umschaltbar - grüne Masse-Polklemme/4mm-Buchse
- 3 Line-Eingänge
- zusätzlich 2x Tape-Schleife
- Kopfhörerbuchse, schaltet Lautsprecher-Buchsen ab
Revision
- Alle Bedienelemente überarbeitet (Quellwahlschalter innen poliert UIltraschall-gereinigt, gefettet, beide Druckschalter neu, Kopfhörer-Buchsen-Schalter poliert und gefettet)
- Lötstellen nachgearbeitet, heiß laufende Widerstände erneuert und auf Abstand montiert
- alle Elektrolytkondensatoren und Trimmer erneuert, bevorzugt Panasonic FM/FC,
Netzteil Nichicon GU-Typen - Ruhestrom/Offset aufwändig abgeglichen
- Operationsverstärker Phono: OPA1656 Doppel-OP auf gesockeltem Adapter-Board
- Operationsverstärker Line: gesockelter Doppel-OP OPA2134
Vorstufe Verstärkung verringert (besserer Regelbereich) - Potentiometer durch abgleichbaren Typ ersetzt, Start-Gleichlauf optimiert
- für besseres Drift-Verhalten: paarweise Eingangs-Transistoren der Endstufe mit Wärmeleitpaste und Schrumpfschlauch thermisch zusammengefasst und gekoppelt
- Phono-Entzerrer auf enger tolerierte Kondensatoren umgestellt (WIMA FKP 2,5%)
die folgenden Bilder sind alle original vom angebotenen Gerät
vorn von oben - keine Lüftungs-Schlitze
Erstaunlich runde Sache
...klar, auch beim B1 halte ich die erste Version für den großen Wurf. Trotz aller Unzulänglichkeiten. Und die MK2-Version, die wir hier unter dem deutschen Vertriebs-Namen "Caruso" sehen hätte ich in so manchem Detail anders weiter entwickelt. Es waren gute Ideen dabei, z.B. übertragen wir gerne die Parallelschaltung der Umschalter-Kontakt-Reihen auf den MK1 - ist zuverlässiger. Ja und endlich ist die Endstufe symmetrisch - doch weisen LEIDER nicht die Kollektoren der Leistungstransistoren nun alle zum Ausgang, um Probleme der lokalen Strom-Gegenkopplung mit ihren disharmonischen Artefakten beim Schalten maximal zu meiden - nein, man hat sich für mehr lokal gestützten Dämpfungsfaktor entschieden. Damit weicht das Konzept stärker als bei der Quasi-komplementären MK1-Version von den Röhren-ähnlichen Konzepten des A1 oder des B200 ab.
links von oben
Und fällt einem da was Negatives auf?
fangen wir mal mit meinen älteren Caruso-Erlebnissen an - einen hübsch revidierten habe ich vor vielen Jahren gegen einen T&A getauscht. Der Kunde hat das einfach nicht fassen können, wie drastisch dieses "schmale Hemd" den dicken, fetten Kasten in der Vorführung deklassiert hat. Der Caruso konnte einfach ALLES besser. Raum, Tiefe, Bewegung, Lebendigkeit, Sauberkeit, Stimmen.
An der Einschätzung hat sich seitdem wenig verändert. Und wenn, dann eher zum Besseren. Klar kenne ich auch die technischen Tücken besser, die Stabilität von Offsetspannung und Ruhestrom sind bei der MK1 unterirdisch schlecht und durch die Temperatur-Verteilung auf der Platine stets gegenläufig für die beiden Kanäle, hier ist das durch ein besser gewähltes Layout bereits minimiert und den konsequenten Schritt, die nun korrekt angeordneten Eingangs-Transistoren auch thermisch zu koppeln, bin ich hier erstmals auch noch gegangen. Abgesehen von solchen Prinzip-Fragen (die ein Brite wohl stets bevorzugt mit "take it or leave it" beantworten würde, als dass er das in deutscher Manier perfektioniert) ist der Caruso ein würdiger Träger seines Namens, er "singt" tatsächlich.
Abgleich über Stunden mit aufgesetztem Deckel
Was den Caruso für uns wie jeden B1 so aufwändig macht, ist nicht das zuerst Nacharbeiten der Platine, das Putzen der Umschalter, die Abstands-Montage von heiß laufenden Widerständen - um ein viel dauerhafteres Gerät draus zu machen, als er neu je war. Nein, der oben erwähnte Abgleich raubt unglaublich Zeit - man muss Messkabel anlöten und herausführen, den Deckel geschlossen halten, schnell und treffsicher an den zwei gegenläufigen Trimmern gleichzeitig Ruhestrom und Gleichspannung korrigieren bis sich das alles gesetzt hat und stabil bleibt. Das funktioniert jetzt mit gekoppelten Eingangs-Transistoren deutlich besser und schneller, doch dauert es immer noch ein Vielfaches länger, als bei Standard-Geräten mit normalen Trimmern, die jeweils für nur eine Aufgabe bestimmt sind und nicht zusammen mit dem anderen BEIDES beeinflussen. Gut, dass die eingestellten Werte sich dann halten.
rechts von oben
Rückseite/Anschlüsse
Zwei Inzahlungnahmen gegen eine B1 MK1-Revision
die beiden momentan angebotenen Geräte stammen aus derselben Quelle, da hatte jemand gesammelt. Und war nach unserer Überarbeitung mit dem B1 MK1 offenbar zufrieden, hat uns die beiden übrigen Sammlungs-Stücke miteinander überlassen. Sie finden sie hier nun in leicht unterschiedlich überarbeiteter Form - ein paar Auslegungs-Varianten mit Vor- und Nachteilen. Die Gehäuse unterscheiden sich auch, einmal anthrazit mit dem üblichen geschlitzten Deckel-Blech, einmal mit Chrom-Front und geschlossenem Deckel.
Innen-Übersicht
Dieses Exemplar hat nun im Netzteil 105°C-Nichicon-GU-Elkos und in der Line-Vorstufe einen gesockelten OPA2134. Phono ist mit einem OPA1656 auf Adapter-Platine bestückt. Es wurden weitgehend von Panasonic FM- und FC-Elkos gestützt.
Die Line-Stufe wurde bei der Revision unempfindlicher gemacht, um einen besseren Lautstärke-Regelbereich zu erhalten (gab es manchmal auch ab Werk), der Regler selber ist jetzt Winkel-einstellbar von Monacor/Alpha und wurde auf optimalen Start-Gleichlauf abgeglichen.
Endstufen-Ansteuerung
Phono-Entzerrer
Phono: gesockelter SMD-Doppel-OP OPA1656 auf Adapter-Board