Vollverstärker

Mission Cyrus II mit PSX Neuauflage
Koppel-Kondensatoren-Bestückung: Nichicon Muse BP

verkauft für 568,- €, Verstärker voll revidiert

Verstärker:

  • Gerät komplett revidiert, Technisch TOP
  • alle kleinen polaren 85°C Elektrolytkondensatoren gegen Panasonic FM 105°C, bipolare Elkos gegen neue bipolare 85°C Nichicon Muse Elkos erneuert,
  • Umschalter ausgebaut, zerlegt, gereinigt, versiegelt und wieder eingebaut.
  • Balance-Regler auf einer Achse mit gerastetem Lautstärkeregler (Rastung lässt sich auf Wunsch reversibel entfernen!)
  • Phono MM/MC umschaltbar
  • drei Line-Eingänge
  • eine Tape-Schleife mit Tape-Record-Umschalter
  • Gehäuse mit wenig Gebrauchsspuren, Macken an den Kanten, Nextel-Lack zwar wie immer etwas klebrig, aber bis auf kleine Kanten-Abplatzungen passabler Zustand.
  • Kopfhörer-Ausgang 3,5mm Klinke an der linken Front-Seite

PSX:

  • Kräftiges Zusatz-Netzteil zum Betrieb eines Mission Cyrus II Verstärkers
  • Großer 500VA-Ringkerntrafo,
  • Schlitzfolien-Ladekondensatoren mit Mission-Aufdruck
  • unveränderter Originalzustand, Lack ähnlich, aber bis auf eine kleine Abplatzung am Schalter sogar noch besser als am Verstärker.

man sieht die beleuchteten Schriftzüge...

Inzwischen mein X-ter revidierter Cyrus II, meiner Meinung nach immer noch der beste Cyrus den es bisher gab. Der Nachfolger war dann in SMD-Technik, leider auch noch mit dem bekannten SMD-Transistor-Aussetz-Problem der mittleren 90er Jahre (Rußeinschlüsse in den Gehäusen von Transistoren). Da hat dann Cyrus-Hören dann nur noch bedingt Spaß gemacht, nicht schlecht so lange sie liefen, aber mit dem Original nicht mehr zu vergleichen. Diesen hier hatte ich neben einigen anderen schon länger bei ebay gekauft und auf Vorrat gelagert - jetzt ergab sich, dass ich ein Kunden-PSX überprüfen wollte und da habe ich mir mal den halben Tag Zeit genommen und ihn überarbeitet. Im Probelauf genauso beeindruckend, wie seine Vorgänger-Kollegen am gleichen Platz, mit dem Kunden-PSX übrigens genauso, wie mit seinem eigenen. Diese "Schuhkartons" zählen in ihrer Klasse zu den mächtigsten Verstärkern von der Insel, jedenfalls mit PSX - mit dem eigenen Trafo ist die Dimensionierung wie von vielen Firmen gewohnt, der eingebaute Ringkern bringt locker die Maximal-Leistung der Endstufe samt Verlusten dauerhaft an jeder erlaubten Last auf. Das PSX dagegen versieht das Gerät mit einer dreifach überdimensionierten Versorgung - da wackelt nichts mehr in der Stereo-Abbildung, da geht plötzlich alles "gaaanz locker".

Die neue Bestückung, das Phono-Netzteil im Vordergrund

Im Phono-Netzteil habe ich ein zeitweises Lieferproblem zur Tugend gemacht: die 470uF Ladeelkos wurden gegen 1000uF Panasonic FM getauscht. Als Gleichrichter wurden ultraschnelle Dioden eingebaut. Da sich nun dabei eigentlich die störenden Ladeströme erhöhen würden, habe ich da eine kleine Bremse dazu gefügt und anstelle zweier Brücken in der Wechselstrom-Zuleitung zwei 1Ohm-Widerstände gesetzt. Wenn die internen Sicherungen im PSX-Betrieb entfernt sind und die Endstufe extern versorgt ist, bleibt das Phono-Netzteil mit der Phonostufe als einzige Last am internen Trafo. Man muß für die Phono-Nutzung das Netzkabel des Verstärkers anstecken, einschalten braucht man nicht - damit würde nur zusätzlich der Schriftzug beleuchtet, was wegen der ungünstig verschalteten Vorwiderstände der Leuchtdiode nur unnötig viel Strom verbraucht. Benutzt man nur Line-Quellen, kann man das Netzkabel am Verstärker sogar weg lassen, Umschaltung und Lautstärke-Regelung/Balance arbeiten völlig passiv.

Umgekehrt lässt sich der Phono-Vorverstärker über den Tape-Ausgang bei angestecktem Netzkabel am Verstärker auch bei abgeschaltetem PSX nutzen (z.B. zum Digitalisieren von Schallplatten).

Die Überarbeitung

Es wurden

  • alle kleinen Elektrolytkondensatoren erneuert
  • beide Umschalter zerlegt, die versilberten Kontaktflächen poliert und mit Cramolin "Top-Pin" versiegelt
  • die Treiber erneuert (silberblaue Original-Treiber wie hier neigen nach meiner Erfahrung zu Ausfällen)
  • die Isolierfolie am Kühlkörper erneuert und einer der Ruhestrom-Fühl-Transistoren neu mit Wärmeleitkleber in seine Aluminium-Halterung gefügt
  • der Ruhestrom kontrolliert
  • das Phono-Netzteil überarbeitet
  • der Phono-Umschalter zerlegt, gereinigt und gefettet
  • nachgelötet
  • der Lautstärke/Balance-Regler Ultraschall-gereinigt und versiegelt

der Nextel-Lack ist noch gut erhalten, wenn er sich auch (wie immer) etwas speckig/klebrig anfühlt.

Am Verstärker ein paar kleine Abplatzungen z.B. an der vorstehenden Kante, ansonsten guter Zustand

Sie finden die Artikel zu meinen bisher verkauften Cyrus-Geräten immer noch an anderer Stelle online, da ist noch mehr Information zu den Geräten - und hier noch etwas mehr "alter" Text:

Das PSX

An so einem PSX gibt es - im Gegensatz zum eigentlichen Verstärker - für den generalüberholenden Techniker wenig zu tun. Die großen Elkos haben aufgrund der hohen Qualität, des günstigen Oberfläche-Volumen-Verhältnisses und der sehr geringen Erwärmung am Einbauort eine lange Lebensdauer und sind auch nach vielen Jahren nur schwer mit ebenbürtiger Ware zu ersetzen, schon gar nicht, wenn sie in letzter Zeit benutzt wurden und daher eingespielt sind.

Am PSX z.B. eine abgeplatzte, geschwärzte Stelle über dem Schalter (hell sieht alberner aus...), eine andere an der seitlichen Oberkante der Front, ansonsten auch hier fast perfekter Lack mit dem üblichen Verschleiß

Die Wirkung eines PSX an einem Cyrus II?
kurz: frappierend (wenn man nicht am Problem vorbei hört)!
Ich würde sagen: erst hiermit wird der Verstärker wirklich attraktiv, es begibt sich alles in die Ruhelage, das Gerät spielt lockerer, schneller, kontrollierter - bei einer grundsätzlich so sauber klingenden Konstruktion genau der richtige Anbau, ein "Muss".
Ohne PSX ist der Verstärker im Mittelfeld der Konkurrenz, seine leichte Tendenz zu analytischer Härte verzeiht man ihm nur widerwillig, bis dieser Turbolader ins Spiel kommt. Dann packt das Gerät derart zu, dass man sich an manche Vor-Endstufen-Kombinationen erinnert fühlt. Der Verstärker macht im Gespann einen viel weiteren klanglichen, als preislichen Sprung, so viel ist sicher.