Vollverstärker

Revox A78 MKII

Preis mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
ab 758,-€** (Mitnahmepreis)
**bei Inanspruchnahme Skonto

Revision

mindestens:

  • Erneuerung aller Elkos und Trimmer
  • Abgleich

Eigenschaften:

  • Klangregel-Schalter für beide Kanäle immer auf einer Achse - vorne und hinten
  • Phono MM
  • zwei Line-Eingänge (Tuner/AUX), 1x DIN, 1xCinch(RCA)
  • eine Tape-Schleife mit Tape-Record-Umschalter
  • Mikrophon-Eingang
  • 2 Kopfhörer-Ausgänge, 6,3mm Klinke
  • Mode-Schalter
  • 3 Filter-Schalter
  • Gehäuse mit deutlichen Gebrauchsspuren und vor allem links-seitlichen Kratzern und hinten abgestoßenen Ecken, die Front ist in gutem Zustand
  • Vor-Pegel-Steller und Lautsprecher-Schalter unter Frontklappe (oben)

alle folgenden Bilder sind original vom angebotenen Gerät

Front gut erhalten

Deckel "o.k."

Hintere Kanten abgestoßen

rechte Seite annehmbar

linke Seite einigermaßen heftig verkratzt

Blick von oben: komplett bis in alle Ecken überarbeitet

Neue F&T Lade-Elkos - originaler Wert 4700µF, dahinter rechte Endstufe Hartpapier-Platine

beim linken Endstufen-Modul war das Platinenmaterial beschädigt, das Modul wurde gegen eine Epoxy-Platine getauscht und mit dem rechten Kanal identisch bestückt

revidierte Kleinsignal-Module

Geregelte Netzteilspannung der Vorstufe - mit etwas intensiveren Eingriffen: verdeckt FC-Lade-Elko, Fest-Elektrolyt-Elko in der Regelung, gekühlter Leistungs-Längs-Transistor, verdeckt neuer Regel-Transistor, Sicherungshalter mit Abdeckung

Der A78, ob MK1 oder MK2 ist der einzige Revox-Verstärker-Typ, den ich stets in einem Atemzug mit britischen Verstärker-Konzepten nenne. Er teilt mit den Insulanern seine Einfachheit und Direktheit. So lebendig und klar auf zentrale musikalische Themen bezogen war in meinen Ohren später kein Revox-Verstärker mehr.

Wir bauen zudem einen Rückgriff auf den Vorläufer A50 ein und montieren die dominate Kapazität am Spannungsverstärker-Transistor wieder, die hier fast von Anfang an vorgesehen, aber weg gelassen wurde. Die Maßnahme geht ein wenig zu Lasten der obersten Grenzfrequenz, erhöht aber extrem die Stabilität und Sauberkeit der Schaltung, die übliche, zur Schwingneigung tendierende klangliche Härte des Geräts weicht einer gewissen Gelassenheit. Entsprechend erleichtert der A78 das Zuhören.
Wir halten auch nichts von der Montage wesentlich größerer Netzteil-Elkos und bleiben bei den Original-Werten in bester F&T-Qualität - hier muss der Lautsprecher-Strom durch, gerade bei derart einfachen Endstufen-Konstruktionen mit mäßigem Dämpfungsverhalten und hohem Innenwiderstand schlägt der ESR, die Stromverzerrung des Kondenstors und sein frequenzabhängiger Innenwiderstand bereits bei geringeren Lautstärken (=Strömen) durch und färbt das Klangbild. Bei Endstufen mit mehr Korrekturfähigkeit und geringerem virtuellem Innenwiderstand wird dieses Verhalten erst bei sehr hohen Lautstärken deutlich, nämlich sowie die Endstufe den Innenwiderstand des Netzteils nicht mehr ausgleichen kann, das Netzteil den Stromkreis als höchste Reihen-Impedanz nach der Last (=schwächstes Glied der Antriebs-Kette) dominiert.
Bei diesen netten Alterchen schlägt das Netzteil-Verhalten jedenfalls recht deutlich durch und ist daher ein wenig Aufwand wert.
Sie erhalten im Ergebnis ein musikalisch sehr ausgewogenes und für sein Alter und seine Bauart sehr lebhaftes Gerät.

Schwächster Punkt in meinen Ohren ist das MM-Phono-Modul, leider ist von dem am wenigsten zu erwarten, der Revox liebt im Naturzustand eher die digitalen Quellen, so absurd das erscheinen mag. Wir haben aber schon mit sehr großem Erfolg externe Phono-Vorstufen kombiniert, dann "wird ein Schuh draus".