Vollverstärker

ONIX OA20 ca. 1990

Revidiert verkauft für 298,- €

Eigenschaften:

  • Quellwahlschalter zerlegt, gereinigt und versiegelt
  • Alle kleinen 85°C Elektrolytkondensatoren gegen Panasonic FC 105°C erneuert,
  • die Endstufen sind neu abgeglichen.
  • Phono-MM-Eingang Chinch
  • Alle Line-Pegel-Eingänge Chinch
  • Eine Tape-Schleife,
  • CD- und Tuner- Eingang
  • Umschalter links
  • Gehäuse mit Gebrauchsspuren, leichte Kratzer, ansonsten recht passabler Zustand.

Dieser Onix OA20 ist mit fest angebrachtem Netzkabel und 15A Endstufentransistoren im kleinen TO220-Gehäuse ausgestattet. Die Umschaltung wird direkt an der Rückseite über einen Lorlin-Drehschalter bewerkstelligt, der hierzu per Verlängerungsachse mit dem Bedienknopf verbunden ist. Das garantiert in dieser einfachen Ausführung kurze Signalwege. Die Auslegung ist ähnlich wie beim OA22 für in etwa 2x20W an 8Ohm gedacht (nageln sie mich da nicht fest ich habe nicht nachgemessen, ist auch nicht so wichtig), also jedenfalls eine Nummer kleiner als das Zugpferd der Serie, der OA21. Das Netzteil hat nur die halbe Siebkapazität, der Trafo ist eine Nummer kleiner, aber schätzungsweise immer noch dreifach überdimensioniert.
Eine gesonderte, austauschbare Phonoplatine gibt es nicht, die MM-Vorstufe sitzt direkt ausf dem einzigen Mainboard, insofern sind OA20 und OA22 dem Naim Nait 1 sehr ähnlich.

Wenn es darum geht, von wem dieses Design stammt: es ist nahezu nichts patentierbar an dieser Sorte Britischer Verstärker, daher liegt der Schwerpunkt nicht auf den Grundideen, sondern auf deren sorfältiger und effektiver Durchführung. Nach meinen Recherchen gab es den vorliegenden Grundriss zuerst bei Onix, Naim und Mission waren eher die Nachzügler - spielt aber keine wirkliche Rolle, alle Vertreter dieser Gattung haben einen gemeinsamen Grundcharakter, aber auch deutliche Abstimmungsunterschiede. Zwischen den Tendenzen "warm" z.B. beim Nait1 und "heftig zupackend" z.B. beim Cyrus II mit PSX finde ich, dass die Onix-Geräte sogar die ausgeglichenste Konstruktion ihrer Klasse haben. Und auch optisch erscheinen mir die Proportionen des Onix-Autoradio-Designs am besten gelungen.

Und der OA20 ist das Einstiegsmodell, idealer Partner für Kleinlautsprecher in kleinen Räumen, in denen wegen der Nachbarn gar keine Spitzenpegel gefahren werden können, genau dann läuft er großartig zur Höchstform auf und zeigt verlichen mit jedem kleinen Japaner dann doch ordentlich Reserve.

spartanisch sinnvolle Ausstattung

 

 

 

 

Die Innenansicht offenbart, dass man das OA20-Board auch mit einem zweiten Paar Siebelkos bestücken könnte. Es wäre auch Platz für ein anderes Potentiometer, dazu müsste man die Platine am Regler eventuell entfernen. Solche Änderungen, weg von der Originalabstimmung, führe ich aber eher ungern durch - das Modell zielt auf einen bestimmten Preis und auf ein bestimmtes Marktsegment - das bleibt auch nach der Revision so. Es hat keinen tieferen Sinn aus einem OA20 einen OA21 zu bauen.

Die diskrete MM-Phonostufe samt Spannungsregelung ist auf der Hauptplatine integriert.

Klang

Der Einsteiger-Onix, er bietet ein schier unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis, die ganze Schaltungstechnik und Erfahrung der größeren, die gleiche hervorragende diskrete Phonostufe wie in den größeren Geräten, nur eben alles auf weniger Leistung ausgelegt. Ein quicklebendiger, kleiner Brite mit viel Live-Flair für die nicht so riesige Anlage.

...der Blick auf das Netzteil zeigt, dass hier deutlich mehr als die für 2x20W (plus Verlust) erforderlichen ca. 50W Antriebskraft eingebaut sind...