Eigenschaften:

  • Frontlader, Philips-CDM12-Laufwerk
  • Wandler 2x TDA1305
  • Digitalausgang
  • Analog-Stereo-Cinch-Ausgang
  • Gehäuse Alu gebürstet, eloxiert - in diesem Fall etwas verkratzt, insbesondere Deckel und Kanten - mit Edding kaschiert.

Die Fernbedienung fehlt leider, verwendbar ist allerdings jede beliebige Universal-Fernbedienung, das das Gerät den Philips-RC5-Code verwendet, der überhaupt gängigste Fernbedien-Code.

 

Revision:

  • Alle Elektrolytkondensatoren erneuert, Steuer-Platine nachgelötet
  • neues Laufwerk-Subchassis
  • neuer Schubladen-Riemen
  • Firmware-EPROM erneuert

Das Gerät

Bis die Stage-Linie im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen um die Modelle 4 bis 6 erweitert wurde, war der "Dreier" das Flaggschiff. Viel steht er dem "Sechser", von dem ich noch keinen hatte, mit Sicherheit nicht nach. Auch hier ist bereits der innerhalb des Konzepts machbare Aufwand auf die Spitze getrieben, ein paar Details sind sogar einzigartig für die Baureihe.
So ist die Wandler- und Ausgangs-Sektion hier in regelrechter "Dual-Mono"-Konfiguration ausgeführt.

Firmware:

Bei den ersten drei "Stages" hatte die einzig die Prozessor-Steuerung kompletten Einfluß auf die Laufwerks-Funktionen, die Ansteuerungen für Focus und Tracking, Schlittenvorschub und Disk-Motor sind voll digitalisiert und werden direkt mit Daten befüttert. Daher lässt sich jedoch das Verhalten auch (analog-)schaltungstechnisch kaum mehr beeinflussen, also mal eben bei geändertem Vorschub-Motor auch die Vorschub-Spannung anpassen ist nicht möglich. Umso wichtiger wird die passende, intelligente Steuer-Firmware. Die ist bei diesem Gerät die späteste mir bekannte Version aus der ersten Geräte/Firmware-Reihe (also Stage 1 bis 3), regiert leider auf Bedienteil-Eingaben etwas überempfindlich (lange und deutlich drücken!...), geht aber im Gegensatz zu früheren Varianten einwandfrei zuverlässig auch mit CD-R und verkratzten Scheiben um, das Tracking ist "ruhig" (kein übermäßiges Geräusch aus dem Laufwerk) und beeinflußt durch gut ausgelegte Regelung positiv den Klangcharakter. Diese Firmware hat mir schon zwei durch keine andere Maßnahme zur Vernunft zu bringende "Stage 1"-Geräte wieder brauchbar gemacht, das Gerät wurde sogar genau zu diesem Zweck von mir angeschafft.

Von allen mir bekannten Firmware-Versionen habe ich übrigens Sicherungskopien, um defekte EPROMS ersetzen zu können.

die ersten drei "Stages" besitzen keinen Netzschalter und sind einsatzbereit, sowie sie mit dem Stromnetz verbunden werden. CD-Rs funktionieren zwar, aber sind im Konzept nicht vorgesehen.

die beiden an sich zweikanaligen TDA1305-Wandler in Doppel-Mono Beschaltung.

gespeist von einer Reihe TTL-ICs, die das Digitalsignal de-multiplexen. Die vielen Spannungsregel-ICs fallen auf.

Dass der Stage 3 zuerst das Spitzenmodell war und nur neuen Chipsätzen weichen musste, merkt man seiner klanglichen Ausgelassenheit. Ob der "Sechser" da tatsächlich noch eine "Offenbarung" besser ist, ich kann es mir kaum vorstellen. Das straffe Timing und die ausgezeichnet stimmhafte Wiedergabe jedenfalls ist mit Sicherheit auch von aktuellen Geräten der gleichen Preis-Kategorie kaum oder gar nicht zu übertreffen, ja man findet sogar nur noch selten Geräte, die voll und dicht wie dieses auf den Kontext konzentriert sind.

Der komplett revidierte Spieler in der Übersicht. Sogar das Firmware-EPROM wurde zur Erhöhung der Daten-Sicherheit in ein neues kopiert.

Die Stage-Serie von Micromega

...ist unter den bezahlbaren CD-Spielern bis heute unübertroffen, zumindest sind die klangliche Güte und das edel Alu-gebürstete No-Nonsense-Design in der richtigen Kombination kaum zu überbieten.
Tendenz: schnell, straff, zwar nicht übertrieben voluminös, aber ohne weiteres für akzentuierten, tiefen Bass zu haben.
Die Stage-Geräte konnte man durch Austausch der Wandler-Platine in zwei Schritten aufwerten, jedes Mal wird noch mehr Aufwand Wandler, Versorgung und Ausgangsstufe gesteckt.
Der Austausch der Wandler-Platine programmiert über ein paar Leitungen des Flachband-Kabels die LED-Typ-Anzeige an der Front (um). Wenn ein Stage Gerät also vorne eine bestimmte Nummer zeigt, dann gilt die - nicht unbedingt gilt dagegen mehr die Typen-Bezeichnung auf dem Seriennummer-Schild. Weicht diese Bezeichnung nach unten von der LED-Zahl ab, haben Sie ein aufgerüstetes Gerät vor sich, Abrüstungen gab es dagegen eher selten.

Ursprünglich hatte ich angenommen, die Nummerierung sei durchgängig und die höhere Nummer zeige das bessere Gerät an. In Wirklichkeit gibt es zwei unterschiedlich alte Teil-Serien, die ältere Abfolge Stage 1 bis Stage 3 und die jüngeren Geräte Stage 4 bis Stage 6. Ein Stage 4 ist demnach ein modernerer Stage 1, das gleiche gilt für Stage 2 / Stage 5 sowie Stage 3 / Stage 6.
Ob jetzt aber die jüngere oder die ältere Teil-Serie den besseren Klang liefert, lasse ich dahingestellt. Die jüngere Serie birgt sowohl die jüngeren Laufwerke, als auch die größere Erfahrung bei der Firmware-Programmierung, sie ist z.B. im Gegensatz zur älteren Serie von vornherein für die Verwendung von CD-R programmiert. Beim Stage 1 bis 3 klappt das zwar meist auch, aber nicht aus Entwickler-Absicht - das wird für diese Geräte entsprechend auch weder vom Hersteller, noch von mir zugesichert.

In der jeweiligen Gruppe (1-3/4-6) sind die Baugruppen und die Laufwerks-Firmware größtenteils austauschbar, wobei die Stufen-Unterschiede ausschließlich in den unterschiedlichen Wandler/Ausgangs-Modulen bestehen, das Laufwerk bleibt jeweils bei einem Upgrade unberührt, sieht man mal von gleichzeitig durchgeführten Firmware-Updates ab.

Der Stage1 / Stage4 arbeitet mit einem einzelnen Wandler IC TDA1305 für beide Kanäle, besitzt dafür allerdings schon eine ausgefeilte, Kanal-getrennte Einzelreglung der Ausgangs-Stufen-Versorgung.

Beim Stage 2 / Stage 5 wird darüber hinaus das Multiplex-Stereo-Digital-Signal aufwändig zu zwei Mono-Datenströmen umgeformt und zwei im Dual-Differential-Modus arbeitenden TDA1305-DAC-ICs zugeführt, auch hier werden die Ausgangsstufen dann mit getrennt geregelten Spannungen versorgt.

Beim Stage 3/ Stage 6 schließlich wird schließlich der Analogteil noch aufwändiger versorgt. Beim Stage 3 sind die Ausgangsstufen er von zwei Zusatz-Print-Trafos im Dual-Mono-Modus gespeist, beim Stage 6 wird nur der "normale" Printtrafo verwendet, aber eine gewaltige Siebung und Aufbereitung dazwischen geschaltet, bei der zweiten Halb-Serie ist auch der Aufwand für die Aufbereitung des Digital-Signals nicht mehr so deutlich sichtbar, das ist aber der Zusammenfassung in höher integrierte ICs gedankt und bedeutet eher eine Verbesserung.
Aus Fotos im Netz kann man weiterhin erkennen, dass der Stage 6 eine "Micromega Master Clock", ein vermutlich vergossenes Clock-Modul besitzt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel eine genaue Wandler-Taktung noch an Zugewinn bringen kann - das Signal wird allgemein "dichter" und weniger nervig.

Nun heißt das alles beileibe nicht, dass der Einstiegsplayer deshalb Schrott wäre, hier ist alles sehr kompakt gehalten, die Versorgung (sprich Spannungsregelung) bis nahe an die Signalstufen heran gebaut, wie stets bei Micromega das Signal über induktionsfreie Tantal-Kondensatoren geführt. Laufwerk, Hauptnetzteil, Steuerung sind mit den teureren Varianten identisch. Bei einigen Geräten zeigte sich übrigens ein Fehler, der der Serie leider (ähnlich wie bei der QUAD 405-Endstufe) systembedingt innewohnt: aus Platzgründen auf der Laufwerks-Platine hat man bei dem vergossenen Printtrafo in Schnittbandkern-Ausführung das Spannband weg gelassen und sich auf die Verklebung durch das Gussharz verlassen. Je nach Verlauf der Alterung und je nach momentaner Betriebstemperatur bzw. Vormagnetisierung durch Gleichspannung vom Stromnetz brummen diese Geräte mechanisch gern mehr oder weniger laut. Bei manchen war das unerträglich, darum habe ich den Trafo ausgemessen und mir einen neuen, verspannten anfertigen lassen. Der lässt sich jetzt aus Platzgründen zwar wiederum nicht mehr vergießen, dafür ist das Gerät aber auch dauerhaft völlig leise - Ruhe im Karton sozusagen.

Technik und Charakter

Klanglich setzen die Stage-Geräte auf ein akkurat durchgeführtes, platzsparendes Platinenlayout und firmentypische Bauteileauswahl rund um den TDA1305ST-DAC. Ein "halber Bitstream"-Konverter mit der "continuous calibration"-Technik, preisgünstiger als die vorhergehenden R2R-Wandler-Generationen und diesen gegenüber durchaus mit Vor- und Nachteilen behaftet. Auf den ersten "Blick" klingt diese Technik zunächst mal "sauberer". Doch benötigt sie auch eine umso sorgfältigere Außenbeschaltung, wenn sie dem überzeugenden Druck und der Präsenz eines (weit aufwändiger mit Lasertrimmung gefertigten) TDA1541(A) nahe kommen will. Und hier setzt Micromega ganz bodenständig an, macht das besser als im Hause Philips selbst und kommt bei den Stage-Platinen zu sehr kompakten und wohlklingenden Ergebnissen.

der Revisions-Aufwand bei Stage-Geräten

Auf sämtlichen Platinen erneuere ich grundsätzlich alle Elkos, hier arbeiten dann anstelle der ursprünglich verbauten Rödersteine meine Lieblings-Cs von Panasonic - FMs und FCs.
es können aber bei den inzwischen betagten Geräten auch ungewöhnliche Fehler auftauchen, so z.B. haben mir einige Stage-Geräte den Laufwerks-Wechsel übel genommen. Offensichtlich sind die Schlitten-Motore der Tausch-Laufwerke Spannungs-empfindlicher und laufen daher schneller - was zu instabilem Verhalten in Kombination mit dem Tracking führt, hier hilft, wo es die Platine zulässt, eine Anpassung der Steuerspannung am Schlitten-Motor-Treiber-IC, auch kann man einfach den alten Schlitten-Motor im neuen Laufwerk verwenden. Beachtet man dies beim Laufwerks-Tausch nicht, kommt es oft zu einem "Aufschwingen" des Trackings und des Vorschubs, dann fährt der Schlitten andauernd schnell hin und her, bis die Linse das nicht mehr ausgleichen kann und die CD "springt".

Auch Displays können z.B. defekt gehen, der Nachschub dafür ist allerdings begrenzt.

Ganz besonders tückisch ist ein langsames, zellenweises Ableben des Firmware-EPROMS, denn mit defektem Betriebs-Programm ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Nach leidvollen Erfahrungen in diesem Bereich habe ich mir ein entsprechendes Lese/Programmiergerät angeschafft und sammele wo immer es geht die Inhalte der (intakten) EPROMs auf meinem Server - so lässt sich jederzeit ein nagelneues Ersatz-EPROM beschreiben und damit ein Firmware-Problem beheben.