Modulplatinen Nachrüstung

universelles Infrarot-Fernbedien-Empfänger-Modul klein

programmierbar, verschiedene Codes und Empfänger-ICs möglich, universelle Versorgung.
Grundkonfiguration: RC5-Code, Vorstufen-Lautstärke-Regelung für Anschluss Motor-Potentiometer, 6 weitere Fernbedien-Tasten werden 1 zu 1 übertragen.

Komplett bestücktes und geprüftes Modul
Preis ab 90€ bis 105€ je nach Konfiguration, ggf. zuzüglich externer Komponenten wie Motor-Poti, Empfänger-IC und Fernbedien-Geber
drei Jahre Garantie* bei fachgerechtem Einbau
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen

Bestückung wird auf Wunsch realisiert. Notwendige Angaben: gewünschte Art und Einbau-Position des IR-Empänger-IC/IR-Diode, vorhandene Betriebsspannung (Wechselspannung/Gleichspannung, Wert - möglicher Bereich: ca. 4-70V AC, ca. 8-100VDC)

Achtung, je nach Lagerbestand Lieferzeit zwischen 2 Tagen und 2 Monaten

Wozu eine eigene Fernbedienung?

Es gibt doch schon verschiedene Nachrüstsätze, z.B.:

 Nun, einerseits hatte ich die genannten noch gar nicht alle auf dem Zettel, als meine eigene Lösungssuche begann, andererseits passen meine gesteckten und verwirklichten Ziele bis jetzt zu keinem der Bausätze.

Meine Forderungen für einen (Vor-)Verstärker-Infrarot-Empfänger:

  • Infrarot, nicht Funk, nach Möglichkeit Verwendung vorhandener oder leicht beschaffbarer vorprogrammierter/lernfähiger Fernbedien-Geber
  • Klein
  • Allerwelts-Bauteile, leicht beschaffbar und dauerhaft ersetzbar, beim Controller auch mit Nachfolge-Produkten
  • Wenn Programmierung unumgänglich ist, dann wenigstens mit freien Sourcen, leicht beschaffbarer Hard- und Software und für jeden vom Fach nachvollziehbar - Stichwort "Nachhaltigkeit"
  • Software auch nachträglich programmierbar, verschiedene Codes wählbar
  • bevorzugte Ausgabe so, dass man an ein Nahbedienfeld die empfangenen Eingaben so übergibt, als wären sie lokal gemacht worden (1 zu 1 -Übertragung des Tasten-Zustands)
  • Motor-Potentiometer-Ansteuerung integriert, nach Möglichkeit soll sich die Motor-Drehgeschwindigkeit durch die Dimensionierung beeinflussen lassen
  • es sollen sich im Gerät vorhandene Versorgungsspannungen verwenden lassen, Wechsel- wie Gleichspannung und beides in einem möglichst weiten Spannungs-Bereich
  • Weder die Logik, noch deren Versorgung dürfen vermeidbare Störungen produzieren

Albs-Fernbedien-Empfänger aus meinem Bluesline Stage (ähnlich Symphonic Line RG9) -
dahinter die Versorgung

Entstehung

Ausgegangen war ich vom Albs-Bausatz, wie er unverändert seit mindestens zwei Jahrzehnten in Symphonic Line Vollverstärkern ergänzend eingebaut wird. Statt für dessen relativ geringen Funktionsumfang mit hohem Nebenaufwand, Platzverbrauch und Preis zu bezahlen, hatte ich zunächst ein Universal-Nachrüst-Modul für den RG9/RG10/RG14 entworfen, das neben der Fernbedienung noch weit mehr kann.

Basis hierfür war der oben genannte Pollin-Bausatz, der mit einem Feld-Wald-und-Wiesen-Controller von Atmel daher kommt und für den Pollin schon mal die Software-Sourcen mit liefert:
https://www.pollin.de/shop/downloads/D810023S.ZIP

Hierfür fand sich noch was viel besseres, da hatte jemand den Bausatz bzw. dessen Atmel-Contoller ATTINY2313-xxx mal so richtig gut programmiert und das ganze ins Netz gestellt, siehe http://www.mikrocontroller.net/topic/12216 bzw. http://www.adminkomplex.de/avr-projekte/ir8-software/multi-protokoll/, im Detail zum Herunterladen http://www.adminkomplex.de/avr-projekte/ir8-software/rc5-protokoll/

Herzlichen Dank für diese Veröffentlichung an Peter Dannegger und Christoph Mai.

Da ich zu den frei zugänglich veröffentlichten Quellen bislang keine Angaben zum Lizenzmodell gefunden habe, unterstelle ich aufgrund der vollständigen Veröffentlichung ohne Copyright-Hinweis die gewollte Handhabung als freie Software z.B. unter GNU-Lizenz, durch die weltweite vollständige Offenlegung ist ja der Inhalt zum "Stand der Technik" geworden. Entsprechend veröffentliche ich hier (siehe nächster Abschnitt) auch meine eigenen Anpassungen. Sollte ich da was übersehen haben und einer der Autoren hätte Einwände, bitte ich vor Einleitung rechtlicher Schritte um direkte Kontaktaufnahme an meine E-Mail-Adresse, siehe "Kontakt".

Also habe ich mir den billigen Pollin-Bausatz gekauft und mit dem experimentiert

Eigener Einsatz des ATTINY2313-Controllers

Diese Multi-Protokoll-Sourcen hat mir ein befreundeter Programmierer dann mit Eclipse an meine Wünsche exakt angepasst, das funktionierte beim Pollin-Bausatz, dann aber auch mit den selbst für den ATTINY2313 entworfenen Platinen.

bislang habe ich zwei Varianten verwendet:

  • RC5-Protokoll, Geräteadresse "Vorverstärker1",
    Eigenschaften wie z.B. Exposure, Rega etc.: Lautstärke +/-  = Lautstärke +/-, Ziffern 1-6 = Quellwahl
    Mein Workspace zum Download
  • RC5-Protokoll, Geräteadresse "Lichtanlage1"
    Eigenschaften wie Albs-Bausatz/Symphonic Line RG9/10/14: Lautstärke +/- = Ziffern 8/9, Ziffern 1-6 = Quellwahl
    Mein Workspace zum Download

Eine Weile habe ich gesucht, wie man denn das compilierte binary aus dem AVR-Projekt ohne großen Aufwand in den Prozessor bekommt. Letztlich habe ich dann auf den eigenen Platinen stets einen ISP-Stecker mit montiert, so dass sich im Vorfeld wie auch später der Controller im eingebauten Zustand programmieren lässt - ermöglicht auch den Einsatz der billigeren und kleineren SMD-Variante. Einzig einen USB-Adapter braucht man noch dazu, meinen habe ich im dritten Anlauf bei ebay gekauft, z.B. http://www.ebay.de/itm/USBASP-V2-USBISP-USB-ASP-Programmierer-blau-fur-KK2-SimonK-Arduino-AVR-Atmel-PIC-/172160963759 - klar der Link wird irgendwann ungültig, einfach nach ein paar der Schlagworte "USBASP USBISP Programmierer blau für KK2 SimonK Arduino AVR Atmel PIC Multiwii" suchen. Ist preisgünstig und erfüllt zumindest diesen Zweck an jedem PC 100%ig. Funktioniert mit allen meiner Boards bisher jederzeit, auch und besonders, wenn die eigene Versorgung der Platine ausgeschaltet ist.

Nachdem das Multifunktions-Board bereits in mehreren Exemplaren im Feld lief, kam ein Kunde, der seinen Unikat-Röhrenvorverstärker mit Lautstärke-Fernbedienung versehen haben wollte. Da habe ich von dieser Platine den reinen Empfänger extrahiert und auf ein Mini-Board geroutet. Das hat sich mit direkt angelötetem Vishay-Empfänger-IC umgehend in Betrieb nehmen lassen, komplett versorgt von der Heizspannung. Als ich die zweite Platine aus dieser Musterbestellung allerdings in meinen Musical Fidelity 3A bauen wollte, gab es Probleme: zu hohe Versorgungsspannung, zu wenig Platz für das Empfänger-IC im Leucht-Fenster des Einschalters.

"Widerange"-Spannungsversorgung

Also musste was wesentlich universelleres her, ich habe mich für ein Layout entschieden, das sich an verschiedenen Gegebenheiten anpassen lässt. Den ISP-Programmier-Stecker hat das Board wie seine Vorgänger, hier aber sind zusätzlich zum Wechselpannungs-Eingang ein Masse- und ein DC-Versorgungs-Anschluss vorgesehen. Sodann kann man den Wechsel-Versorgungseingang mit Lötbrücken so umkonfigurieren, dass eine Spitze-Spitze-Gleichrichtung eine recht niedrige Eingangsspannung verdoppelt, 4 bis 5V AC reichen also notfalls schon aus. Für recht hohe Eingangsspannungen wiederum habe ich eine 16V-Zenerdioden-Stabilisierung mit einen kleinen Emitterfolger-Leistungs-Transistor samt Sicherungs-Widerständen vorgesehen, die man bestücken kann, wenn sonst die Eingangsspannung der Spannungsregler für Controller und Motorbrücke (maximal 25V) überschritten würde. So lässt sich das Modul jetzt tatsächlich zwischen 5V AC/ 8V DC und maximal 70V AC / 100V DC betreiben - bei Maximalspannung wird der Transistor allerdings schon einigermaßen heiß, kühlen wäre da nicht die schlechteste Idee, denn es werden im Leerlauf ca. 15mA und bei drehendem Potentiometer ca. 50mA benötigt. In meiner 3A-Vorstufe mit mit 30V AC-Speisung wird der Transistor (TIP41C) aber nicht allzu warm und kann ungekühlt bleiben.

Wie bei den Vorgänger-Boards hat das Motor-Brücken-IC einen eigenen, per Widerstand einstellbaren Spannungsregler, hier arbeite ich mit 3,7V. Ändert man den Fußpunkt-Widerstand, lässt sich auch jede beliebige andere Spannung ab 1,25V aufwärts einstellen, um die Drehgeschwindigkeit zu beeinflussen.

Eine weitere Ergänzung ist die mögliche Bestückung einer sechspoligen Steckleiste mit Anschluss an die übrigen Steuer-Ausgänge des Controllers (in meiner Basiskonfiguration entsprechend den Tasten 1-6). Jede der Leitungen noch mit der Option eines SMD-Reihen-Widerstands. Damit könnte man z.B. mit etwas geänderter Software (meinetwegen 2 Ausgänge "toggle", vier gegenseitig ausrastend) direkt die Basen von Transistoren einer Signal-Umschalt-Platine anschließen, die wiederum Relais zur Cinch-Umschaltung betätigen. Oder man fügt statt einer Umprogrammierung noch eine gegenseitig rastende CMOS-Logik mit zusätzlichem Nahbedien-Anschluss hinzu (bei mir bevorzugt weil reparabler und selbst bei Controller-Ausfall noch bedienbar) und hat ein komplettes, nachhaltiges Verstärker-Bedienkonzept.

Vorder- und Rückseite des Widerange-Universal-Boards

Empfänger IC, Empfänger-Diode

Blieb noch das Problem mit dem Infrarot-Empfang. Die praktischen All-in-One-Paketlösungen von Vishay, alle mit dem Kürzel "TSOP" sind hier zwar stets mein Mittel der Wahl gewesen, doch bei beschränktem Platz sind diese bedrahteten Komponenten an sich schon zu groß, erschwerend kommt hinzu, dass deren Anschlußbeine allesamt 90° zur Empfangsrichtung heraus ragen. So etwas bekommt man niemals von hinten in eine kleine Bohrung oder Aussparung. Also ging die Suche nach Vorverstärker-ICs los, die mit einer externen Empfänger-Diode/Phototransistoren eigener Wahl und Größe zusammen arbeiten und auch noch als Neuware beschaffbar wären. Nachdem ich bereits kurz vorher mit Entsetzen festgestellt hatte, dass bedrahtete Transistoren verschiedener Größen und Funktionen Industrie-weit wie auf Absprache verschwinden (TO220-Audio-Treiber z.B. oder Signal-JFETs) war hier die nächste böse Überraschung für den Handwerker im Busch: nur Vishay stellt da ein nennenswertes, überall gehandeltes Programm her, jetzt mit dem Kürzel VSOP und diese ICs haben gar keine Anschluss-Beine mehr, nur Anlöt-Punkte. Nicht mal die herkömmlichen, noch Lötkolben-fähigen SMD-Stummel gibt noch, nein, diese winzigen ICs werden bei industrieller Bestückung quasi flach auf die Platine geschmolzen, manuelle Bearbeitung ade! Die Größe ist mal eben 2x2mm, Höhe 0,6mm, nicht gerade was zum Anfassen. Die Wahl bestand also nur noch aus "zu groß" oder "zu klein".

Da ich die Dioden-Variante aber selten benötige und die Micro-ICs immerhin billig sind, habe ich das per Überlötbrücke wählbar als optionale Bestückung vorgesehen. Beim vierten IC hat das Anlöten dann doch geklappt (wenn man noch keine Methode hat, versaut man diese Winzlinge...) und das funktioniert jetzt im 3A einwandfrei.

Musical Fidelity 3A mit Fernbedien-Modul, Infrarot-Empfänger-Diode und Motor-Potentiometer

Montage im 3A

Zubehör

Als Geber bevorzuge ich momentan gerade für reine Lautstärke-Fernbedienung etwas ganz schlichtes, die lernfähigen Stick-Fernbedienungen von Seki, siehe z.B. bei IT-Tronics

Motor-Potentiometer gibt es meines Wissens am günstigsten bei Reichelt und Conrad, siehe z.B.

Reichelt - ein blaues ALPS mit 10kOhm logarithmisch
oder bei
Conrad in kurzer Bauform die gleichen Basis-Werte, allerdings nur in einer Ebene und mit angefaster Achse

"IR remote control", "Infrarot Fernbedienung","IR Fernbedienung"