Vollverstärker

Luxman LV-103

ab 871,-€ **(Mitnahmepreis) mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
**bei Inanspruchnahme Skonto

Revision:

  • Alle Elkos, Endstufen-MOSFET-Transistoren und Trimmer neu, ausgesuchte Ware -  Relais zerlegt und gereinigt, geschlossene Bourns-Spindeltrimmer, Elko-Serien u.a. Panasonic FC, EB, Kemet ALC10 - je nach Bedarf und Anwendung.
  • langjährig Diffusions-verschlissene Transistoren des Spannungsverstärkers erneuert
  • Kühlung der Phonoversorgung verbessert, Kühlkörper auf Regeltransitoren montiert
  • Bedienelemente (alle Druckschalter und Regler) komplett zerlegt und überarbeitet und/oder Ultraschall-gereinigt/versiegelt.
  • Umfassend nachgelötet

Eigenschaften:

  • Phono MM/MC -  frontseitig umschaltbar, Phono-Cinch-Buchsen vergoldet
    Ausgefeilte Phono-Schaltung
  • Regler Höhen, Tiefen, Balance, Lautstärke
  • 4 Line-Quellen umschaltbar, davon zwei Tape-Schleifen
  • Tape-Dub-Druckschalter, AV/AUX-Ein- und Front-Rear-Schalter
  • Tone-Off-Schalter (Klangregelung aus)
  • Mono-, low boost (/Loudness) Subsonic- und High-Cut-Schalter
  • Kopfhörerbuchse
  • vier in zwei Gruppen schaltbare Lautsprecher-Schraubklemmen
  • diskrete MOSFET-Endstufe
  • Spannungsverstärker als 6CG7-Röhren-Stufe in SRPP-Schaltung ausgeführt
  • untere Grenzfrequenz seit Revision auf 2Hz eingeschränkt, denn hier wurde der 47µF Elektrolyt-Kondensator in der Gegenkopplung durch eine 3,3µF-Folie ersetzt.
  • Bei diesem Gerät ist die gebürstete, schwarz eloxierte Alu-Front durch UV-Licht ausgeblichen und leicht Kupfer-verfärbt.

die folgenden Bilder sind original vom angebotenen Gerät

Frontansicht

Unverhofft...

...wird aus einem LV-105 ein LV-103.

Der Luxman LV-105 stand bei mir seit 2011 bis die Kapazitäten vorhanden waren, ihn komplett revidiert wieder in Umlauf zu setzen.

Und wer kauft ihn? Jemand der fast das gleiche Gerät seit Jahren besitzt und nur ein Upgrade machen wollte. Und der mir seinen "kleinen Bruder" des LV-105, den LV-103 mit heftigen Aussetzern für ein Drittel von dem in Zahlung gegeben hat, als mich damals der "große Bruder" gekostet hat.

Nun steht der 103er dem 105er nicht in so viel nach, die Auslegung ist halt typisch für 90er-Jahre Marketing:
Ein paar Knöpfe und Buchsen weg gelassen (WER bitte braucht noch eine analoge AV-Umschaltung...), ein paar Watt weniger, weil die Betriebsspannung der Endtransistoren kleiner ist.
Ehrlich gesagt: Der Trafo sieht mir gar nicht kleiner aus, das Board und die hauptsächliche Bestückung ist identisch oder nahe dran. Würde heißen, dass hier einfach ein "kürzeres Getriebe" gewählt wurde, damit die Kiste nicht so schnell fährt - würde dann natürlich (bei eigentlich gleicher Motor-Leistung) mehr Drehmoment auf die Straße bringen...
...und ich habe beim Hören auch wirklich keinen schwächeren Eindruck, nur weil man im "Party-Modus" irgendwelche 2dB früher in die Verzerrung fährt, das ist aber auch so was von egal!

Was man erwähnen muss:
Im Gegensatz zum LV-105 stand dieses Gerät ganz offensichtlich in der Sonne, es ist ein bekanntes Phänomen, dass schwarz eloxiertes Aluminium bei UV-Einwirkung "ausbleicht" und einen Kupfer-Stich bekommt. Das kann ich leider nicht ändern, das beeinträchtigt das Gerät allerdings auch in keiner Weise.

Was das Gerät auf jeden Fall interessanter macht: Der Aufwand war etwa der gleiche, aber der Einkauf des LV-105 war über 100€ teurer als diese Inzahlungnahme - entsprechend bekommt man hier jetzt fast das Gleiche um die EK-Differenz günstiger.

SRPP-Stufe mit 6CG7-Röhren

Weshalb ich Sie bei der Beschreibung des Geräts auch größtenteils auf den Artikel zum LV105 verweisen muss.

 Rück-Ansicht mal in Betrieb mit Deckel, mal offen, frisch überarbeitet

Rückseite/Anschlußfeld

Seitenansicht

Und natürlich wurden bei diesem Gerät in Sachen Verschleiß-Beseitigung und Langlebigkeit die gleichen Schritte gegangen wie beim LV-105, wobei es Unterschiede gab, resultierend aus einem unterschiedlichen Fehlerbild:

Beim LV-105 war eine Endstufe defekt - gestorben an lockeren Lötstellen und Hitze-verbrauchten Puffer-Transistoren, die normalerweise als Treiber für eine saubere, niederohmige (und daher schnelle) Ansteuerung der Leistungs-MOSFETs sorgen. Diese Teile wurden präventiv auch hier erneuert, weil sie immer großen thermischen Stress haben. Die MOSFETs waren hier aber intakt und sind somit noch die Originaltypen. So lange da übrigens in der Ansteuerung nichts schief geht (und das ist nach Überarbeitung so gut wie ausgeschlossen), bleiben die auch heil. MOSFETs sind bei richtiger Beschaltung auch durch Benutzerfehler kaum kaputt zu bekommen, denn sie haben bei begrenzter Gate-Source-Spannung eine natürliche Strombegrenzung und keinen "secondary breakdown" - ich würde es zwar nicht absichtlich probieren, weil z.B. das Relais leidet, aber diese Endstufe dürfte Kurzschlüsse relativ leicht überleben.

Der Fehler, wegen dem der Vorbesitzer das Gerät überhaupt gewechselt hat, lag im Sockel der einen Röhre, da gab es Aussetzer. Und das Material wollte auch kein Zinn mehr annehmen, mein Kollege hat zwei neue Noval-Sockel eingebaut.
Und jetzt ist alles Knacken und Prasseln verschwunden, das Gerät arbeitet wieder wie neu - ist es innerlich auch.

Übersicht innen, Netzteil rechts, Endstufe und Phono links

Die Schalter und Regler sind ALLE entweder zerlegt und innen poliert/gefettet oder Ultraschall-gereinigt und ggf. vorsichtig geölt. Das Lautsprecher-Relais ist überarbeitet. Sogar die Phono-Versorgung hat wieder eine Kühlung bekommen, damit die Regel-Transistoren sich nie mehr auslöten.

Blick ins Gerät von beiden Seiten

Leuchtdioden wurden gegen Aussetzer erneuert, viele kleine Elektrolytkondensatoren durch dauerhafte, teure Wima-Folienkondensatoren ersetzt,

Endstufe und Phono von oben

originale Toshiba-MOSFETs in der Endstufe, alle Elkos sind durch neue Elkos oder Folienkondensatoren erneuert.

Phonoverstärker hinter der Endstufe

neue Dioden der Stromquellen leuchten durch den Deckel

Netzteil und Ausgangsrelais

Hörprobe

Der LV-103 unterscheidet sich kaum von LV-105, dennoch hatte ich beim Abhören dieses Geräts teilweise einen besseren Eindruck im Detail. Doch das liegt weder in den anderen Leistungs-MOSFETs, noch in der etwas unterschiedlichen Aussteuerungsgrenze, noch in sonst einem Vorteil des LV-103, er bleibt im Grunde das fast gleiche Gerät: ich hatte einfach einen besseren CD-Player angeschlossen. Das macht dann doch deutlich mehr aus, als der Marketing-erzwungene Unterschied zwischen den Luxman-Preis-Staffeln der 90er Jahre.

Zusammenfassung

Auch der LV-103 ist eine Stil-Ikone. Er funktioniert nach unserer Kur besser und vor allem zuverlässiger als neu (siehe oben) und wird in richtiger Zusammenstellung sicherlich noch viel Freude bereiten.