Kombination Verstärker - Zusatznetzteil - Tuner

Mission Cyrus2 mit PSX in Hochglanz-weiß - passender Tuner als Zugabe

verkauft revidiert in Kommission für 648,-
Tuner unbearbeiteter Originalzustand

Verstärker:

  • Gerät komplett revidiert, Technisch TOP
  • alle kleinen polaren 85°C Elektrolytkondensatoren gegen Panasonic FM 105°C, bipolare Elkos gegen neue bipolare 85°C Nichicon Muse Elkos erneuert,
  • Umschalter ausgebaut, zerlegt, gereinigt, versiegelt und wieder eingebaut.
  • Standard Alps-Potentiometer offen - kein Balance-Regler
  • Phono MM/MC umschaltbar
  • drei Line-Eingänge
  • eine Tape-Schleife mit Tape-Record-Umschalter
  • Gehäuse mit wenig Gebrauchsspuren, Macken an den Kanten, originaler, weißer Hochglanz-Lack bis auf kleine Kratzerchen sehr guter Zustand.
  • Knöpfe seitlich neu lackiert
  • Kopfhörer-Ausgang 6,3mm Klinke im Buchsen-Feld hinten

diesen Cyrus2 der ersten Generation hat mir ein Kunde in Kombination mit dem passenden PSX und dem dazu gehörigen Tuner angeboten. Ich habe inzwischen den Verstärker wieder fit für viele weitere Betriebs-Jahre gemacht und um drei Jahre Garantie darauf geben zu können (die bei ordentlicher Überarbeitung ja im Normalfall nicht in Anspruch genommen werden...). Und jetzt wird die Kombination hier in Kommission angeboten, das heißt, dass ich das Gerät nicht angekauft habe, der Eigentümer aber beim Verkauf beteiligt ist bzw. anteilig ausbezahlt wird.

Wirklich weiß

Bei der ersten Mail mit Bildern war ich zuerst mal der Meinung, da hätte jemand eigenmächtig das Gehäuse umgespritzt. Inzwischen habe ich die Geräte hier und geprüft/bearbeitet - das ist alles original - leider kam das Gerät auch mit den typischen Lackverlusten an der Seite der Knöpfe des Verstärkers.
Mein Lackierer hat die Spezialaufgabe lösen können, die Beschriftung zu erhalten und nur den Rand des Knopfs sauber mit gut auf dem Aluminium haftendem 2-Komponenten-Lack zu beschichten, das ist jetzt weitaus abgreif-sicherer als die Erst-Lackierung.

Was den technischen Teil anbelangt, so ist der Verstärker vorbeugend "unter's Messer" gekommen, ca. 25 Jahre hinterlassen in so einem Exemplar der ersten Generation von Cyrus-Zweiern einfach zu viele Unsicherheiten und zu viel (schleichenden) Verschleiß.


Und so ist bei dem weißen Zwerg jetzt innerlich wieder alles im Bestzustand, die Revision habe ich schon öfters beschrieben. Wobei beim Debut-Cyrus ein paar Kleinigkeiten anders und zu beachten sind.

  • Zunächst ist mal das Gehäuse noch nicht aus (Zink-?)Druckguss, sondern unten aus Blech und oben aus Kunsstoff.
  • Dann gibt es noch keinen Balance-Regler, so dass man keine Spezial-Lösungen in Sachen Knopf braucht, wenn man hier mal wechseln will oder muss.
  • Weiterhin haben die Umschalter noch eine Kürzung um einen Eingang erhalten. Der Alps-Schalter ist tatsächlich gegenüber den späteren Cyrus-Modellen modifiziert, also der Drehbereich und die Pin-Zahl um eine Position eingeschränkt.
  • Die Endstufen des Cyrus2 verwenden hier den gleichen Transistor-Typ, wie der Cyrus1 - bei der größeren Leistung hat man hier noch keinen stärkeren Einzel-Transistor, sondern paarweise den gewohnten kleinen Typ verwendet. Die Widerstände im Leistung-Bereich sind auch noch keine Metallband-Zement-Typen, sondern schlichte, bunt lackierte und beringte Kohleschicht-Typen.
  • Die Schaltungsmasse ist fest mit dem geerdeten Gehäuse verbunden, erst in der übernächsten Änderung wurde hier eine Ankopplung über einen 15-Ohm-Widerstand eingeführt
  • Es gibt noch keine Überstrom-Abschaltung der Endstufe per Thyristor
  • wie man in einigen Foren liest, ist hier die elektromagnetische Verträglichkeit bzw. die Störanfälligkeit vor allem in Bezug auf einstreuende Transienten und Hochfrequenz-Ereignisse, also die Immunität und Toleranz der Schaltung gegen Störungen von außen noch kein Thema gewesen. Und empirisch scheint sich mir das zu bestätigen, nach verschiedenen unerklärlichen Erlebnissen würde ich es z.B. dringend vermeiden, dieses Gerät mit modernen AV-Geräten wie Ferbseher, DVD/BD-Playern oder gar einem Computer zu verbinden. Nichts was einerseits netzbetrieben und gar per Erdung oder Potentialausgleich einen Ring zur Erdung/Masse des alten Cyrus schließt, sollte hier ohne Vorsicht genossen werden, gelangen Spannungsspitzen oder die Hochfrequenz eines Schaltnetzteil versehentlich in dieses Gerät, kann es sang- und klanglos den Dienst quittieren (im wahrsten Sinne der Worte). Das dürfen Sie dem Cyrus aber nicht anlasten, dafür war er noch nicht konzipiert, diese unerklärlichen Ausfälle hatte ich ausnahmslos beim Betrieb an den oben genannten Geräte-Arten, insbesondere an PC-Soundkarten.

Unerklärliche Ausfälle zusammen mit Hifi-Geräten, wie es sie zur Entstehungszeit des Cyrus gab oder nach ähnlichen Bau-Konzepten, habe ich dagegen nie erlebt. Was an Ausfällen sonst noch vorkam, war stets auf Bedien- oder Behandlungsfehler zurückzuführen, oder auf Verschleiß in bestimmten Bereichen. Hier versuche ich bei der Revision umfassend vorzubeugen. Auf Verdacht wechsele ich z.B. pauschal ältere Treiber-Transistoren, hier gab es häufig Ausfälle, bei denen der Treiber entweder sogar nur alleine defekt ging, oder aber der Ausgangspunkt eines Versagens zusammen mit einem Endtransistor zu sein schien. Ganz besonders die silber-blau bedruckten Motorola-Treiber habe ich da im Verdacht, vermutlich kommt dieses unsichere Verhalten von damals verwendeten Gehäuse-Zutaten, die in den Transistoren Korrosion bewirken. Ohne das beweisen zu können, möchte ich aus dem Bauch behaupten, dass hier für Freunde hochwertiger Technik der größte Vorteil der RoHS-Entgiftungs-Norm liegt - die früher verwendeten, gesundheitsschädlichen Halogen-haltigen Flamm-Hemmer und die Lösungsmittel jener Zeit haben durch ihre chemische Aggressivität unnötig auch die Lebensdauer der Bauteile selbst verringert (ein Schelm, wer noch mehr Böses dabei denkt...).

Jedenfalls sind auch hier neue, RoHS-konforme Treiber eingebaut, alle kleinen Elkos frisch, Schalter und Regler sauber, das Phono-Netzteil verbessert und damit ist für einen langen, störungsfreien Betrieb an Hifi-Quellen wieder der Grundstein gelegt. Die End-Transistoren habe ich in diesem Fall nicht erneuert, das Gerät hat mich ja voll funktionstüchtig erreicht und diese originalen PT17 oder PT77-Typen (=BUV28/48, beides auch bereits schwerer zu beschaffen) fasse ich ohne Not ungern an.

Einschätzung

Die Betriebssicherheit stand bei den Nachfolgern auf einem höheren Listenplatz der Anforderungen, als bei diesem Erstling.
Doch wie ich immer wieder feststellen muss: in Erstlinge investieren bei Verstärkern ihre Schöpfer stets am meisten Hirn- und Ohrenschmalz.
Beispiele sind der Exposure X, die ersten Meracus Intrare, der Naim Nait1, die (äußerlich von späteren Versionen kaum unterscheidbaren) ersten Inca Tech Claymore, eine fast endlose Liste ließe sich anfügen...
...und auch dieser erste Cyrus2.

Denn - schlag-mich-tot warum genau - diese Alt-Fassung klingt besser als alle späteren Varianten. Hier hat man die Voll-Ausbau-Stufe des ersten Konzepts vor sich und hier wurde nach Gehör abgestimmt. Mit Mühe optimiert, man war ja noch nicht im Markt mit so was, man wollte zeigen, was man kann. Die späteren Varianten sind aus Erfahrung in verschiedenen Punkten zuverlässiger, ja eine absolut runde Sache. Doch das HIER ist das Gerät, das den Ruhm begründet hat, der Cyrus, der noch richtig singt. Ganz hart trifft den Zuhörer diese Erkenntnis, wenn man vergleicht, was hier und was aus einem Cyrus3 oder allen späteren Modellen kommt. Ich will die gar nicht schlecht reden, in vielen technischen Parametern sind sie weit überlegen, auch innerhalb des Marktes wirklich immer bei "den Guten". Doch bei aller Genauigkeit, die dazu gekommen ist - die Plastik-Alterchen mit den drei ausgebrochenen Schrauben an der Unterseite der Front (können Sie auch hier nachschauen, haben alle...) haben mehr Seele.

Wobei auch der erste Cyrus2 am PSX ein wirklich mächtiges Gerät ist, Kaum ein Brite zeigt so eine schiere Kraft, wie es der Cyrus an seinem 500VA-PSX kann.

Umschalter & Regler

Andere seriöse Anbieter von Gebraucht-Geräten haben das auch erkannt, Geräte, die in diesem Bereich nicht angemessen überarbeitet wurden, sind für den Käufer nicht viel wert.

Einsprühen hilft hier wirklich nicht. Schon gar nicht dauerhaft.
Im Gegenteil: Ungeeignete Sprays und Öle und/oder deren falsche Anwendung zeigen vordergründige Erfolge und beschleunigen schließlich die Korrosion.

So ganz schnell habe ich auch nicht heraus gefunden, wie man am besten mit Kontakten umgeht, die problematischen haben alle eins gemeinsam: Silber. Besser: Versilberung. So lange die Silber-Oberfläche sauber ist, zählt sie zu den definitiv besten Kontakt-Gebern.

Versilberte Kontaktflächen mit Sulfit-Schicht

Der Luft-Sauerstoff verändert das Silber nicht wesentlich, wo immer kleine Mengen Silber-Oxid entstehen, hat das auf die Kontaktgabe kaum negativen Einfluss. Schlimm wird es, wo Schwefel in die Nähe gelangt, das berühmte Ei, das man nicht mit Silberlöffeln isst, kann hier als abschreckendes Beispiel dienen. Gerade wenn die Schalter nicht gekapselt sind, beschleunigen Zwiebeldämpfe aus der Küche nebenan oder ausgasender Gummi in der Nähe des Gerätes die Bildung von Sulfit-Belägen. Und die werden erstens meist deutlich dicker als eine Silber-Oxid-Schicht, sind aber vor allem elektrisch auch weit problematischer. Denn ein davon belegter Kontakt verhält sich als "VDR", ein spannungsabhängiger Widerstand, geringen Spannungen setzt diese Schicht einen höheren Widerstand entgegen, als hohen. Das verursacht zunächst Verzerrungen (ganz ähnlich den Null-Durchgangs/Übernahme-Verzerrungen von B-Verstärkern), im fortgeschrittenen Stadium komplette Kanal-Aussetzer.

Ein Sprühstoß mit Kontaktspray löst die Schicht an, fördert zunächst das lokale frei-reiben der Kontakt-Spur durch die Kontakt-Feder, verbleibt mit seinen im Öl-Anteil vor dem Verdunsten geschützen, dauer-aggressiven Lösungsmitteln aber auf dem Metall und arbeitet dort mit den Jahren Korrosions-beschleunigend. Nach der Behandlung dauert es i.d.R. nicht allzu lange, bis das Problem zurück kehrt, das Silber-Sulfit wurde ja nur teilweise gelöst und nicht entfernt. Ein Blick in den Schalter nach Jahren zeigt dann meist jede Menge mehr Belag und vor allem häufig grüne Kupfer-Ausblühungen. Grünspan weist darauf hin, dass hier die Bronze-Federn genauso in ihrem Basis-Material angegriffen sind, wie auch das Messing unter den Kontakt-Flächen.

Auch Ballistol löst übrigens nur den Dreck an, dieses Spezial-Öl ist zum Reinigen von Waffen vorgesehen, nicht für Kontakte. Und soll meines Wissens auch in und auf Waffen nicht in dicken Schichten hinterlassen werden. Damit behandelte und nicht abschließend abgewischte Kontakte zeigen nach einiger Zeit eine Verharzung und Flockenbildung - und einen typischen Geruch. Leider aber keine wirklich guten Kontakt-Eigenschaften. Dafür leiden offensichtlich diverse Kunststoffe in der Umgebung extrem unter Ballistol-Rückständen, Cinch-Buchsen-Gruppen, Styroflex-Kondensatoren, Drehschalter-Rahmen - all so etwas bekommt eine trüb-matte Oberfläche und wird extrem spröde und brüchig.

Ballistol, Carramba, Kontaktspray haben also in elektronischen Geräten zumindest auf Dauer nichts zu suchen, wendet man sie zur Reinigung an, müssen die Rückstände umfassend beseitigt werden.

Poliert und geölt

Helfen kann nur eine wirkliche Reinigung und Politur des Kontakt-Silbers, möglichst schonend, Kratzer-frei und ohne unnötig die Beschichtung abzutragen. Dazu müssen Schalter natürlich gekonnt zerlegt werden. Leder-, Watte- oder Velours-Stäbchen, in schwer zugänglichen Bereichen auch feine Karton-Streifen im Zusammenhang mit geeigneter Metall-Politur sowie ein Ultraschall-Bad sind notwendige Verbrauchsmaterialien und Werkzeuge. Gegen Luft-Kontakt versiegelt werden die gereinigten Flächen bei mir schließlich mit "Cramolin Schutz", was laut Hersteller genau für diese Anwendung vorgesehen ist - und völlig frei von Säure, Harzen und Lösungsmitteln. Noch bessere Vorschläge nehme ich da übrigens auch gerne entgegen.

Die perfekte Dauer-Lösung wäre übrigens eine nachfolgende Über-Hart-Vergoldung. Ein so behandelter Kontakt ist nur minimal weniger leitfähig - aber dafür erhält man absolut Korrosions-sichere und dauer-stabile, elektrisch lineare Kontakte. Ist im Grunde für fast alle solchen Kontakte auch nachträglich machbar, aber auch extrem aufwändig und teuer.

Natürlich werden auch die restlichen Teile des Schalters (Ultraschall-)gereinigt...

Offene Alps-Potentiometer wie z.B. das eines Cyrus zerlege ich übrigens nicht. Im Inneren besteht im Grunde das gleiche Problem, es setzt nämlich nicht der Schleif-Kontakt auf der Widerstands-Kohleschicht aus, sondern (wie bei fast allen Potentiometern) die Rückleitung des Schleifers zu seinem Mittel-Anschluss. Das ist ebenfalls ein bewegter Kontakt, aber nicht auf einer selbst-schmierendem Graphit/Kohleschicht, sondern auf einer Versilberung.
Bei den preiswerten, offenen Potentiometern kommt man an diese nicht ohne Zerstörung heran, öffnet man die Vernietung/Verpressung der Achse, erreicht man diese Schicht zwar, bekommt den Regler aber nicht mehr zusammen gesetzt.

Hier greife ich zu Schmuckreiniger im Ultraschall-Bad, der greift die Kohleschicht nicht an, befreit aber die Silberoberflächen vom Sulfit. Das riecht man während der Reinigung auch, es entsteht in kleinen Mengen Schwefelwasserstoff. Denn leider sind Gehäuse und Achse aus unedleren Metallen (Aluminium und Zink), so dass während der Reinigung auch eine Elektrolyse einsetzt, bei der das Silber durch Reduktion sogar teilweise nur vom Schwefel befreit und nicht abgetragen wird, dabei laufen andere Gehäuse-Teile allerdings auch gerne etwas dunkel an. Das beeinträchtigt etwas die Optik, die Funktion jedoch in keiner Weise. Auch hier schütze ich das gesäuberte Silber abschließend mit Schutz-Öl.

Ein gereinigter Satz Schalter/Regler (hier von einem Cyrus2) vor der Wieder-Montage

PSX:

  • Kräftiges Zusatz-Netzteil zum Betrieb eines Mission Cyrus II Verstärkers
  • Großer 500VA-Ringkerntrafo,
  • Schlitzfolien-Ladekondensatoren mit Mission-Aufdruck
  • unveränderter Originalzustand, weißer Hochglanz-Lack gut erhalten

 

Passt genau und macht die Sache rund

Mit der gleichen roten Schriftzug-Beleuchtung, dem erst ganz hinten rastenden Druckschalter und der weißen Hochglanz-Lackierung das passende, ja unentbehrliche Zubehör zum weißen Cyrus2. Schon von daher, weil im Verstärker auch keine Sicherungen montiert sind, die müssen bei PSX-Betrieb entfernt werden.

Und mit diesem halben Kilowatt Zusatz-Potential können Sie mit dem alten Design-Stück ohne Bedenken gegen richtig teure Konkurrenz aus neuer Produktion antreten. Das PSX habe ich übrigens unbearbeitet, ja ungeöffnet gelassen, meiner Erfahrung nach sind dessen Elkos von der Langzeit-stabilen Sorte. Sicher kann da eines Tages mal Wechsel-Bedarf auftauchen, im Moment bin ich aber sehr zufrieden mit dem Gespann.

Dieses erste PSX hat übrigens noch keine geregelte Zweitspannung für eine Tuner- oder Vorstufen-Speisung, einzig einen Anschluss für die Endstufen-Versorgung des Vollverstärkers.