Vollverstärker

Camtech V100

Preis mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
ab 995,-€** (Mitnahmepreis)
**bei Inanspruchnahme Skonto

Revision:

  • Netztrafo, alle Elkos und Trimmer neu, ausgesuchte Ware - geschlossene Bourns-Spindeltrimmer, Elko-Serien u.a. Panasonic AMX, FC, EB, F&T SIH - je nach Bedarf und Anwendung.
  • Bedienelemente (alle Druckschalter und Regler) komplett zerlegt und überarbeitet und/oder Ultraschall-gereinigt/versiegelt.
  • Netzteil-Upgrade mit brumm-ärmerem neuem Netztrafo und SiC-Dioden.

Eigenschaften:

  • Phono MM oder MC mit jeweils eigenen Cinch-Buchsen, MM mit zusätzlichen Buchsen zur Kapazitäts-Erweiterung, MM/MC rückseitig umschaltbar
  • Regler Höhen, Tiefen, Balance, Lautstärke
  • 4 Line-Quellen umschaltbar, davon zwei Tape-Schleifen
  • Tape-Wahlschalter
  • Tone-Schalter (Klangregelung aus)
  • Kopfhörerbuchse
  • vier Lautsprecher-Anschlüsse, davon 2 über die Speakers-Schalter abschaltbar
  • Bipolare Endstufe in diskreter Compound-Schaltung
  • DC-Offset-IC-Servo

die folgenden Bilder sind original vom angebotenen Gerät

Front und Deckel

 

Eingeschaltetes Gerät

Rückseite und oben

Innen-Übersicht

Endstufe und Netzteil

Neuer Netztrafo

Phono-Sektion mit innen geputzter Umschaltung

Vergoldetes Finder-Lautsprecher-Relais

F&T Lade-Elkos der Endstufe

die Endstufe mit Blick von hinten, man erkennt die weißen Hochlast-Widerstände als Maßnahme zur nachhaltigen thermischen Stabilisierung sowie die gereinigtenBedien-Elemente

Neue SiC-Dioden des Netzteils, zur sicheren Kühlung mit Wärmeleitpaste am Seitenblech montiert. Die ergänzte Kapazität setzt die Resonanz des Trafo-Prellens weit herunter und verhindert so Hochfrequenz-Nachschwinger beim Abschalten.

Gar nicht mehr oft anzutreffen

Im Grunde ist der V100 von Camtech mindestens nahezu baugleich mit dem zeitgleichen Audiolab 8000a. Camtech war wohl der Markenname für das Festland. Den hat man dann aber nicht weiter geführt, so dass die Camtechs gegenüber den Audiolabs längst in der völligen Minderheit sind.

Unter den verbleibenden V100, der sicherlich nochmals deutlich seltener vorkommt, als sein Nachfolger V101 nimmt nun dieses Exemplar nochmals eine Sonderstellung ein. Wir werden selber kaum noch mal einen auftreiben, das war eine Inzahlungnahme, die wir nicht mal wiederholen könnten, wenn wir wollten...

Und hier haben wir nun mal ausprobiert, wenn man wirklich klanglich und haltbar optimiert, daher sehen Sie im Gerät je nach Temperaturbereich und Anwendung auch verschiedenste Bauteile-, insbesondere Kondensator-Arten.
Im Eingangs-Zustand war eine Endstufe defekt, der Auslöser war zu große Erwärmung der Platine durch das Schaltungs-Design. Hier haben wir nicht nur repariert, sondern wiederum nach der ersten Überarbeitungs-Runde nach Fehler-Beseitigung vorbeugend mit dem Infrarot-Thermometer optimiert. Wie beim Luxman L410 stellten sich auch hier an den braunsten Stellen der Platine Heiß-Bereiche heraus, die vom massenhaften Parallel-Einsatz von Kleinleistungs-Widerständen direkt auf der Platine rührten. Und auch hier, das sehen Sie auf den Fotos, haben wir auf Abstand Hochleistungs-Widerstände montiert, die die entsprechende Leistung aufgrund der erhöhten Montage und der größeren Oberfläche direkt an die Umgebungsluft abgeben können, ohne dabei ihre Anschlüsse abzulöten.

In der Endstufe wurden einige Elektrolyt-Kondensatoren durch Wima-Folien-Kondensatoren ersetzt - und zwar bewusst so, dass die aus Lautsprecher-Impedanz und diesen Stütz-Kapazitäten resultierende Grenzfrequenz noch oberhalb des Hörbereichs liegt, statt mitten im Audio-Band oberhalb einer bestimmten Frequenz das Netzteil niederohmiger zu machen und damit die Höhen gewaltsam hervor zu kehren. Für die Leistungs-Versorgung wurden hier F&T-Elkos gewählt, die sind klanglich sehr ausgeglichen. Und die defekte Treiber-Stufe wurde notgedrungen, aber gerne auf hervorragende, noch beschaffbare ON-Semi-Typen umgestellt, die den von Natur aus schon geringen Verzerrungsgrad weiter verringern. Phono- und Line-Koppelkondensatoren wurden gegen bipolare Nichicon Muse getauscht, wo sie keine Gleichspannung zu blocken haben, Potentialunterschiede im Signal wurden mit Panasonic FC überbrückt und als Stütz-Kondensatoren im NF-Bereich bevorzugen wir Panasonic AMX, sofern es sich um einigermaßen kühle Bereiche handelt.

Das Gerät war dann im ersten Durchgang bereits verliehen, nur hat der Kunde sich über den hier nicht besonders aufgefallenen Netztrafo bzw. dessen Brummen beschwert. Wir haben dann einen passenden Trafo beschafft und eingebaut, im Zuge dessen wurde noch auf SiC-Dioden umgerüstet, die nun mit einem Entstör-Kondensator zusammen am rechten Seitenblech montiert sind.

Zum neuen vergoldeten Relais hatte ich schon bei anderen Geräten geschrieben. Grundsätzlich sollte man bei abgedrehter Lautstärke ein- und aus-schalten, dann halten die Kontakte nahezu unbegrenzt und bleiben dabei verzerrungsfrei ohne den Dämpfungsfaktor zu verringern. Nur Notabschaltungen würden die Kontakte dann noch in Mitleidenschaft ziehen - so wie wir vorgebeugt haben, ist das ein eher unwahrscheinlicher Fall.

Klangliche Eigenschaften

Ich hatte das Gerät in seinem ersten Ausliefer-Zustand schon mal getestet und gegenüber einem Exposure XXV war er zwar sauberer, aber schlicht "langweilig", da war vergleichsweise kein Druck hinterlegt. Was sich ganz schnell herausfinden ließ war, dass die Phonostufe superb arbeitet - einfach, indem man den Tape-Ausgang mit dem Exposure-Verstärker verbunden hat. Erst in dieser Kombination hat der Vorverstärker sein Blatt ausgespielt.

Nachdem dann aber der Trafo erneuert und vor allem der Gleichrichter verbessert war, zeigte sich ein wesentlich besseres Bild. Mehr Fundament, mehr lockere Fülle, einfach "vollständig" und bewegt, wie es sich gehört. So, dass man auch beginnt, die vielen Pluspunkte zu genießen. Jetzt spielt er endlich ausgeglichen und kann einem mit der eigenen Endstufe zeigen, was er aus einer Schallplatte kitzelt. All das ohne das ursprüngliche Risiko, sich wieder zu entlöten und zur eigenen Schaltung auch noch den Lautsprecher zu zerbröseln. Unser V100 macht definitiv mehr Spass, als er je gemacht hat und spielt so auch eine Liga höher als üblich.