Vollverstärker

Arcam Alpha2

Verkauft März 2020 mit 3 Jahren Garantie*
*Erläuterung siehe Garantiebestimmungen
für 438,-€** (Mitnahmepreis)
**bei Inanspruchnahme Skonto

Revision:

  • Alle Elektrolytkondensatoren und Trimmer erneuern
  • Bedienelemente zerlegt und gereinigt/versiegelt, Lautstärkeregler neues Exemplar mit gutem Gleichlauf.

Eigenschaften

  • schwarzes Gehäuse - mittlerer Zustand, Kunststoff-Front
  • Phono MM
  • Klangregelung
  • Balance
  • 4 Line Eingänge
  • davon 1 Tape Schleife
  • Kopfhörerausgang mit geschaltetem zusätzlichen 4mm-Lautsprecher-Buchsenpaar

Frontansicht

innen

hinten

Unterschätzter Brite

sieht man sich den Arcam Alpha 1 bis 3 von seinem inneren Aufbau an, so kommt einem alles irgendwie von anderen Geräten bekannt vor. Denn auch ein Creek oder EMF, auch einige alte Cambridge-Geräte sind prinzipiell ähnlich gestrickt.
Der Blick unter die Haube zeigt stets einen unerwartet dicken Trafo, gar nicht so dicke Netzteil-Elkos, überschaubare Leistungselektronik mit wenig Bauteilen und einfachen, europäischen Epitaxial-Transistoren, die Kühlung ist meist hinten ans Gehäuse geführt und besitzt keinen großen Kühlkörper. Dafür wird das Gerät in Ruhe aber auch kaum warm.

Hier ist es nicht anders, alles bekannte Zutaten, auch die Phonostufe mit NE553x-Operationsverstärker und die Klangregelung sind Standard. Kleine, billige (aber nach meinem Dafürhalten auch sehr wohlklingende) Potentiometer mit ab Werk mäßigem Gleichlauf runden das Bild ab: so hat man das gemacht so in den 80er/90er Jahren in England, als alle Hersteller Douglas Self und Linsley Hood kannten und verehrten.

Was nicht verblüfft ist daher, dass dieser Arcam Alpha 2 alle Erwartungen an diese Topologie erfüllt, ja sogar eine klanglich sehr sauber daherkommende Variation des Themas darstellt. Klar hätte man mehr in die Front stecken können und in die Lackierung - doch wir reden hier von einem "no nonsense"-Gerät, SO WHAT???

Ich hatte zwei von den Geräten, fast baugleich, bei einem fehlte ein Knopf, war ein Lautstärke-Regler gebrochen. Wir haben uns ein Herz gefasst und in England einen gebrauchten Satz passende Arcam III-Knöpfe bestellt um beide Geräte in einem Rutsch fit machen zu können. Und hier ist jetzt einer der beiden Zwillinge.
Wir haben auch den kalkulierten Preis gemittelt, es ist alles wieder fit bei den zwei.
Wer einen Creek 4040S2 kennt oder ähnliches, wird auch hieran seine Freude haben. Mit leichten Abweichungen spielt er alles typisch wie in dieser Liga üblich - vor allem Farben-froh, auf den Kern der Musik konzentriert, durchaus zu rockig-rotzigem in der Lage, vielleicht nicht für das allergrößte Orchester im allergrößten Raum an der Wirkungsgrad-schwächsten Box. Vernünftig eingesetzt ist er aber ein Gerät, dass sich weit weniger mit sich selbst und lieber mit der Musik beschäftigt, als viele seiner fernöstlichen Vettern. Man kann ihn sehr gut genießen!