Vollverstärker

Harman Kardon HK680 schwarz

Verkauft November 2023 komplett revidiert mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
Preis 835,-€** (Mitnahmepreis)
**bei Inanspruchnahme Skonto

Revision:

  • Alle Elkos, geschlossene Spindeltrimmer, Elko-Serien u.a. Panasonic FC, EB, Kemet ALC70, Nichicon Muse bipolar etc. - je nach Bedarf und Anwendung.
  • Bedienelemente (alle Druckschalter und Regler) komplett zerlegt und überarbeitet und/oder Ultraschall-gereinigt/versiegelt.
  • umfassend nachgelötet

Eigenschaften:

  • 5 Line-in-Quell-Anschlüsse Stereo Cinch
  • 2 Tape-Schleifen
  • schaltbare Vor-Endstufen-Trennung
  • Phono nachrüstbar (falls Modul vorhanden)
  • Regler Höhen, Tiefen, Balance, Lautstärke
  • obere Druckschalter-Reihe: Wiedergabe ("Listen")
  • untere Druckschalter-Reihe:Aufnahme ("Rec")
  • 2 an der Front geschaltete Stereo-Lautsprecher-Gruppen (Schraubklemmen, in Summe minimal 4 Ohm)
  • Tone-Defeat-Schalter (Klangregelung aus)
  • Mono-Schalter
  • Kopfhörerbuchse
  • Bipolare, diskrete Endstufe
  • System-Verbinder (Klinkenbuchse hinten, für Fernbedien-Signal-Weiterleitung)
  • fernbedienbar mit Original-Geber (System-Fernbedienung, z.B. auch für CD und Tuner)

die folgenden Bilder sind bis auf eines original vom angebotenen Gerät

Frontansicht

Nachfolger des HK6800?

Der Aufbau ist weit schlichter und auch Service-freundlicher sowie Kosten-günstiger gehalten.

Die Leistungsdaten liegen aber zumindest auf Dezibel bezogen im gleichen Bereich. Die Nennwerte des HK680er sind an 4 Ohm höher, an 8 Ohm niedriger als beim HK6800, die Netzteil-Umschaltung, die diesen Werte-Unterschied beim Vorgänger völlig ausbügelt (mit ihren ganzen Problemen) hat man weg gelassen. Und ja, der 680kann auch deutlich mehr bei der Bedienung, auch bei den Anschlüssen. Nur eines ist nicht mehr serienmäßig verbaut gewesen: Das Phono-Teil.
Das wir auch original schwer zu beschaffen sein, wobei es natürlich kein Hexenwerk wäre, da irgendein gut ausgewähltes Phonoboard in die vorgesehene Öffnung einzupassen und mit den vorhandenen Spannungen zu versorgen. Aber als Spezialanfertigung wird das auch teuer.

Rückseite

Deckel

Innen-Übersicht

Nun litten die Harman-Geräte dieser Generation ja an einigen typischen Problemen, da war der HK1200/1400 so wenig eine Ausnahme, wie dieses Gerät: Lötstellen der Transistoren im Spannungsverstärker gingen auf, teils mit fatalen Folgen. Und die Teile-Wahl war schlechter geworden. Zudem bildete man sich seit einigen Jahren sozusagen als technischer Nachzügler der End-70er-Jahre ein, man bräuchte keinen Fußpunkt-Elko in der Endstufen-Gegenkopplung und hatte schon eine geraume Zeit in Kauf genommen, dass jeder Eingangs-Offset-Fehler mit volelr Verstärkung an den Ausgang gelangte.
Hier greifen wir seit einiger Zeit bei nahezu allen Harmännern ein und beenden das Spiel der nach vorn oder hinten verschobenen Bassmembran, des Knackses beim Schalten der Lautsprecher - indem wir genau die weg gelassene Maßnahme nachrüsten. Und siehe da, die übliche Drift von manchmal +/-100mV lässt sich komplett einfangen und beseitigen: Nach einer Überarbeitung haben unsere Harmänner maximal noch niedrige einstellige Millivolt-Messwerte beim Offset. Damit gibt es im Basstöner keine Mittenabweichung, keine Vormagnetisierung mehr - und damit auch die geringst-mögliche Verzerrung.

revidierte Endstufe, neue Elkos, neue Spindeltrimmer

Eingestellt werden Ruhestrom und Offset jetzt auch über hochwertige, gekapselte Spindeltrimmer.
Und in diesem Fall sind die über Jahre heiß gelaufenen Spannungsverstärker-Transistoren im Probelauf mit einem Knistern aufgefallen, worauf radikal alle möglichen Verschleiß-Kandidaten raus geflogen sind und durch Exemplare mit größerer Oberfläche (=kühler!) ersetzt wurden - um sicher zu gehen, dass hier niemand eine vermeidbare Überraschung erlebt, weil ein Hitze-Verschlissener Klein-Transistor plötzlich auf Kurzschluss oder Unterbrechung geht.

Bauteile-Auswahl u.a. hochwertige Kemet-Lade-Elkos, belastbarere Transistoren im Spannungsverstärker

Wie man in obigem Bild sehen kann: der ergänzte Fußpunkt-Elko, der die Offset-Probleme endgültig beseitigt, ist ein hochwertiger Nichicon-Muse-Typ, wie auch sämtliche Koppel-Kondensatoren. Das verringert Verzerrungen durch den Aufbau und das dadurch deutlich asymmetrischen Verhalten in den Kennlinien-Quadranten gepolter Elkos.
Dahinter sieht man, dass wir auch bei den Lade-Kondensatoren des Haupt-Netzteils in die Vollen gegangen sind und langlebige BHC-Kemet-Typen verwendet haben.

Fernbedienung

Nach dem Geber musste ich erst suchen - alles da, die Bedienanleitung habe auch noch gefunden, nachdem die Fotos schon fertig waren.

Klang

Merkwürdiger Weise kam mir dar HK680 erst dann wirklich gut vor, als ich mich um die Offset-Korrektur gekümmert hatte. Irgendwie hat man ja immer so ein wenig das Gefühl, in den Baujahren dieser dreistelligen Harman-Modelle befand sich die Firma bereits im Abstieg - nun, arbeiten kann man an einem HK680 aber um Welten besser als an einem HK6800. Er ist nicht schwächer. Er hat auch keine schlechteren Teile. Und selbst die Lötstellen-Problematik ist eigentlich keine Verschlechterung. Kurzum: mit Harman ging es erst in der nächsten, bleifreien Generation so richtig den Bach runter. Der erste HK990 hat mich direkt in die Verzweiflung getrieben, in dem kommt man nirgends mehr dran und die Teile-Qualität ist meiner Meinung nach so unterirdisch, dass man bereits die Neugeräte gleich wieder hätte um-bestücken müssen. HK990 und folgende nehme ich zur Bearbeitung auch nicht an.

Dieser HK680 macht dagegen richtig Spass, tut was er soll, beherrscht diverse Lautsprecher mühelos und ohne Spiränzchen, klingt sauber, sogar recht druckvoll und detailliert für ein Industriegerät - da haben wir sicherlich auch dazu beigetragen, unser Exemplar dürfte deutlich heraus ragen, wenn man ihn noch mit Neugeräten vergleichen könnte. Zu seinen verschlissenen Kameraden ist er dann sogar ein Unterschied wie Tag und Nacht - Hier ein verbessertes Neugerät mit einer Lebenserwartung höher als sein erstes Leben und alle Register für Haltbarkeit und Klang gezogen, die ursprünglich nicht im Budget waren. Dort die ausgelutschten schnell gefertigten, die inzwischen über das ganze Board verteilt lockere Lötstellen haben und so die Lautsprecher gefährden, während sie schon etwas ausgelutscht vor sich hin klingen. Was am HK6800 noch besser war: dessen Schaltung war weniger Standard und hat mit jeder Menge Aufwand bestimmte spezielle Schaltverzerrungen vermieden, im Grunde eine Compound-Endstufen-Topologie mit Sziklai-Schaltung im Ausgang. Der HK680 geht hier zu einer weit einfacheren Variante mit 3fach-Darlington zurück. Muss nicht unbedingt verkehrt sein, für den einfacheren, robusteren Aufbau ein wenig vom allerletzten Schliff zu opfern. Das holt man leicht anderweitig wieder ein bei der klanglichen Gesamt-Qualität. Klar, wer absoluter HK6800/6900-Fan ist, wird dabei bleiben. Das hier ist allerdings ein wirklich guter Gebrauchs-Verstärker für eine Vielzahl von Lautsprechern, der genau betrachtet einfach die überlegene Alltags-Tauglichkeit hat. Besonders jetzt, wo wir mit ihm fertig sind.