Endstufen

Gehäuse mit Gebrauchsspuren, aber keine größeren Beschädigungen. Defekt über ebay.co.uk mit Feuchtigkeitsschaden erworben. Es stellte sich Korrosion an allen Schrauben heraus, die Lötstellen waren komplett weiß angelaufen, die Gleichrichter durch Korrosion zerstört und in der Folge der Kabelbaum angeschmort.

Dem pulverbeschichteten Aluminium-Gehäuse hat das alles wenig anhaben können. Die Stereo-Endstufe wurde KOMPLETT zerlegt, Schrauben wo möglich durch neue mit metrischem Gewinde ersetzt, die Verdrahtung komplett neu aufgebaut, die Platinen völlig überarbeitet. Bis auf ein paar nicht zu ersetzende Schrauben (wegen der Gewinde im Gehäuse) und einigen angeschlissenen Stellen ist die Endstufe geradezu NEUWERTIG. Die Siebelkos verblieben wegen der Originalität im Gerät, die Gleichrichter sind neu. Für die Verkabelung wurden so weit wie möglich die originalen Litzen verwendet.

Klanglich wie zeitlich liegt diese Endstufe in der Mitte der Endstufen-Entwicklung Farlowes - noch konventionell mit ungeregeltem Netzteil aufgebaut, sogar gegenüber dem 1979er Modell deutlich abgespeckt liegt hier die Arbeit im Detail - das gilt gleichermaßen für den Aufbau wie für die Wiedergabequalität.
Diese Stufe war im Prinzip auch nur noch durch komplett stabilisierte Spannungsversorgung zu toppen, das kam 5 Jahre später. Sie zeigt überhaupt keine wahrnehmbare Leistungsbegrenzung, obwohl sie ja wie alle Exposures nur mit einem Paar Endtransistoren arbeitet. Farlowe hat die Verteilung auf mehrere Stromzweige stets bewußt gemieden, auch dicke Verkablungen sind gegen seine Philosophie, es ist ALLES massearm - bis auf die Netzteilkomponenten Trafo und Elkos. Ich habe die Stufe noch nicht eingespielt, aber was ich bisher damit gehört habe, war zutiefst überzeugend, das Gerät hat auch am aktuellen Markt wenig Konkurrenz.